14b Stephanie Plum: Liebeswunder und Männerzauber (Plum Lovin')
Einzelbett und ein Bad.
»Das ist eine hübsche Wohnung«, sagte ich zu Diesel. »Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Annie allmählich ein wenig hibbelig geworden ist, nachdem sie mehrere Tage hier eingesperrt war. Ihr Handy ist nicht in ihrer Handtasche. Warum versuchst du nicht noch einmal, sie anzurufen?«
Diesel tippte Annies Nummer in sein Handy. Nach einer kurzen Pause hörten wir ihr Telefon klingeln. Wir folgten dem Geräusch und fanden ihr Handy im Schlafzimmer neben dem Bett auf dem Boden liegen.
»Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, sagte ich zu Diesel. »Ich nehme mein Handy immer mit, wohin ich auch gehe. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, warum sie ihr Handy hiergelassen hat. Aber es liegt auf dem Boden, also ist es ihr vielleicht aus der Manteltasche gefallen.«
Diesel schrieb in der Küche eine Notiz auf einen Klebezettel und befestigte diesen am Kühlschrank. Seine Nachricht war schlicht und lautete: RUF MICH SOFORT AN.
Wir schlossen die Tür hinter uns ab und nahmen den Lift zurück zur Tiefgarage. Als wir auf die Straße fuhren, kam mir eine geniale Idee. Das Pleasure Treasure war nur zwei Blocks von hier entfernt. Samstags war der Laden bis zehn Uhr geöffnet, und dort würden wir wahrscheinlich ein Buch finden, das der Jungfrau Jeanine weiterhelfen konnte.
»Bieg an der nächsten Kreuzung rechts ab«, bat ich Diesel. »Zwei Blocks von hier gibt es einen Sexshop, in dem wir ein Buch für Jeanine finden könnten.«
Ich sah, wie Diesel in dem dunklen Wagen grinste. »Gerade als ich dachte, der Tag sei total im Eimer, schlägst du vor, zu einem Sexshop zu fahren. Schätzchen, du bringst wirklich Sonnenschein in mein Leben!«
»Ich will dir wirklich nicht die Laune verderben, aber ich kenne den Laden, weil ich dort im Herbst jemanden hops genommen habe.«
»Dann wollen wir hoffen, dass dieser Ausflug dorthin lustiger wird, denn ich könnte jetzt ein wenig Spaß gebrauchen.«
Diesel stellte den Wagen auf dem winzigen Parkplatz neben dem Laden ab. Ich versprach Bob ein Leckerli vor dem Schlafengehen, wenn er noch ein klein wenig länger brav bleiben würde, und Diesel und ich gingen in das Geschäft. Wir waren die einzigen Kunden. Hinter der Theke stand einsam und verlassen eine Verkäuferin und las in einem Filmstarmagazin. Sie sah auf, als wir hereinkamen, und atmete geräuschvoll ein, als sie Diesel erblickte. Das Mädchen war vielleicht Mitte zwanzig, trug etliche Piercings und hatte sich die Augen wie eine Punkerin schwarz geschminkt.
»Wir sehen uns nur um«, erklärte ich ihr.
»Klar. Gebt Bescheid, wenn ich euch helfen kann.«
Diesel folgte mir in die Bücherabteilung, suchte sich ein Buch aus und blätterte es durch.
»Ist es gut?«, erkundigte ich mich.
»Ja. Sieh dir das an«, erwiderte Diesel. »Hast du das schon ausprobiert?«
Ich warf einen Blick auf das Bild. »Das ist sicher sehr unbequem, wenn nicht sogar unmöglich.«
»Hey, Bilder lügen nicht. Die machen es tatsächlich so.« Er legte einen Arm um mich und presste seine Lippen an mein Ohr. »Ich wette, ich würde das auch schaffen.«
»Du bist krank. Vielleicht sollten wir die Waschbärfrau nach einem Anfängerbuch fragen. Wenn wir das hier Jeanine zeigen, wird sie sich wahrscheinlich sofort für ein Nonnenkloster entscheiden.«
Diesel zog ein anderes Buch aus dem Regal. »Das sieht mehr nach grundlegenden Dingen aus. Es beginnt mit Anatomie. Und hier sind Bilder… von allem. Wir sollten zwei davon kaufen.«
Es war mir ein wenig peinlich, mit Diesel gemeinsam Fotos von Genitalien anzuschauen. »Natürlich«, sagte ich. »Kauf zwei.« Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. »Meine Güte, so spät ist es schon? Wenn wir uns beeilen, schaffen wir es noch, uns das Ende des Spiels anzuschauen.«
»Um welches Spiel geht es?«, wollte Diesel wissen.
»Keine Ahnung. Um irgendein Spiel.«
Diesel ging zur Videoabteilung hinüber. »Wir sollten Jeanine einen Film besorgen. Hier gibt es einige gute.«
»Nein. Keine Filme für Jeanine. Jeanine kann mit Gestöhne nichts anfangen, und in diesen Filmen wird ständig gestöhnt.«
»Stöhnen macht Spaß«, meinte Diesel.
Ich warf ihm einen kurzen Blick zu. »Stöhnst du dabei?«
»Normalerweise nicht.«
»Warum nicht?«
»Ich käme mir dumm dabei vor.«
»Genau. Also bezahl die Bücher mit deiner gefälschten Kreditkarte, und lass uns nach Hause fahren.«
»Ich wette, ich könnte dich zum Stöhnen bringen.« Diesel grinste.
»Mir ist jetzt schon
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