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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Man wird nicht einmal nach ihr suchen«, meinte Cameron. » Juristisch gesehen ist Bree eine Erwachsene. Was die Polizei betrifft, kann das Mädchen kommen und gehen, wann und wohin sie will. Die Polizei hat keinen Grund, nach ihr zu suchen, es sei denn, wir bringen Beweise an, dass sie entführt wurde.« Er schüttelte den Kopf. » Es tut mir leid, Lori, aber wenn wir Edmund Pyms Tochter finden wollen, müssen wir ohne die Hilfe der Obrigkeit auskommen.«
    Er versuchte die Tür zu öffnen, aber sie ging erst auf, nachdem er sich dagegengestemmt hatte.
    » Kommen Sie?«
    » Gleich«, sagte ich.
    Ich wartete, bis er drinnen verschwunden war, holte das glänzende blaue Handy aus meiner Tasche und rief meinen Mann an. Er antwortete beim ersten Klingelton.
    » Bill?«, sagte ich leise, für den Fall, dass die schreckliche Vermieterin wieder ihren Posten auf dem Balkon eingenommen hatte.
    » Was gibt’s, Lori?«, fragte er.
    » Ich stehe vor der Wohnung von Aubrey Pym junior«, sagte ich. » Er ist tot. Er hatte einen Sohn, Edmund, aber der ist ebenfalls verstorben.«
    » Das ist ja furchtbar«, sagte Bill. » Und es wird die Schwestern Pym schwer treffen.« Er seufzte. » Sieht so aus, als sei dein erster Tag in Neuseeland auch dein letzter.«
    » Nicht unbedingt«, sagte ich. » Edmund Pym hatte eine Tochter. Und die lebt offenbar noch.«
    » Offenbar?«, wiederholte Bill.
    » Sie hat vor sechs Wochen die gemeinsame Wohnung verlassen«, sagte ich. » Cameron meint, wir sollten sie aufspüren.«
    » Und was meinst du?«
    » Ich glaube, Cameron tickt nicht ganz richtig«, antwortete ich. » Ich glaube aber auch, dass er recht hat.«
    » Hat er meistens«, gluckste Bill. » Vertraue ihm, Lori. Wenn er meint, dass er das Mädchen finden kann, dann kann er das wahrscheinlich auch. Und mach dir keine Sorgen um mich oder die Jungs oder Vater. Ich weiß, dass du es dir kaum vorstellen kannst, aber wir werden noch ein paar Tage ohne dich überleben.«
    » Ich wette, dass Sally Pyne die Socken deines Vaters in Rosenwasser wäscht«, brummte ich.
    » Wir vermissen dich auch, Lori«, sagte Bill sanft. » Ich lasse Ruth und Louise wissen, was passiert ist.«
    » Sag ihnen, dass ihre Urgroßnichte Aubrey Aroha Pym heißt«, trug ich ihm auf. » Aroha ist das Maori-Wort für Liebe.«
    » Das werde ich ihnen sagen«, versicherte Bill. » Halt mich auf dem Laufenden.«
    » Werde ich.« Ich beendete das Gespräch.
    Ich verstaute das Telefon wieder in meiner Schultertasche, holte tief Luft und betrat die letzte bekannte Wohnstatt des Aubrey Jeremiah Pym junior. Tief Luft zu holen erwies sich als nötig, denn es stank nach schalem Bier, schmutziger Wäsche und verdorbenem Essen. Nachdem ich über den Stapel ungeöffneter Post gestiegen war, der hinter der Eingangstür lag, ging ich als Erstes zu einem Fenster, schob die Vorhänge beiseite und riss es auf. Die nach Salz schmeckende Brise, dir mir entgegenwehte und durch meine Locken fuhr, half mir, über den üblen Geruch hinwegzukommen.
    » Gute Idee«, rief Cameron aus dem Wohnzimmer. » Hätte ich auch selbst dran denken können.«
    Das Apartment war offen gebaut. Eine Frühstückstheke trennte die Küche von der kleinen Essecke, in der ich stand, die wiederum unmittelbar in ein rechteckiges Wohnzimmer überging.
    » Jetzt wissen wir, warum Fortescue Makepeace, der Anwalt der Pyms, keine Antwort erhalten hat«, sagte ich und deutete auf den Stapel von Briefen, Rechungen und Prospekten. » Wie es aussieht, hat seit Wochen niemand die Post angerührt.«
    Cameron nickte. » Ed muss entweder zu betrunken oder zu krank gewesen sein, um damit fertig zu werden.«
    Die Möblierung der Wohnung war bemitleidenswert: ein zerkratzter Holztisch mit vier wackeligen Stühlen, ein eingefallenes Sofa, ein alter Fernseher, ein übergroßer Lehnstuhl, dessen billige Kunstlederpolsterung an vielen Stellen löcherig war, und ein rußverschmierter Ziegelkamin. Pizzakartons, Fast-Food-Verpackungen und leere Bierflaschen lagen überall auf dem Boden. Die heruntergekommene Wohnung hatte nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem peinlich sauberen Heim der Schwestern Pym.
    Ein verschlissener Teppich hing über der Rückenlehne des Stuhls, und auf dem Sofa lag ein speckiges, zerknülltes Kissen über einer dünnen Wolldecke. Es fiel nicht schwer, sich einen kranken alten Mann vorzustellen, der ständig fernsah, während sein betrunkener Sohn sich faul auf dem Sofa räkelte. Ich fragte mich, wie Bree in dieses Bild

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