14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)
habe ich ganz alleine gemacht«, sagte er. »Es ist für dich. Bewahr es sorgfältig auf. Es ist ein besonderes Geschenk für einen ganz besonderen Menschen.«
Mary Alice hob den Deckel der Schachtel und sah hinein. »Oh, wie schön«, sagte sie.
Es war ein Pferd, aus gemasertem Kirschholz geschnitzt.
Mary Alice hielt es in der Hand. »Es fühlt sich warm an«, sagte sie.
Ich fasste das Stück Holz an. Für meine Begriffe war es kalt. Ich sah Sandor mit einem fragenden Blick an.
»Ein besonderes Geschenk für einen ganz besonderen Menschen«, sagte er zu mir.
»Jemanden mit ganz besonderen Fähigkeiten?«
Er lachte. »Es gibt Zeichen und Wunder.«
Ich erwiderte sein Lachen. »Wir sehen uns vor Gericht.«
Ich wachte in aller Frühe auf, neben mir Morelli, und stahl mich leise aus dem Bett. Vorsichtig taperte ich durch meine dunkle Wohnung in die Küche. Der Tannenbaum aus der Shopping Mall war mit winzigen blinkenden Lichtern geschmückt, und Diesel lehnte am Tresen.
»Ist das der Abschied?«, fragte ich ihn.
»Bis zum nächsten Mal.« Er nahm meine Hand und schmatzte mir einen Kuss auf den Handteller. »Es war ein schönes Weihnachtsfest«, sagte er. »Bis dann, mein Sonnenscheinchen.«
»Bis dann«, sagte ich, aber da war Diesel bereits verschwunden.
Er hatte absolut recht, fand ich. Es war ein wunderschönes Weihnachtsfest.
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Winterwundermann
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Janet Evanovich
Kalt erwischt
Ein Stephanie-Plum-Roman
Aus dem Amerikanischen
von Thomas Stegers
Stephanie Plum ist vom Leben überfordert. Nicht nur, dass sie wieder einmal erfolglos hinter ein paar Gaunern her ist: Sie wird außerdem von einer jungen Frau verfolgt, die behauptet, mit Carlos Manoso, besser bekannt als »Ranger«, verheiratet zu sein. Stephanie versucht herauszufinden, was es mit der Frau auf sich hat - und warum es plötzlich zwei Ranger gibt. Nebenbei muss sie allerdings noch Grandma Mazur von einer Karriere als Rockstar im Madonna-Outfit abhalten, zwei schwulen Bestattungsunternehmern unter die Arme greifen und einem depressiven Schuhverkäufer zu Selbstbewusstsein verhelfen …
Als bester Spannungsroman des Jahres mit dem Quill Award ausgezeichnet
»Jede Menge höchst turbulenter Szenen - unter anderem in einem Bestattungsunternehmen. Die Fans werden sich königlich amüsieren!« Publishers Weekly
Der Roman erscheint im Dezember 2009 als Taschenbuch im Goldmann Verlag.
1
Als ich zwölf Jahre alt war, habe ich beim Kuchenbacken versehentlich statt Zucker Salz genommen. Ich holte den Kuchen aus dem Ofen, strich den Zuckerguss darüber und servierte ihn. Der Kuchen sah aus wie jeder andere Kuchen auch, aber wenn man sich ein Stück abschnitt und hinein- biss, merkte man sofort, dass da irgendetwas nicht in Ord- nung war. Bei Menschen ist es genauso. Bei Menschen kann man auch nicht immer vom Äußeren auf das Innere schließen. Manchmal entpuppt sich ein Mensch als eine einzige große Überraschung, so wie der versalzene Ku- chen. Manchmal ist die Überraschung gelungen, manch- mal nicht, und manchmal bringt sie einen nur total aus dem Konzept.
Joe Morelli gehört zu den gelungenen Überraschungen. Er ist zwei Jahre älter als ich, wir kennen uns seit der Schulzeit. Damals war ein Date mit ihm immer wie ein Rendezvous mit dem Teufel, verlockend und beängstigend zugleich. Heute ist Joe Polizist in Trenton, und mal ist er mein Freund, mal mein Exfreund, je nachdem. Es gab Zeiten, da bekam ich bei seinem Anblick eine Gänsehaut, das ist vorbei. Jetzt ist Morelli ein ganz normaler Teil meines Lebens. Er hat einen Hund, der Bob heißt, ein hübsches kleines Haus und einen Rührstab. Morelli macht immer noch einen auf taff und unwiderstehlich, in Wahrheit ist er aber eher der sexy Typ mit dem Rührstab. Alles klar?
Ich habe einen Hamster, der Rex heißt, eine kleine Wohnung mit allem, was man so braucht, nur mein Rührstab ist kaputt. Ich heiße Stephanie Plum, und ich arbeite als Kautionsdetektivin, auch Kopfgeldjäger genannt, für meinen Vetter Vinnie. Es ist kein toller Job, aber er hat gewisse Vorteile, und wenn ich ab und zu bei meinen Eltern eine warme Mahlzeit schnorren kann, komme ich ganz gut über die Runden. Eigentlich könnte mir der Job eine Menge Kohle einbringen, doch leider haut es nicht immer so hin.
Manchmal arbeite ich noch unter der Hand für einen gewissen Ranger, der nicht gut für mich ist, aber das auf eine
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