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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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wie eine Eule und faltete die Hände im Schoß zusammen.
    » Sorry.« Er grinste verlegen. » Ich gerate immer in Trance, wenn ich an einem neuen Stück arbeite.«
    » Das kann ich Ihnen nachempfinden«, sagte ich. » Ich bin auch fast in Trance geraten, während ich Ihrer Musik lauschte.«
    » Danke«, sagte er. Das Kompliment machte ihn verlegen, schien ihn aber zu freuen.
    » Gary«, sagte Holly, » diese Leute müssen mit Bree Pym sprechen. Weißt du, wo sie ist?«
    » Ich wollte mich mit ihr in den Queenstown Gardens treffen, wenn ich hier fertig bin«, sagte er. » Ich schätze, Sie können sie in der Nähe des Scott Memorials finden.«
    » Des Scout Memorials?«, fragte ich.
    » Scott«, berichtigte Holly mich. » Captain Robert Falcon Scott, um genau zu sein, der Antarktisforscher, der auf dem Rückweg vom Südpol umkam. Das Denkmal wurde ihm und seinen Männern zur Ehre errichtet. Es ist sehr bewegend. Die Inschrift lautet: › Sie ruhen in der großen weißen Stille, eingehüllt in die Leichentücher des ewigen Schnees‹.«
    » War Scott nicht Engländer?«, fragte ich.
    » Das war er«, bestätigte Holly. » Aber damals war ganz Neuseeland englisch. Captain Scott und seine Männer waren tragische Helden des British Empire. Ihr Tod wurde in der ganzen Welt betrauert.« Nachdenklich betrachtete sie Gary. » Ein etwas düsterer Ort für ein Stelldichein, möchte ich meinen.«
    Garys Gesicht nahm die Farbe von roter Bete an.
    » Bree und ich… wir sind nicht… Ich kaufe ihr ihren Wagen ab«, brachte er schließlich heraus. » Sich am Scott Memorial zu treffen war ihre Idee, nicht meine.«
    Wenn ich einen Ort hätte aussuchen dürfen, an dem sich Bree die Zeit vertreiben sollte, wäre es ganz sicherlich nicht ein Denkmal gewesen, das an den tragischen Tod einer zum Scheitern verdammten Gruppe von Antarktisforschern erinnerte. Ich schaute zu Cameron hinüber. Er nickte.
    » Ich muss unsere Plauderei leider beenden«, sagte er ohne Umschweife. » Lori und ich sollten uns auf den Weg machen.«
    » Vielen Dank, Gary«, sagte ich. » Wenn Sie eine CD rausbringen, kaufe ich gleich einen ganzen Schwung.«
    Wir verabschiedeten uns von Holly, Gary und dem schweigsamen Simon, verließen die Southern Lakes Gallery und gingen zur Marine Parade, einem Boulevard am See, der uns laut Cameron direkt zu den Queenstown Gardens führte.
    » Die Gärten liegen direkt an unserem Hotel«, erklärte er.
    » Sie meinen, wir sind die ganze Zeit im Kreis gegangen?«, sagte ich. » Warum überrascht mich das nicht?«
    Cameron lachte und beschleunigte seinen Schritt. Ich nahm sein Tempo auf. In ein paar Minuten, sagte ich mir, würde sich unsere Hartnäckigkeit endlich auszahlen.

17
    Wir kamen an einem Park vorbei, einer Werft für Jetboote und einer bronzenen Statue, die einen bärtigen Mann darstellte, der einen, wie mir schien, bemerkenswert wolligen Widder tätschelte. Als Nächstes passierten wir unser Hotel, eine Entenfamilie, die einen Kiesstrand bewachte, und einen verspielten achteckigen Pavillon, ein ehemaliges Badehaus, wie Cameron in Kürze erklärte, das man zur Krönungsfeier König Georges V. errichtet hatte und das jetzt ein Restaurant beherbergte. Über eine Holzbrücke, die sich über einen sprudelnden Bach spann, ging es in die Queenstown Gardens, aber als wir die erste Parkbank erreichten, blieb Cameron plötzlich stehen.
    » Was ist denn?«, fragte ich ihn.
    » Ich warte hier auf Sie«, antwortete er. » Es ist leichter für Bree, wenn Sie das Mädchen alleine ansprechen. Eine Person ist weniger bedrohlich als zwei, und eine Frau flößt weniger Furcht ein als ein Mann. Außerdem ist es Ihre Mission. Sie sollten sie zu Ende bringen.«
    » Aber Sie haben mich auf jeden Schritt des Weges begleitet«, wandte ich ein. » Es wäre nicht richtig, die Reise ohne Sie zu beenden.«
    » Es ist ja nur ein Teil der Reise, der hier endet«, sagte Cameron. » Auf dem Rest begleite ich Sie natürlich wieder.«
    Er setzte sich auf die Bank und deutete nach rechts. » Folgen Sie dem Weg. Das Scott Memorial ist ein großer Felsblock, der von Blumenbeeten und einer niedrigen Hecke umgeben ist. Der Weg führt direkt darauf zu.«
    Cameron hatte seine Entscheidung offenbar schon getroffen, es hatte also keinen Sinn, mit ihm zu diskutieren. Ich nickte verhalten und machte mich auf den Weg. Ich fühlte mich etwas verlassen und war ziemlich nervös. Was, wenn Bree im Zorn davonlief? Sollte ich sie mit meinem Rucksack blocken? Reginald und

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