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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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herausgeholt.
    » Ruth und Louise wussten nicht, dass es Verwandte gab, bis sie den Brief in der Truhe ihrer Mutter fanden«, sagte ich zum Schluss. » Sie baten mich, nach Neuseeland zu reisen, weil sie ihren Neffen– deinen Großvater– erreichen wollten, bevor es zu spät war.«
    » Aber Großvater war tot«, sagte Bree. » Und mein Vater war tot. Also suchten Sie nach mir.«
    » Du bist die einzige lebende Verwandte von Ruth und Louise«, sagte ich und wühlte in meinem Rucksack nach dem Brief, den Bill per E-Mail an Donna geschickt hatte. » Ich verstehe, wenn dir das Ganze sehr unwahrscheinlich vorkommt, Bree, aber…«
    » Es kommt mir gar nicht unwahrscheinlich vor«, unterbrach sie mich. » Aber Ruth und Louise sind nicht die einzigen Familienmitglieder, die man lange Zeit im Dunkeln gelassen hat. Ich wusste nichts über Urgroßvater, bis ich Großvaters Nachruf las. Er hat ihn selbst geschrieben.« Sie durchwühlte ihre Tasche. » Er muss ihn tagsüber geschrieben haben, als ich in der Schule war.«
    Ich ließ meinen Brief erst einmal im Rucksack und fragte mich, was sie mir zeigen wollte. Schließlich hielt sie einen gefalteten Zeitungsausschnitt in der Hand. Als sie ihn auseinanderfaltete, erkannte ich, dass er genau die Größe der leeren Stelle auf Brees Pinnwand hatte und an allen vier Ecken winzige Löcher aufwies. A. J. hatte offenbar einen längeren Bericht über sein Leben geschrieben, denn die Schriftgröße war winzig.
    Ich nahm an, dass sie mir den Ausschnitt zeigen wollte, aber sie hielt ihn in den Händen.
    » Erzählen Sie mir von meinen Urgroßtanten«, sagte sie unvermittelt. » Womit haben sie ihren Lebensunterhalt verdient, bevor sie in Rente gingen?«
    » Ich glaube, sie haben gar nicht gearbeitet«, antwortete ich bereitwillig. Es schien mir nachvollziehbar, dass sich Bree für ihre neu entdeckten Verwandten interessierte. » Sie sind großartige Gärtnerinnen und können ausgezeichnet nähen, und sie helfen mit den Blumenarrangements für die Kirche aus, aber soweit ich weiß, hat keine der beiden jemals eine Lohntätigkeit ausgeübt.«
    » Hatten sie nie Schwierigkeiten, finanziell zurechtzukommen?«
    » Nein«, antwortete ich. » Und glaub mir, ich hätte davon gehört, wenn es der Fall gewesen wäre. In Finch verbreiten sich Neuigkeiten schneller als Schnupfen.« Ich lächelte. » Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ruth und Louise leben sorgenfrei.«
    » Meine Urgroßtanten haben nicht einen Tag ihres Lebens gearbeitet und doch leben sie komfortabel.« Bree hob die gepiercten Augenbrauen. » Haben Sie sich je gefragt, wer ihnen dieses sorgenfreie Leben ermöglicht hat?«
    Ich zuckte mit den Schultern. » Ich nahm an, dass ihr Vater…«
    » Ihr Vater war ein Dorfpfarrer«, unterbrach sie mich ungeduldig. » Selbst wenn er jeden Groschen gespart hätte, hätte er ihnen nicht so viel Geld hinterlassen können, um ihnen für ein solch langes Leben Sorgenfreiheit zu garantieren.«
    » Wahrscheinlich nicht«, räumte ich ein. » Ich kann deine Frage leider nicht beantworten, Bree, ich weiß nichts über die finanziellen Angelegenheiten deiner Urgroßtanten.«
    » Großvater schon.« Sie schaute auf den Ausschnitt und steckte ihn zusammen mit Ruru wieder in die Tasche. » Großvater erwähnte die englischen Tanten in seinem Nachruf.«
    » Was hat er geschrieben?«, fragte ich.
    Kaum fing Bree an zu reden, sprudelten die Worte nur so aus ihr heraus, als hätte sie sich schon lange jemandem anvertrauen wollen. Wie einsam sie war, erkannte ich, als mir einfiel, dass es nur zwei Menschen in ihrem Heimatland gab, für die ihre Geschichte irgendeinen Sinn machen würde. Der eine war ich, der andere war für sie noch ein Fremder, der auf einer Parkbank auf uns wartete.
    » Mein Urgroßvater Aubrey Jeremiah Pym senior war für kurze Zeit einer der reichsten Männer Neuseelands«, begann sie. » Er wurde reich, als er eine Erbin namens Stella McConchie heiratete.«
    Ich sah das Porträt in dem Silberrahmen vor mir, das Cameron auf dem Kaminsims in A. J.s verkommener Wohnung entdeckt hatte. Cameron hatte gesagt, es sähe aus, als habe Aubrey Geld geheiratet, und Bree hatte seine Vermutung bestätigt. Wie es schien, hatte Aubrey seinen Charme und sein gutes Aussehen dazu eingesetzt, auf der sozialen Leiter seiner Wahlheimat nach oben zu klettern.
    » Als er die Kontrolle über Stellas Geld bekam«, fuhr Bree fort, » setzte er als Erstes einen Treuhandfonds für die Schwestern ein, die er in

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