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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Familienmitglieder?«
    » Ed hat seinem Vater jahrelang auf der Tasche gelegen«, sagte sie mit einem verächtlichen Schnauben. » Edmund Hillary Pym, nach unserem großen Nationalhelden, dem Mann, der den Everest bestiegen hat.« Sie lachte harsch. » Den einzigen Berg, den Ed Pym je bestiegen hat, bestand aus leeren Pullen.«
    » Pullen?«, fragte ich Cameron.
    » Sie meint wohl Bierflaschen«, erklärte er.
    » Was wollten Sie von A. J.?«, erkundigte sich die Frau.
    » Es geht um eine Privatsache.« Ich zögerte und traf eine rasche Entscheidung. Der Brief, den ich rund um die Welt transportiert hatte, konnte nicht von einem Toten gelesen werden, aber sehr wohl von seinem Sohn. Mit einem Blick zu Cameron rief ich hinauf: » Die Sache geht auch Edmund Pym etwas an.«
    » Wenn Ed zu Geld gekommen ist, können Sie mir gleich meinen Teil abgeben«, sagte sie und kniff die Augen zusammen. » Ich bin seine Vermieterin, und er schuldet mir einen Monat Miete.«
    » Können Sie uns sagen, wo wir Ed finden?«, fragte Cameron.
    » Im Krankenhaus«, brummte die Hausbesitzerin. » Wenn er abkratzt, verkaufe ich seine Sachen, um das wieder reinzukriegen, was er mir schuldet. Dürfte sich aber kaum lohnen.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch ihren absurden Pferdeschwanz. » Am Ende verschenke ich das ganze Zeug wahrscheinlich an einen Op Shop. Schließlich muss ich Platz schaffen, für den nächsten Mieter, klar?«
    » Op Shop?«, murmelte ich.
    » Opportunity Shop«, erklärte Cameron. » So was wie Oxfam bei euch.« Er sah zu der Frau hinauf. » In welchem Krankenhaus liegt Edmund Pym?«
    » North Shore«, antwortete sie. » Sagen Sie ihm, ich will meine Miete.« Der Rauch kroch aus ihren Nasenlöchern, während sie beobachtete, wie ein blauer Honda hinter Camerons Ford parkte. » Wer ist das? Noch ein Freund der Familie?«
    Eine Frau von Camerons Größe und einem Vielfachen seiner Breite stieg aus dem Wagen, mit einem großen wattierten Umschlag in der Hand. Ihr kurzes hellbraunes Haar glänzte in der Sonne. Sie trug ein schickes braunes Wildlederjackett, einen schwarzen Pullover mit V-Ausschnitt und weite schwarze Wollhosen. Sie vermittelte den Eindruck, als sei mit ihr nicht zu spaßen, aber die Augen hinter einem eckigen schwarzen Brillengestell blickten freundlich. Sie blieb einen Augenblick auf dem Bürgersteig stehen und warf einen Blick auf unser seltsames Grüppchen, bevor sie selbstbewusst den Rasen überquerte.
    » Entschuldigen Sie«, sagte sie und wendete sich an mich und Cameron. Ihre Stimme klang weich, ihr Umgangston war angenehm sachlich. » Mein Name ist Bridgette Burkhoffer. Ich arbeite für das North Shore Hospital. Ich bin auf der Suche nach Aubrey Pym. Ist das hier die richtige Adresse?«
    » Da sind Sie an der richtigen Stelle, meine Liebe«, rief die Vermieterin herab, die sich über die Balkonbrüstung gelehnt hatte, um jedes Wort des Neuankömmlings mitzubekommen. » Aber A. J. ist tot, und Sie sollten das eigentlich wissen. Er ist vor zwei Monaten im North Shore gestorben.«
    Bridgette bedachte die Frau mit einem kühlen, fast klinischen Blick. » Wenn Sie mit mir reden wollen, kommen Sie bitte herab. Ich bin es nicht gewohnt, meine Stimme in der Öffentlichkeit zu erheben.«
    » Schon gut, schon gut, machen Sie sich nicht ins Hemd, Bridge, ich komme«, sagte die Vermieterin. Sie zog noch einmal an ihrer Zigarette, trat die Kippe aus und verschwand vom Balkon. Kurz darauf schlappte sie in neongrünen Flip-Flops um die Ecke des Hauses und gesellte sich zu uns auf den Rasen.
    » Nebeneingang«, erklärte sie. Auch wenn sie uns gegenüberstand, sprach sie mit unverminderter Lautstärke. » Meine Mieter benutzen die Vordertür.« Sie hielt Bridgette ihre nikotingelben Finger hin. » Nennen Sie mich Jessie, Bridge.«
    » Und Sie können mich Ms Burkhoffer nennen, Jessie«, entgegnete Bridgette scharf und ignorierte die ausgestreckte Hand. » Zu Ihrer Information, Jessie, es ist mir durchaus bekannt, dass Mr Aubrey Jeremiah Pym junior– auch als A. J. bekannt– vor zwei Monaten in unserem Krankenhaus verstorben ist. Offensichtlich möchte ich nicht mit ihm sprechen. Ich möchte mit seiner Enkelin Miss Aubrey Aroha Pym sprechen.«
    » Seiner Enkelin?«, fragte ich erstaunt.
    » Warum haben Sie uns nichts von seiner Enkelin erzählt?«, fragte Cameron die Vermieterin.
    » Sie wollten wissen, wer hier wohnt«, verteidigte sich die Frau. » Bree wohnte nur solange hier, bis ihr Großvater unter der Erde

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