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1495 - Die Generalprobe

Titel: 1495 - Die Generalprobe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus er seine Experimente durchführte.
    Der Kosmometer folgte dem Beispiel seines Artgenossen und ließ sich in einen Sessel fallen. Er drehte ihn und blickte Putar an. „Es wird Zeit, daß wir diesen eingebildeten Cantaro einen Denkzettel verpassen, den sie nie mehr vergessen!" dröhnte er. „Die Zeit läuft schleppend langsam. Wenn nur endlich der Tag des Einsatzes gegen die Herren der Straßen gekommen wäre!"
    „Er wird bald kommen!" Anig Putar versuchte mit seiner Stimme die Ungeduld des Artgenossen zu zügeln. „Warten Sie noch ein wenig. Haben Sie sich eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was geschieht, wenn die Cantaro besiegt sind und es die Herren der Straßen nicht mehr gibt?"
    „Nein. Das hat Zeit bis später!"
    „Ich will Sie nicht kränken, Tennar, aber Sie sind in Ihren Gedanken oberflächlich. Was wird aus uns? Sollen wir nach Andromeda zurückkehren vielleicht zusammen mit dem Zentralplasma? Oder gibt es in einer friedlichen Milchstraße eine Aufgabe für uns? Hat uns nicht die Sehnsucht hergetrieben, das Heimweh nach dem Ort, an den wir gehören und mit dem wir noch immer verwurzelt sind?"
    Tennar verschränkte die beiden Armpaare. Wenn er saß, war der Größenunterschied nicht so gewaltig.
    Seine und Putars Augen befanden sich beinahe auf einer Höhe. „Nein, Bruder! Hier wird es für uns keine Aufgabe geben!"
    „Doch, es gibt sie", widersprach Putar. „Sie lautet Genesis-Projekt!"
    „Was ist das?"
    „Genesis ist das Symbol für einen Prozeß, den die Terraner als Terraforming bezeichnen. Denken Sie nach, Tennar. Haben wir Haluter jemals resigniert? Ist es nicht so, daß unser ganzes Volk den Wunsch hat, nach Halut zurückzukehren? Halut ist zerstört, von den Blitzern vernichtet. Diese Welt ist nicht mehr lebensfähig, und jede Art von Terraforming im herkömmlichen Sinn müßte versagen. Aber wir sind viele.
    Hunderttausend Haluter müßten es schaffen, innerhalb von hundert Jahren aus diesem öden Schlackenstück wieder eine bewohnbare Welt zu machen!"
    Lingam Tennar war aufgesprungen. Tief aus seinem Rachen kam ein Grollen. Vehement riß er die verschränkten Arme auseinander und streckte sie seinem Artgenossen entgegen. „Wissen Sie, was Sie da sagen?" brüllte er so laut, daß alles im Kommandoraum der KALIHAL schepperte. „Ja, ich weiß es", entgegnete Putar möglichst ruhig. Seine Stimme vibrierte vor Erregung, und Tennar konnte es nicht überhören. „Es ist unmöglich!" stieß der Kosmometer hervor. „Es ist eine Vision, die niemand verwirklichen kann außer uns, Lingam Tennar! Und wenn wir alles andere beiseite lassen, schaffen wir es vielleicht in wenigen Jahrzehnten. In diesem Zeitraum sollte allerdings jeder Haluter den Wunsch nach einem Kind zurückstellen!"
    Lingam Tennar schwieg eine ganze Weile. In dieser Zeit ging der Verband in die nächste Metagrav-Etappe und entfernte sich in seitlicher Richtung von seinem Ziel in der Northside. Als der Kosmometer endlich seine Sprache wiederfand, da war die Hyperraumetappe beinahe abgeschlossen. „Ich spüre, daß Sie an das glauben, was Sie sagen!" stellte er so leise wie möglich fest. „Und ich traue Ihnen die Überzeugungskraft zu, ein solches Projekt ins Leben zu rufen. Doch überlegen Sie gut, welchen Zeitpunkt Sie wählen. Warten Sie, bis die Herren der Straßen diesen Plan nicht mehr vereiteln können!"
    „Ja", antwortete Anig Putar. „So lange werde ich warten!"
    Er hieb auf eine der Kontrolltasten und löschte die holografische Darstellung des Zielgebiets. Bis zum Ende der Metagrav-Etappe waren es noch zwanzig Sekunden, und in dieser Zeit saßen die beiden Haluter unbeweglich wie Felssäulen in ihren Sitzen.
    Der Rücksturz in den Normalraum erfolgte. „Wir haben mehrere Echos in fünfzig Lichtjahren Entfernung", meldete der Syntron und meinte mit „wir" den Syntronverbund aller vier Schiffe. „Es ist zu spät zu einem Rückzug", donnerte Lingam Tennar. „Wenn man unser Auftauchen dort entdeckt hat, bekommen wir bald droidischen Besuch!"
    Automatisch dachte er an Cantaro, und Anig Putar war mit ihm einer Meinung
     
    3.
     
    Das Licht war blau, und es füllte den gesamten Raum aus. An mehreren Stellen wurde es von Lichtsignalen grüner oder roter Farbe überlagert, die in ihrer Intensität wechselten. Dazwischen klang in unregelmäßigen Abständen ein Klicken auf, und manchmal bewegten sich metallische Körper durch den Raum und nahmen eine neue Position ein. Zwei Abschirmungsfelder bedeckten

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