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1494 - Jagd auf Gesil

Titel: 1494 - Jagd auf Gesil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diskutieren." Alaska Saedelaere ergriff die Initiative. „Wir sind in Gefahr.
    Die Herren der Straßen - oder wer immer nach uns sucht - haben von der Flucht schneller etwas erfahren, als ich gehofft hatte. Mit unserer Anwesenheit gefährden wir auch die Rossisten.
    Wir müssen etwas tun."
    „Aber was?" Der Cappin starrte auf die Karte. „Ich verstehe das nicht. Sie müssen gewußt haben, wo wir landeten, als wir die Raumzeitfalte verließen. Woher wußten sie das? Gesil sagte doch, daß wir an ganz verschiedenen Orten hätten ankommen können. Und daß Eladeru die Schaltung mit seinen 5-D-Sinnen justiert hat."
    „Vielleicht suchen sie an allen denkbaren Orten", entgegnete Saedelaere. „Das kann uns jetzt auch egal sein. Wir müssen etwas unternehmen."
    „Ihr könnt nichts anderes tun, als abzuwarten", behauptete Metusal. „Wenn Suchtrupps hier erscheinen sollten, gibt es tausend Möglichkeiten, um euch zu verstecken."
    „Das ist keine Lösung!" Alaska wehrte diesen Vorschlag entschieden ab. „Die Zentrale des Simusense-Netzes kann durch eure Träumer, auch wenn es nur wenige sind, schon wissen, daß wir hier sind. Wenn sie nach uns suchen lassen, werden sie uns auch finden. Das ist nur eine Frage der Zeit. Die Lösung kann nur darin bestehen, daß wir von hier verschwinden, ohne euch wissen zu lassen, wohin wir uns gewendet haben."
    „Allein werdet ihr im Urwald nur ein paar Tage überleben", erklärte Metusal. „Also ist das auch keine Lösung."
    Ernst Ellert hatte inzwischen das Ortungsgerät in Betrieb genommen. Noch war auf dem Bildschirm nichts zu sehen, aber die Reichweite war ja auch nur relativ gering. „Wir müssen unbedingt sofort von hier verschwinden." Gesil sprang plötzlich auf. Die nackte Angst stand ihr im Gesicht. „Wartet!" Auch Metusal war aufgestanden. „Ich spüre, daß diese außergewöhnliche Frau die Wahrheit sagt. Der Aura der Panik, die von ihr ausgeht, kann ich mich nicht verschließen. Vielleicht gibt es noch eine andere Lösung. Ich brauche mein Tagebuch."
    Korbin eilte sofort in die Hütte und brachte die alten handschriftlichen Aufzeichnungen. Metusal blätterte kurz im hinteren Teil und sagte: „Diese Worte stammen auch von Chevinn. Ich weiß nicht, welchen Wert sie haben, aber hört, welche Botschaft er uns hinterlassen hat: Wenn die Schwierigkeiten unüberwindbar werden, weil die bösen Herrscher nach euch schlagen, dann denkt an den Einsiedler Paunaro. Er lebt irgendwo in den Ruinen der ehemaligen Stadt Manau, und er hat schon vielen geholfen. So sagt es die Legende, und ich sage euch, diese Legende ist Wahrheit. Paunaro lebt wirklich!"
    Die Männer blieben skeptisch und sagten nichts.
    Gesil zog die Landkarte zu sich herüber. Sie war sichtlich erregt. „Wo liegt diese Ruinenstadt Manau?" wollte sie wissen. „Flußabwärts", erklärte Metusal. „Etwa hundertzwanzig Kilometer von hier auf der anderen Seite des Riuneru, kurz bevor dieser in den Amassun fließt."
    „Das ist unser Ziel", sagte Gesil, ohne auf die Zustimmung der Männer zu warten. „Am besten brechen wir sofort auf. Metusal, helft ihr uns?"
    „Natürlich", antwortete der Alte. „Ich bringe euch hin." Korbin machte dieses spontane Angebot. „Mit einem Boot könnten wir noch vor Einbruch der Nacht die Hälfte des Weges schaffen. Wenn das Wetter günstig ist, fahren wir im Dunkel, weiter. Dann könnten wir gegen Mitternacht in Manau sein."
    „Ich begleite dich natürlich", sagte Tovaa. „Ihr solltet kein Boot nehmen." Diese Warnung kam von Metusal. „Es ist aus der Luft leicht zu erkennen und daher verräterisch, selbst wenn ihr die überwucherten Seitenarme des Riuneru wählt. Nehmt das alte Floß. Es hat auch einen Motor, und es läßt sich leichter tarnen."
    Saedelaere, Ellert und Testare stimmten dem Plan zu, wenngleich ihre Skepsis nicht zerstreut worden war. Ob diese sagenhafte Geschichte Chevinns über den Eremiten Paunaro Hand und Fuß hatte, konnte keiner wissen. Er war ein Strohhalm, an den sie sich klammern konnten, und das taten sie.
    Der Aufbruch erfolgte zügig.
    Tovaa sorgte für Speisen und Getränke, so daß sie auch mehrere Tage versorgt waren. Ernst Ellert schleppte die Funkempfänger und den Passivpeiler zum Fluß, wo Korbin das alte Floß schon startklar gemacht hatte. Mehrere Rossisten halfen ihm dabei, die Stämme und die kleine Hütte in der Mitte zusätzlich mit Ästen und Blättern abzudecken, so daß das Gefährt aus der Luft einem der zahllosen Bäume glich, die der

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