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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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und ein Funke sprang über. »Ich bin John Ring«, stellte er sich vor.
    Oh, Mann. Das war also die Verbindung. Das war der Grund, warum Diesel in meine Küche gebeamt worden war.
    »Er ist immer statisch aufgeladen, aber heute Abend besonders«, sagte Grandma. »Wir müssen ihn mit so einem weichen Antistatiktuch abreiben.«
    »Tut mir leid, dass ich es nicht geschafft habe, zum Essen hier zu sein«, sagte Ring. »Ich habe einen anstrengenden Tag hinter mir.« Er trat näher heran, rückte seine Brille zurecht und schielte mich an. »Kenne ich Sie irgendwoher? Sie kommen mir irgendwie bekannt vor.«
    »Sie ist Kopfgeldjägerin«, sagte Grandma. »Sie macht Jagd auf die Bösen.«
    Tsss . Tsss. Funken sprühten von Rings Kopf.
    »Ist das nicht sagenhaft, was er da machen kann?«, sagte Grandma. »So geht das den ganzen Abend.«
    Meine Mutter bekreuzigte sich heimlich und wich einen Schritt zurück. Morelli rückte näher an mich heran, drückte sich von hinten an mich und legte eine Hand auf meinen Nacken.
    »Guckt mal, die Härchen auf meinem Arm«, sagte Kloughn. »Sie stehen ab. Warum ist das nur so? Mann, das macht mir ganz schön Angst. Hat das etwas zu bedeuten? Aber was nur?«
    »Die Luft ist ziemlich trocken«, sagte ich. »Wenn die Luft so trocken ist, liegen die Haare manchmal nicht dicht an.«
    Was nun? Da stand ich also Ring gegenüber, Diesel war losgezogen, um Batterien zu besorgen, und ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Mein Herzschlag setzte bei jedem zweiten Mal aus, und ich knisterte von Kopf bis Fuß. Unter meinen Schuhsohlen vibrierte es.
    »Ich hätte Lust auf einen Slurpee«, sagte ich zu Grandma und Ring. »Sollen wir nicht alle zu 7-Eleven gehen und uns einen Slurpee genehmigen?«
    »Jetzt?«, fragte Grandma. »Wir sind doch gerade erst gekommen.«
    »Ja. Jetzt gleich. Ich brauche unbedingt einen Slurpee.« In Wahrheit wollte ich Ring schnellstens aus dem Haus schaffen. Er durfte sich auf gar keinen Fall in der Nähe von Angie und Mary Alice aufhalten, auch nicht von meinem Vater und meiner Mutter.
    »Du kannst ja hierbleiben und beim Geschenkeeinpacken helfen«, schlug ich Grandma vor. »Und Mr. Ring könnte mich zum 7-Eleven fahren. So könnten wir uns gleich ein bisschen miteinander bekannt machen.«
    Tsss. Tsss. Tsss. Mr. Ring schien meine Idee nicht besonders zu gefallen.
    »War nur ein Vorschlag«, sagte ich.
    Morelli hielt die ganze Zeit seine Hand auf meinem Nacken, und Ring holte ein paarmal tief Luft.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Grandma ihren neuen Freund. »Du siehst ein bisschen blass aus.«
    »Ich bin … aufgeregt«, sagte er. »Weil ich deine Familie kennenlerne.« Tsss. Tsss .
    Ring hatte sich offenbar nicht mehr unter Kontrolle, er litt unter Spontanausfluss von Elektrizität, was ihm ebenso unangenehm zu sein schien wie mir.
    »Ja, ja«, sagte er und lächelte gezwungen, »ein typisches Familienweihnachten. Macht Spaß, nicht?« Tsss . Er wischte sich Schweißperlen von der Stirn. Tsss. Tsss . »Was haben Sie für einen schönen Tannenbaum.«
    »Der hat mich fünfzehn Dollar gekostet«, sagte mein Vater.
    Tsss .
    Der Baum war spindeldürr und hatte nur noch ungefähr zwölf kümmerliche Nädelchen. Mein Vater goss ihn gewissenhaft jeden Tag, aber der Baum hatte wohl schon in der Jahresmitte das Zeitliche gesegnet.
    Ring streckte eine Hand aus, berührte das Bäumchen behutsam, und umgehend ging es in Flammen auf.
    »Ach, du Scheiße!«, jammerte Kloughn. »Feuer. Feuer! Schafft die Kinder aus dem Haus. Den Hund. Den Braten.«
    Das Feuer sprang auf die Watte über, mit der der Baumständer umwickelt war, dann auf die Geschenke. Ein anderer Feuerstrang raste die nächste Fenstergardine hoch.
    »Ruf den Notarzt!«, sagte meine Mutter. »Ruft die Feuerwehr! Frank, hol den Feuerlöscher aus der Küche!«
    Mein Vater trabte in die Küche, doch Morelli hielt den Feuerlöscher bereits in der Hand. Kurze Zeit später standen wir alle wie gelähmt im Wohnzimmer und staunten mit offenen Mündern über das Chaos, das wir angerichtet hatten. Der Baum war weg. Die Geschenke waren weg. Die Gardine hing nur noch in Fetzen von der Stange.
    John Ring war ebenfalls verschwunden.
    Und Diesel war immer noch nicht wieder da.
    Draußen war eine ganze Serie lauter Explosionen zu hören, und durchs Fenster sahen wir, wie der Himmel aufleuchtete, taghell. Dann auf einmal war alles dunkel und still.
    »Verdammte Hacke«, sagte mein Vater.
    Grandma sah sich um. »Wo ist John? Wo ist mein

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