Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
verständlich. Wir brauchten sie nicht mehr. Aber deswegen habe ich sie nicht gehen lassen. Ich spüre dort voraus in den Ruinen irgendwo ein einzelnes Bewußtsein. Das muß der Eremit sein, von dem Metusal gesprochen hat. Sonst nehme ich nichts wahr, was auf intelligentes Leben hinweist."
    „Kannst du etwas Genaueres dazu sagen?" Testare blieb stehen. „Wo ist dieses Bewußtsein? Und welcher Natur ist es?"
    „Ich kann es nicht orten oder lokalisieren. Ich kann nur spüren, daß es denkt. Meine Fähigkeit ist nun einmal sehr beschränkt. Aber dieses Bewußtsein ist ausgesprochen fremdartig. Es kann sich weder um einen Menschen noch um einen Cantaro handeln. Wenn es nicht so absurd wäre, würde ich sagen, es ist ein... Ach, lassen wir das."
    Sie deutete auf den Hang, an dem die zerfallenen Hochhäuser, Türme und Hallen klebten. „Wir müssen ein wenig suchen", erklärte sie dazu. „Irgendwo dort oben ist das fremde Bewußtsein."
    „Ich habe ein ungutes Gefühl", gestand Testare. „Selbst wenn wir in dieser Öde jemanden finden, so kann ich mir nicht vorstellen, daß er uns helfen könnte. Zugegeben, bei den Rossisten hätten wir nicht bleiben dürfen, aber die jetzige Situation sollten wir realistisch sehen. Unsere Chancen sind fast gleich Null,"
    „Sie sind aber da", wehrte sich Gesil. „Kommt! Wir müssen ein wenig suchen, und solange ich eine Chance sehe, verfolge ich sie."
    Irgendwo im Osten kündigte sich der neue Tag mit einem schwachen Leuchten an. Es wurde nun schnell heller, obwohl die Sonne sich noch nicht über den Horizont geschoben hatte. Die Szene vor ihnen verlor dadurch etwas von dem Gespenstischen.
    Gesils Zuversicht und das aufkeimende Licht des nahen Morgens veranlaßten die Männer, ihren Weg nun schneller fortzusetzen.
    Sie erreichten die ersten Ruinen. Eine Tonfolge aus dem Normalfunk-Empfänger weckte Ernst Ellerts Aufmerksamkeit. Das hörte sich wie eine digital kodierte Sendung an, aber verständlich wurde nichts.
    Kurz darauf erschien auf dem Bildschirm des Passivorter ein doppeltes Signal.
    Die beiden Gleiter kamen wieder den Fluß herunter. Ellert machte seine Freunde darauf aufmerksam. „Weit können Korbin und Tovaa noch nicht gekommen sein", überlegte Saedelaere. „Wir wollen sehen, wohin die Gleiter fliegen," Die beiden Echos glitten über den Bildschirm. Sie näherten sich auf dem grauen Band des Flusses dem Mittelpunkt des Schirmes, also dem Standort des Geräts. Dabei passierten sie die Stelle, an der das Floß der beiden Rossisten sich nun befinden mußte. Eine Reaktion war nicht feststellbar. Das mußte bedeuten, daß die Tarnung auch jetzt ihren Zweck erfüllt hatte.
    Dann verkündete Gesil, daß sie die vier Bewußtseine wahrnahm. Sekunden später sahen sie alle die Gleiter. Sie kamen dicht über dem Fluß, und sie schwenkten in Richtung der Ruinenstadt.
    Alaska Saedelaere schob sich und seine Freunde schnell in eine dunkle, überdachte Öffnung. Von hier aus beobachteten sie das Verhalten der Verfolger weiter auf dem Bildschirm. Die Gleiter drehten eine Runde über den Ruinen. Sie flogen dabei so dicht über dem Boden, daß sie sie hören konnten. Dann entfernten sie sich wieder weiter flußabwärts.
    Sie drehten ab, als sie den Amazonas erreichten, und flogen über diesem flußaufwärts. Damit kehrten sie wieder in die Nähe Manaus zurück. Und wenn sie die Richtung weiter verfolgten, würden sie den Urwald südlich von Tauapes erreichen. All diese Flugbewegungen verrieten sehr deutlich, daß die vermuteten Cantaro von der falschen Spur, die die Rossisten gelegt hatten, früher abgelassen hatten, als es Tovaa vorhergesagt hatte.
    Die Gefahr war gegenwärtig, auch wenn sich die Gleiter nun wieder entfernten. Noch bevor sie vom Bildschirm verschwanden, schwenkten sie wieder ab, um zum Rio Negro zurückzukehren. „Weiter!" drängte Alaska Saedelaere. „Ernst, behalte den Orter ständig im Auge und warne uns, wenn sich die Gleiter wieder nähern. Testare soll das Funkgerät nehmen. Vielleicht schnappen wir doch noch etwas auf."
    Zwischen Häuserschluchten hindurch näherten sie sich nun einem Teil der zerfallenen Stadt, der früher einmal zu den Grünflächen oder Gärten gehört haben mußte. Hier standen keine Häuserruinen aus festem Material. Nur die Reste von schäbigen Hütten waren zu erkennen. „Entfernung der Gleiter jetzt rund zehn Kilometer", meldete Ernst Ellert. „Sie ziehen Kreise und kommen dabei wieder näher."
    Gesil und die drei Männer mußten

Weitere Kostenlose Bücher