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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ein.
    »Natürlich.«
    »Auf jeden Fall.«
    »Und ob.«
    »Klar hat der auch Geschenke für Pferde dabei.«
    Mary Alice hörte auf zu zappeln und blickte nachdenklich. »Wollte ich nur wissen«, sagte sie.
    Angie beobachtete Mary Alice. »Vielleicht gibt es Santa Claus ja doch«, sagte sie sehr ernst.
    Mary Alice starrte hinunter auf ihren Teller. Schwierige Entscheidungen, die da getroffen werden mussten.
    Mary Alice war nicht die Einzige, die zwischen Baum und Borke stand. Ich hatte Diesel auf der einen Seite und Morelli auf der anderen, und von beiden Personen gingen starke Anziehungskräfte aus. Sie konkurrierten nicht miteinander. Diesel spielte in einer ganz anderen Liga als Morelli. Es war eher so, dass sich ihre Energiefelder im Luftraum über mir überschnitten.
    Beim Nachtisch sprang Grandma plötzlich vom Stuhl auf. »Was? Wie spät ist es?«, sagte sie. »Ich muss unbedingt los. Bitsy Greenfield will mich abholen, und wenn ich nicht startbereit bin, fährt sie ohne mich los. Wir müssen diesmal früh da sein. Es ist eine Spezialfeier. Es gibt nur Stehplätze.«
    »Mach lieber nicht den Mund auf«, rief ich Grandma hinterher. »Die Leute könnten das Kunstwerk auf deinen Zähnen falsch deuten.«
    »Das ist kein Problem«, sagte sie. »Von den Gästen bei Stiva sieht sowieso keiner mehr so gut, dass er irgendwas unterscheiden könnte. Die haben alle was an der Netzhaut oder grauen Star, da braucht man nicht mal Make-up aufzulegen. Das Alter hat viele Vorteile. Wenn man grauen Star hat, sehen alle Menschen schön aus.«
     
    »Sag mir doch noch mal, warum du so dicke bist mit dem Typen«, bat mich Morelli. Wir standen in der Kälte auf der hinteren Veranda und schlangen die Arme um uns. Es war der einzige Ort im ganzen Haus, an dem man sich ungestört unterhalten konnte.
    »Er sucht einen Mann namens Ring. Er glaubt, dass es zwischen Ring und mir irgendeine Verbindung gibt. Wir wissen nur nicht welche. Deswegen hält er sich in meiner Nähe auf, bis wir es herausgefunden haben.«
    »Wie nah?«
    »So nah nun auch wieder nicht.«
    Drinnen holten meine Eltern und meine Schwester Geschenke aus ihren Verstecken hervor und bauten sie unter dem Tannenbaum auf. Angie und Mary Alice schliefen fest. Grandma war irgendwo unterwegs, wahrscheinlich mit ihrem neuen Schwarm, und Diesel hatte man losgeschickt, um Batterien zu kaufen.
    »Ich habe ein Geschenk für dich«, sagte Morelli, krallte seine Pfoten in meinen Mantelkragen und zog mich zu sich heran.
    »Ein großes Geschenk?«
    »Nein. Es ist sehr klein.«
    Damit konnte ich den dringlichsten Wunsch auf meiner Liste also abhaken.
    Morelli gab mir eine kleine, in rote Folie eingewickelte Schachtel. Ich machte die Schachtel auf und fand einen Ring darin. Der Ring war eine Kordel aus zwei miteinander verwobenen Gold- und Platinbändern, darin hineingesetzt waren drei kleine dunkelblaue Saphire. »Es ist ein Freundschaftsring«, sagte Morelli. »Wir haben es ja mal mit Verlobung versucht, aber das hat nicht geklappt.«
    »Nein, jedenfalls noch nicht«, sagte ich.
    »Ja, noch nicht«, sagte er und streifte mir den Ring über den Finger.
    Geräusche klingen in kalter Luft kristallklar. Ich hörte, wie ein Auto draußen vorfuhr, eine Tür geöffnet und geschlossen wurde, dann noch eine.
    »Da bist du ja«, sagte Grandma.
    Die tiefere männliche Stimme drang nicht ganz so klar zu uns durch.
    »Grandma und ihr Frauenheld!«, flüsterte ich Morelli ins Ohr.
    »Ich würde ja wirklich gerne bleiben«, sagte Morelli, »aber ich habe einen dringenden Auftrag …«
    Ich öffnete die Tür von der Veranda zur Küche. »Kannst du vergessen. Du bleibst hier. Ich will mich dem Frauenhelden nicht alleine aussetzen.«
    »Guckt mal, wen ich hier habe«, verkündete Grandma in die Runde. »Das ist mein Freund John.«
    John war etwa einsachtzig groß, hatte weißes Haar, einen frischen Teint und einen schlanken Körper. Er hatte dicke Brillengläser und trug, passend zum Anlass, eine gebügelte graue Hose, Freizeitschuhe mit Gummisohle und einen roten Blazer. Grandma hatte schon Schlimmere angeschleppt. Wenn John künstliche Gelenke oder Ähnliches hatte, hielt er sie gut versteckt, immerhin.
    Grandma war nicht halb so schick herausgeputzt. Ihr Lippenstift war verschmiert, und ihre Haare standen zu Berge.
    »Sieht ja eklig aus«, flüsterte Morelli mir zu.
    Ich reichte Grandmas Schwarm die Hand. »Guten Tag. Ich bin Stephanie«, sagte ich.
    Er schüttelte meine Hand; meine Kopfhaut kribbelte,

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