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1497 - Die Gespenster-Villa

1497 - Die Gespenster-Villa

Titel: 1497 - Die Gespenster-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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reicht mir auch.«
    »Da sagst du was.«
    Das Navigationssystem führte uns ohne Fehl und Tadel bis nach Hythe End. Ein kleiner Ort, für uns mehr eine Durchgangsstation.
    Nördlich davon breitete sich die freie Natur aus.
    Zu fragen brauchten wir nicht. Das Waldgebiet, so hatte man es uns gesagt, konnte einfach nicht übersehen werden, und so rollten wir über eine schmale Straße in Richtung Norden, folgten aber nicht den Schildern, die auch hier auf Windsor Castle hinwiesen.
    Wenig später sahen wir das breite Waldstück an der rechten Seite, und da bekamen wir schon große Augen, und meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
    »Das ist es doch.«
    Suko nickte. »Fragt sich nur wie weit wir fahren müssen.«
    »Ich würde die Mitte nehmen. Ein Hinweisschild werden wir nicht finden.«
    Da hatte er recht. Allerdings sahen wir etwas anderes. Einen schwarzen Opel Corsa, der ziemlich nahe am Waldrand geparkt stand.
    Wir stoppten neben ihm.
    »Weißt du, welchen Wagen unser Kollege fährt?«
    Suko schüttelte den Kopf und meinte dann: »Im Zweifelsfall einen Opel Corsa.«
    »Das denke ich auch.«
    Es war genug geredet worden. Wir stiegen aus und gingen auf die breite Wand des Waldes zu…
    ***
    Die Situation war schon ungewöhnlich. Mason Fox atmete schwer.
    Diese Gestalt stand da wie ein Feldherr. Mason Fox entnahm es ihrer Haltung. Der Mann war mit einem Degen bewaffnet, und seine Stimme hatte geklungen, als dulde er keinen Widerspruch.
    Trotzdem konnte er Mason nicht einschüchtern, denn der hatte sein gruseliges Erlebnis bereits hinter sich. Es gab nicht viel, was diesen verdammten Anblick hier überbieten konnte.
    »Wer sagt es, dass man keine Leichen stiehlt?«
    »Ich!«
    »Dies ist kein Stehlen, verdammt. Ich wollte meinen Großvater nur holen, um ihn an einen anderen Ort zu bringen. Dieser hier ist nicht würdig. Es ist eine Schande, dass er hier liegen muss. Ich werde ihn mitnehmen, damit ich ihn begraben lassen kann. Denn das hat er verdient – und nichts anderes.«
    Der andere blieb stur. »Auch das lasse ich nicht zu«, erklärte er und ging auf Mason zu. »Das hier ist mein Reich. Ich habe es für die Toten geschaffen. In meiner Gespenster-Villa sollen sie ein neues Zuhause finden, und hier herrsche ich.«
    Nach diesem Satz blieb er stehen. Er legte eine Hand an den Degengriff, was Mason Fox als Drohung deutete, sie jedoch ignorierte.
    »Du hast mir nichts zu sagen!« erklärte er. »Ich lasse mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Ich hole den Toten hier weg. Wer bist du überhaupt, dass du mir das verbieten willst? Bist du noch am Leben oder tot? Schau dich an! Du bist ein Nichts. Du bist kein normaler Mensch. Du bist tot. Nein, du bist noch schlimmer als tot, denn du lebst. Du bist auf jeden Fall kein Geist, das weiß ich.«
    »Lass ihn liegen!«
    »Aha! Und dann?«
    »Geh und komm nie wieder zurück! Diese Villa ist für dich Feindesland. Ich will nicht, dass du hier noch eine Sekunde länger bleibst.«
    »Das musst du schon mir überlassen. Woher kommst du? Was machst du mit den Toten?«
    »Vielleicht komme ich aus der Hölle? Vielleicht bin ich der Teufel in Verkleidung? Vielleicht bin ich der Herr der Geister? Oder sogar ein Wohltäter?«
    »Wohltäter?«
    »Ja!«
    »Darf ich lachen?«
    »Kurz vor seinem Ende darf man alles.«
    »Gut, dann möchte ich, dass du mir erklärst, warum du ein Wohltäter bist, denn in deinem Panoptikum des Schreckens gibt es keine Wohltaten.«
    »Ich habe es nicht nötig, aber ich werde es dir erklären. Ich lasse die Menschen hierher in dieses Haus holen, um ihnen einen würdigen Sterbeplatz zu geben. Es ist nicht meine Schuld, wenn du das nicht begreifst. Aber es ist eine Tatsache. Sie bekommen einen Sterbeplatz, und es hat sich bisher keiner dagegen gewehrt.«
    »Ja, ich sehe, wie sie hier verwesen. Ich rieche es sogar. Wie kann man hier von würdig sprechen?«
    »Sie sind und bleiben unter sich. Und wenn sie gestorben sind, werden sie zum Teil eines großen Kreislaufs, der sie an einen anderen Ort führt. Man wird sich ihrer Geister annehmen, ihrer Seelen, und die Körper verwelken lassen. Aber der Geist, ihr Empfinden und alles, was damit verbunden ist, wird weiterleben.«
    »Und sichtbar sein – oder?«
    Die so altertümliche Gestalt nickte. »Ja, sie sind sichtbar. Was anderen versagt bleibt, das ist hier bei ihnen geschehen. Eine Sichtbarkeit der Geister. Oder auch der Gespenster, wie viele Menschen behauptet haben. Diese Villa ist ihr Hort. Ein Ort der

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