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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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geschehen soll.« Ich holte Bridgette Burkhoffers Visitenkarte aus dem Rucksack und reichte sie Bree. » Du kannst mein Handy benutzen, wenn du magst.«
    Bree schaute auf die Karte und schüttelte den Kopf.
    » Ich kann kein Begräbnis bezahlen«, sagte sie.
    » Mach dir deswegen keine Sorgen«, sagte ich. » Ich übernehme die Kosten.«
    Bree sah mich skeptisch an. » Warum sollten Sie die Beerdigung meines Vaters bezahlen?«
    » Ich bin eine Freundin der Familie«, entgegnete ich.
    » Was für eine Art von Freundin?« Ihre Miene verhärtete sich.
    Ihre Reaktion erinnerte mich daran, dass Ed nicht der treueste aller Ehemänner gewesen war. Beschwichtigend hob ich die Hand.
    » Nicht die Art«, versicherte ich ihr. » Ich bin deinem Vater nie begegnet. Bis vor ein paar Tagen wusste ich nicht einmal genau, wo Neuseeland liegt, aber dank dir habe ich seitdem eine Menge davon gesehen. Ich bin dir von Auckland zum Hokianga und von Ohakune nach Wellington hinterhergereist. Ich habe mit deiner schrecklichen Vermieterin und der Krankenschwester deines Vaters gesprochen. Ich habe Amanda und Daniel getroffen, Angelo und Renee, Kitta und Kati und Holly und Gary, und noch ein paar andere Menschen, weil ich herausfinden musste, wo du warst. Ich sagte ja schon, es ist eine lange Geschichte, passender wäre vielleicht die Bezeichnung Epos. Und jetzt sitze ich endlich hier in Queenstown Gardens mit dir zusammen. Ich glaube, es leuchtet ein, dass ich mir all die Mühe nicht gemacht hätte, wenn ich eine der… Bekannten deines Vaters wäre.«
    » Und warum haben Sie sich die Mühe gemacht?« Bree sah verständlicherweise völlig verwirrt aus.
    » Zum einen, weil ich dir das hier wiedergeben will.« Ich zog Ruru aus dem Rucksack, glättete seine gesprenkelten Flügel und legte ihn sachte in Brees Hände. » Sieh zu, dass du ihn nicht noch mal verlierst.«
    » Wo haben Sie ihn gefunden?«, fragte Bree und schaute entgeistert auf den kleinen Kauz.
    » Du hast ihn vergessen, als du dich aus der Wohnung der Velesuonnos geschlichen hast«, antwortete ich. » Was übrigens ziemlich gedankenlos von dir war.«
    » Woher wissen Sie…«
    » Ich kann verstehen, dass dir dein hitziger Auftritt im Tattoo-Studio ziemlich peinlich war«, unterbrach ich sie. » Aber du hättest nicht verschwinden sollen wie ein Dieb in der Nacht. Kati und Kitta hätten einen netteren Abschied verdient gehabt, wie übrigens auch Roger. Wir haben getan, was wir konnten, um es so einigermaßen wiedergutzumachen. Mein Freund Cameron hat die Brille und die Lampe bezahlt. Da fällt mir ein… ich schulde ihm noch was.«
    » Cameron?«, sagte Bree. » Wer ist Cameron?«
    » Mein einheimischer Führer«, informierte ich sie. » Ohne seine Hilfe, sein Flugzeug und sein enzyklopädisches Wissen über euer Land hätte ich dich niemals gefunden.«
    » Aber warum wollten Sie mich denn überhaupt finden?« Brees dunkle Augen blitzten voller Ungeduld auf. » Warum sind Sie mir gefolgt?«
    » Weil ich zwei sehr lieben und sehr alten Damen einen Gefallen tue«, antwortete ich ruhig. » Ruth und Louise Pym sind meine Nachbarinnen und gute Freundinnen. Und außerdem sind sie deine Urgroßtanten.«
    Bree riss die Augen auf, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. Sie starrte mich ungläubig an und flüsterte: » Die englischen Tanten? Das ist nicht möglich. Sie müssen schon lange tot sein.«
    » Nein, sie sind nur sehr, sehr alt. Willst du einen Keks?« Ich holte Donnas Keksdose hervor. » Zucker ist gut, wenn man unter Schock steht. Du siehst aus, als würdest du gleich umkippen.«
    » Ich fühle mich, als hätte ich einen Geist gesehen«, hauchte Bree.
    » Ich kenne das Gefühl«, stimmte ich ihr aus ganzem Herzen zu. » Aber Ruth und Louise sind keine Geister. Sie sind sehr krank, aber sie leben noch. Zumindest lebten sie noch, als ich gestern Abend mit meinem Ehemann sprach. Die Lage kann sich geändert haben, aber ich hoffe nicht.« Ich öffnete die Dose und hielt sie Bree hin. » Bedien dich. Irgendetwas sagt mir, dass unser Gespräch länger dauern wird.«
    Bree knabberte Kekse und lauschte schweigend, während ich ihr alles berichtete, was mir Fortescue Makepeace und Dimity über Aubrey Jeremiah Pym senior und seine Schwestern, die eineiigen Zwillinge, erzählt hatten. Als ich fertig war, hatte sich der Himmel stahlgrau verfärbt und ein frischer Wind fuhr durch die Baumwipfel. Bree hatte während meines Monologs ihr Kapuzen-Sweatshirt angezogen, ich hatte meine Regenjacke

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