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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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mit seinen Schwestern. Ruth und Louise haben ihn nicht aus dem Haus geworfen. Das war sein Vater. Ich könnte verstehen, dass er schlecht über seinen Dad spricht, aber warum sollte er ein düsteres Bild von seinen Schwestern malen? Sie hatten ihm nichts getan, waren bei der ganzen Geschichte nur unschuldige Zuschauer.«
    Vielleicht ist die Geschichte auf dem Weg von Vater zu Sohn verdreht worden.
    » Oder von Vater zu Tochter«, sagte ich. » Ich frage mich, was Bree über ihre Urgroßtanten weiß– oder was sie zu wissen glaubt.«
    Ich glaube, du wirst es herausfinden, wenn ihr in Wellington seid.
    » Ich hoffe es«, sagte ich. » Es sei denn, Bree hat sich auf den Weg nach Rio de Janeiro, Nairobi oder Minneapolis gemacht…«
    Ich bezweifle stark, dass Bree dafür das nötige Reisegeld hat. Sei guten Mutes, Lori. Du wirst sie finden. Gute Nacht, meine Liebe.
    » Gute Nacht.«
    Ich wartete, bis Dimitys Handschrift verblasst war, legte das Notizbuch auf den Nachttisch, kraulte Reginald hinter den Ohren und löschte das Licht. Aber während ich mich in die Kissen kuschelte, hatte ich das Gefühl, als würde in einer Ecke meines Kopfes noch immer eine kleine Pfauentaube zwitschern.
    Wie würde Bree auf den Brief der Pyms reagieren?, fragte ich mich. Würde sie ihn in Fetzen reißen oder Freudentränen vergießen?
    Und wie, fragte ich, hatte mein Mann Cameron Mackenzie das Leben gerettet?

13
    Am Morgen trafen Cameron und ich uns im Matterhorn zum Frühstück. Der Nebel vor den großen Fenstern hatte sich gelichtet. Als wir auscheckten, bat uns Teresa, bald wiederzukommen und dann länger zu bleiben. Ich reagierte mit einem höflichen Nicken, auch wenn ich todsicher war, dass sie gar nicht mit mir gesprochen hatte.
    Leicht schockiert stellte ich fest, dass uns die Hauskatze nicht zum Jeep folgte. Eau de Cameron kombiniert mit dem Geruch von toter Forelle hätte eigentlich unwiderstehlich sein müssen, aber sie blieb in ihrer Höhle liegen. Zweifellos wartete sie auf den nächsten gut aussehenden Gast.
    Die Fahrt zum Flughafen von Taupo dauerte kaum länger als eine Stunde. Aidan Dun erwartete uns, in braunen Cordhosen, einer grünen Wachstuchjacke und einem zerschlissenen Cowboyhut aus Stroh, der mit Fischködern geschmückt war. Während Cameron das Flugzeug auftankte, unterhielt ich mich mit ihm, und wir teilten die letzten Anzac-Kekse miteinander, die noch immer erstaunlich frisch schmeckten.
    » Hat Cameron Ihnen jemals die Geschichte erzählt, wie ihm jemand das Leben gerettet hat?«, fragte ich.
    » Oja«, sagte er. » Er behauptet, dass Donna ihm das Leben gerettet hat, als sie ihn geheiratet hat.«
    Meine Miene, die sich kurz aufgehellt hatte, verdüsterte sich wieder.
    » Nein«, sagte ich. » Ich meine im wirklichen Sinne gerettet.«
    Aidan schob den Hut in den Nacken und kratzte sich am Kinn.
    » Ich hab’ ihn mal von einer Kneipenschlägerei abgehalten«, sagte er nach einer Weile. » Wenn Donna je herausgefunden hätte, dass er so dumm war, sich auf eine Prügelei einzulassen, hätte sie ihn sicher umgebracht. Also kann man sagen, dass ich ihm das Leben gerettet habe.«
    Ich lächelte krampfhaft und biss auf einen Keks. Immer noch gesünder als mit den Zähnen zu knirschen.
    Meine Stimmung hellte sich jedoch schlagartig auf, als wir in der Luft waren. Der Blick auf die funkelnden Wasser des Lake Taupo und auf die seltsame, zerknitterte Landschaft des Tongariro-Nationalparks vertrieben jeden Anflug von schlechter Laune. Während wir weiter in südlicher Richtung flogen, wies mich Cameron auf die grünen Gebirgskämme des Ruahine und des Tararua im Osten hin und auf die nicht zu verkennende Kegelform des Mount Taranaki im Westen. Er richtete meine Aufmerksamkeit auch auf einen buntscheckigen grünen Flecken in der Tasmanischen See.
    » Kapiti«, informierte er mich. » Die Insel ist ein Naturreservat. Eigentlich ist sie eher eine Arche. Für einige bedrohte Arten ist sie der letzte Lebensraum auf dieser Erde.«
    Ich genoss den Flug so sehr, dass ich regelrecht enttäuscht war, als wir zur Landung ansetzten. Außerdem war ich verwirrt. Angelo hatte Wellington zwar als kleine Stadt beschrieben, aber größer als das Dorf, das Cameron umflog, musste es sicherlich sein.
    » Wo ist Wellington?«, fragte ich.
    » Etwa fünfzig Kilometer südlich«, antwortete er. » Wir lassen das Flugzeug hier und fahren mit dem Wagen in die Stadt.«
    » Ich verstehe«, sagte ich. » Wessen Wagen leihen wir uns dieses Mal

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