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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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feuchten Schuhen nach Auckland zurückzufahren. Dann zog ich meine Seidenbluse, die schwarze Hose und die Ballerinas an.
    Cameron hatte kaum einmal geklopft, als ich die Tür öffnete.
    » Sie sind fertig«, sagte er verblüfft. » Ich dachte immer, meine Frau sei das einzige weibliche Wesen auf der Welt, das sich in weniger als dreißig Minuten zum Essen umziehen kann.«
    » Ich stecke voller Überraschungen, Camo«, sagte ich und zog meine Regenjacke zu.
    » Wollen Sie mich jetzt immer Camo nennen?«, fragte er, als wir zur Lobby zurückgingen.
    » Wenn Sie Glück haben«, entgegnete ich.
    Eine junge, kräftige, ganz in Schwarz gekleidete Kellnerin begrüßte uns am Eingang des Restaurants und führte uns zu einem Tisch an einem breiten Panoramafenster, durch das man jedoch nichts als Finsternis erkennen konnte. Wir kamen uns vor wie in einer riesigen Höhle, da außer uns nur noch zwei andere Tische besetzt waren.
    » Nebensaison«, erklärte Cameron.
    » Den Eindruck habe ich auch«, murmelte ich.
    Ich war zu entmutigt, um mich mit der Speisekarte zu beschäftigen, und überließ Cameron die Wahl. Er bestellte fangfrische Languste und einen Chardonnay von einem lokalen Weingut. Als die Kellnerin gegangen war, starrte ich kopfschüttelnd auf die Fensterscheibe, über die der Regen lief.
    » Ich kann nicht glauben, dass es sich bei der jungen Frau, die unsere Empfangsdame beschrieben hat, um dieselbe Person handeln soll, die in Takapuna gewohnt hat«, sagte ich. » Bree war eine gute Schülerin. Sie kümmerte sich um die Finanzen der Familie. Ihr Zimmer war blitzsauber. Wieso hat sie sich plötzlich in jemanden verwandelt, der Verantwortung und Arbeit scheut?«
    » Vielleicht brauchte sie eine Auszeit«, vermutete Cameron.
    » Entschuldigen Sie.« Unsere Kellnerin kehrte mit einem Eiskübel und der Flasche Wein zurück, die Cameron bestellt hatte. Sie schaute über die Schulter und fuhr mit leiser Stimme fort: » Was wollen Sie von Bree? Sie hat doch keinen Ärger, oder?«
    » Nicht mit uns«, antwortete Cameron. » Wir sind Freunde der Familie.«
    » Wir suchen sie«, fügte ich hinzu. » Und wir machen uns Sorgen um sie.«
    Die Kellnerin entkorkte die Flasche, goss etwas Wein in Camerons Glas und wartete, bis er zustimmend nickte, bevor sie mein Glas füllte. Sie stellte die Flasche in den Eiskübel und schien eine Entscheidung getroffen zu haben.
    » Sie sollten nicht alles glauben, was Ms Campbell Ihnen erzählt«, sagte sie abrupt.
    » Was sollten wir denn glauben, Miss…« Cameron hob die Augenbrauen.
    » Nennen Sie mich Alison«, sagte die Kellnerin. Noch einmal blickte sie über die Schulter, bevor sie mit dringlicher Stimme fortfuhr. » Die Sache war so: Er hat ihr das Herz gebrochen. Deshalb ist sie gegangen.«
    » Wer hat wessen Herz gebrochen?«, fragte ich verwirrt.
    » Daniel hat Bree das Herz gebrochen«, sagte Alison. » Nicht mit Absicht, aber er hat es getan.«
    » Wer ist Daniel?«, fragte Cameron.
    » Daniel Rivers«, antwortete Alison. » Er ist Künstler. Er lebt südlich von hier. Von Zeit zu Zeit steht immer mal ein Mädchen vor seiner Tür, das für ihn schwärmt und sich bei ihm einnisten will.«
    » Ist Bree deshalb hierhergekommen?«, fragte ich.
    Alison nickte. » Ich hab ihr gesagt, dass sie ungefähr die gleiche Chance hat, Daniel zu kriegen, wie ich, Premierministerin zu werden. Daniel ist zwar ein Künstler, aber er ist auch sehr glücklich verheiratet.«
    » Und deshalb hat er sie fortgeschickt«, folgerte Cameron.
    » Er hat versucht, es ihr schonend beizubringen«, erklärte Alison. » Er führte ein langes, intensives Gespräch mit ihr, aber es hat nichts gebracht. Als sie zurückkam, war sie in Tränen aufgelöst. Hat ihre Sachen gepackt und verschwand am nächsten Tag.«
    » Wissen Sie, wohin sie gegangen ist?«, fragte ich.
    » Sorry.« Alison schüttelte den Kopf. » Aber vielleicht weiß es Daniel. Weiß Gott, was Bree ihm alles erzählt hat.«
    » Haben Sie seine Telefonnummer?«, fragte Cameron.
    » Sorry«, wiederholte Alison mit einem Schulterzucken.
    » Können Sie uns wenigstens sagen, wo er wohnt?«, fragte ich.
    » Nicht nur das«, sagte Alison. » Ich kann Ihnen auch eine Karte zeichnen. Sie werden eine brauchen. Daniel lebt in der Wildnis.« Sie runzelte die Stirn. » Bree war völlig am Boden, als sie verschwand. Jemand muss sie finden, bevor sie was Dummes anstellt. Und jetzt bringe ich Ihnen Ihre Langusten.«
    Kurz darauf kehrte sie mit einer einfach

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