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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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programmiert, sie in Farben umzusetzen. Das Farbenspiel und die bizarren Muster fesselten Notkus auf eigenartige Weise, und es gelang ihm nur schwer, sich von den Eindrücken loszureißen, die in sein Gehirn strömten. „Ich brauche Enza", sagte er laut. Ein Mikrofonfeld nahm seine Worte auf und trug sie hinüber in den Teil der Halle, den er nicht einsehen konnte, „aber da sie noch schläft und den Schlaf dringend braucht, werden wir warten müssen."
    „Die Nakken sind das Warten gewohnt", antwortete Tenquo Dharabs Stimme aus dem Halbdunkel. „Baadiset und Chorneram geben mir gerade zu verstehen, daß sie seit Jahrzehntausenden warten.
    Niemand kann wissen, was sie damit meinen."
    Die Nakken waren die geheimnisvollsten Wesen, die Notkus jemals begegnet waren. Im Vergleich mit ihnen stellten die Willys lediglich eine willkürliche Laune der Natur dar. „Ich komme so schnell wie möglich zurück!" sagte er und eilte in Richtung Transmitter. Ein Gedanke war in ihm entstanden, und er hing mit Enza zusammen. Notkus hatte ein panikartiges Gefühl, daß sie seine Hilfe benötigte.
     
    *
     
    Enza rief den Speicher ab. Der Syntron schlüsselte ihr alle Impulsfolgen auf, die in ihm gespeichert waren.
    Sie wählte ein Dutzend davon aus. Sie entstammten ohne Ausnahme dem cantarischen Kontrollfunknetz, das aus etwa 50 Millionen Hyperfunksatelliten bestand und der Übermittlung der Aktivierungs- und Befehlsimpulse an die Cantaro diente. Die Reichweite eines dieser tonnenförmigen Geräte betrug etwa tausend Lichtjahre. Die Anoree hatten die Technik der von Ambush geborgenen und untersuchten Tonne als vermutlich cantarisch erkannt, nur ein einzelnes, zwei Kubikzentimeter großes Modul schien einer unbekannten Technik zu entstammen. Obwohl Ambush dieses Modul zerlegt und genau untersucht hatte, hatte er es nicht enträtseln können.
    Es konnte nur vermutet werden, daß es mit dem sogenannten Todes- und dem Lebensimpuls zusammenhing. Genaues konnte man nicht sagen.
    Ein paar der von Enza ausgewählten Impulsfolgen waren bereits über Maahkora erprobt worden. Damals hatte man bei einer von ihnen eine Lähmwirkung bei Cantaro beobachtet, vor allem bei dem Strategen Drenshoor. Aber die Sendungen und die Wirkungen waren zeitlich eng begrenzt gewesen, und am Schluß hatte sich der kleine Widder-Verband rasch zurückziehen müssen, um nicht in eine Raumschlacht verwickelt zu werden.
    Eines war damals klargeworden. Es existierten zwei Arten von Impulsen. Es gab Aktivierungsimpulse wie den Todesimpuls oder den Lebensimpuls, die direkt mit der Existenz der Cantaro zusammenhingen.
    Andererseits gab es Befehlsimpulse, die in größerer Zahl und in allen möglichen Variationen über das Satellitennetz ausgestrahlt wurden. Über ihre Wirkung auf die Cantaro war nichts bekannt. Fest stand lediglich, daß es sich bei allen Impulsen um Individualimpulse handelte, also um solche, die direkt auf einen bestimmten Droiden zugeschnitten waren und vermutlich über ein syntrongestaffeltes Kodesystem dann auch nur den einen erreichten.
    Einen Sinn ergab das Ganze nicht unbedingt. Die Synergistikerin fragte sich, wie der geheimnisvolle Monos im Hintergrund oder die Herren der Straßen als oberste Instanz ganze Heere von Droiden befehligten. Die Vorstellung, daß jeder von ihnen einen eigenen Befehl erhielt, erschien ihr äußerst unwahrscheinlich. Es mußte auch andere Möglichkeiten geben, um zum Beispiel eine Flotte von hundert Buckelschiffen in der Milchstraße zusammenzuziehen und in den Sektor Wild Man zu schicken.
    Es handelte sich lediglich um ein Gedankenbeispiel, das Enza da in den Sinn kam. Sie durchforstete die ausgewählten Impulsfolgen und kam zu dem Ergebnis, daß sie bei ihren weiteren Experimenten am ehesten zum Erfolg kamen, wenn sie bei jener ansetzten, die sich so verhängnisvoll auf Drenshoor ausgewirkt hatte.
    So hatten sie es bei der Vorbesprechung auf Heleios vereinbart, und es gab keinen Grund, daran eine Änderung vorzunehmen. Durch eine Meldung über ARINET wäre eine zusätzlich Verzögerung im Zeitplan eingetreten, und die hielt Enza für nicht vertretbar.
    Hastig wischte sie den folgenden Gedanken zur Seite. Sie benötigte innere Sicherheit, und die stand ihr nicht zur Verfügung, wenn sie sich vor Augen hielt, daß Drenshoor durch den Einfluß der Widder versagt und den Todesimpuls erhatten hatte. „Was macht Notkus?" fragte sie unvermittelt. „Er arbeitet mit den Nakken an einer Simulation. Er glaubt, daß du noch

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