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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen alten Platz und tat, als sei er nie weg gewesen.
    Bild 2 „Du gibst mir Rätsel auf", sagte Enza. Diesmal blieb sie stehen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand der Mulde. „Kannst du mir nicht wenigstens sagen, was los ist?"
    „Nein. Ich befürchte, ich kann es nicht. Ich erlebe es selbst völlig unvorbereitet. Ich weiß nicht, ob es das bedeutet, was ich vermute. Es kommt alles so überraschend!"
    Die Terranerin strengte ihre kleinen, grauen Zellen an. Sie kam nicht dahinter, wovon Anig Putar sprach. „Laß dir Zeit. Ich bin immer für dich da. Du kannst mich jederzeit aufsuchen. Du hast mich neugierig gemacht. Irgendwann wirst du es mir sagen!"
    „Du verstehst es wirklich nicht? Obwohl zwischen uns eine Art Verwandtschaft existiert?"
    „Nein und wieder nein!" stieß Enza hervor. Überhastet kletterte sie aus der Mulde und raste in den grünlichen Himmel Phoebes hinein, der am Horizont langsam eine rotgelbe Farbe annahm
     
    7.
     
    Der beschädigte Triebwerksteil der BOX-01810 zeigte nach Westen. Der Fragmentraumer ruhte auf einem hastig errichteten Landegestell, einer Art Trockendock, in das er sich mit Hilfe eines Antigravs selbst gebettet hatte. Die kantigen und teilweise völlig willkürlich angebracht erscheinenden Aufbauten erinnerten an ein riesiges Wesen, dessen Haut durch eine Seuche oder eine andere Krankheit Blasen und Aufwürfe erhalten hatte. Das stumpfe Metallgrau der äußeren Beschichtung drängte einem unvoreingenommenen Betrachter zwangsläufig den Gedanken auf, daß es sich bei dem Schiff um einen schrottreifen Gegenstand handelte. Das war der Fragmentraumer zumindest teilweise, doch die Posbis schien es nicht zu stören. Knapp dreihundert der positronischbionischen Maschinen arbeiteten an der Instandsetzung des Schiffes. Sie dirigierten und beaufsichtigen weitere tausend Automaten niederer Bauart, die lediglich über untergeordnete syntronische Kapazitäten verfügten und keinen Plasmazusatz besaßen. Überall transportierten die Reparaturroboter Ersatzteile, deponierten sie auf großen, grünen Planen von hundert Metern Seitenlänge und prüften ihre Funktionsweise. Andere bauten unter Anleitung der Posbis die beschädigten Teile des Heckbereichs aus und legten etliche Meilerstationen frei. Trotz eingehender Überwachung der untergeordneten Einheiten kam es immer wieder vor, daß sich herbeigeschaffte Maschinenteile selbständig machten und sich durch die Plane in Phoebes Oberfläche bohrten. Solche Vorgänge führten bei den tumben Reparaturmaschinen regelmäßig zu Kurzschlüssen. Sie erstarrten zur Reglosigkeit und mußten von Kollegen repariert werden, während andere wiederum sich mit hochverdichteten Gummipuffern herumschlugen, die sich plötzlich selbständig machen, sich als Fladen auf Maschinenblöcke legten und die Roboter wüst beschimpften.
    Der Unfug nahm ein solches Ausmaß an, daß Tenquo Dharab die Geduld verlor und den Matten-Willys ein Ultimatum stellte. Er sah den Zeitplan endgültig in Gefahr, und als die Gestaltwandler sich taub stellten und auch die Aufrufe des Zentralplasmas überhörten, setzte der Haluter die Posbis in Marsch. Sie packten jeden Matten-Willy und jeden Gegenstand, der eine ähnliche Wärmestrahlung besaß und sperrten sie in einen Hangar, der von einem Schutzschirm umgeben wurde. Dort bildeten die Wesen einen Akustikblock und spornten alle Automaten zu Höchstleistungen an. Sie begannen zu jammern, weil sie sich um das Zentralplasma sorgten, dessen Wohl und Wehe von der schnellen Reparatur des Fragmentraumers abhing. Und sie begannen wegen ihrer Petition Zeter und Mordio zu schreien, aber niemand hörte sie. Als ein Automat mit dem Einsatz von Paralysatoren drojite, wurde es endlich ruhig in der abgeschirmten Halle und die Reparaturarbeiten nahmen ihren ungestörten Fortgang.
    Allerdings hatten sowohl Dharab als auch die Posbis die Rechnung ohne die Matten-Willys gemacht.
    Unter ganz bestimmten Umständen entwickelten diese Wesen ein hohes Maß an Intelligenz und technischem Verständnis. Irgendwie gelang es einigen von ihnen, in Wurmform in Leitungsschächte zu kriechen, eine Energieleitung kurzzuschließen und einen Teil des Abschirmungsfelds zum Erliegen zu bringen. Ehe der Alarm richtig verklungen war, waren die Matten-Willys in Ritzen, Rohren und anderen Fluchtwegen versickert, und die eingeleitete Fahndung erwies sich als undurchführbar. In aller Eile wurden um das Heck des Raumers Projektoren errichtet und gestaffelte

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