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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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der Leichenhalle und haben ihn auf dem öffentlichen Friedhof unter die Erde gebracht. Das hat sich also erledigt.«
    » Wird man dir seine persönlichen Dinge zuschicken?«, fragte Cameron.
    » Ich habe Bridgette die Erlaubnis gegeben, sie in die Verbrennungsanlage des Krankenhauses zu werfen«, entgegnete Bree kalt.
    Cameron sah sie entsetzt an, aber ich warf ihm einen warnenden Blick zu und schüttelte kurz den Kopf, um ihm klarzumachen, dass er nicht weiter in sie drängen solle. Wenn Bree noch eine einzige Frage nach ihrem toten, unbeweinten Vater beantworten musste, würde sie ganz sicher durchdrehen.
    » Da ist noch die Wohnung in Takapuna«, ergänzte er zögernd. » Die Familienfotos, dein Computer…«
    » Das will ich alles nicht«, entgegnete sie steif. » Ich habe die Dateien, die ich brauche, kopiert und die Fotos, die ich wollte, an mich genommen. Was mit dem Rest passiert, ist mir egal. Ich kehre nie mehr in diese Wohnung zurück.«
    » Dann überlass das mir«, sagte Cameron. » Ich werde die Vermieterin anrufen und ihr sagen, dass sie die Gegenstände in der Wohnung einem Op Shop schenken soll. Und auch wenn es mir fast weh tut, ihr einen Grund zur Freude zu geben, werde ich sie auch wissen lassen, dass sie ihre Bruchbude einem neuen Opfer, ich meine Mieter, andrehen kann.«
    » Danke«, sagte Bree und entspannte sich wieder etwas.
    » Hast du einen Reisepass?«, fragte ich.
    » Ja, ich brauchte einen für eine Klassenfahrt nach Australien.«
    » Dann komm mit nach England«, sagte ich. » Ruth und Louise würde es furchtbar viel bedeuten.«
    » Ich weiß nicht.« Bree rieb sich über die Tattoos. » Was, wenn ich ihnen Angst mache?«
    » Angst machen?«, sagte ich lachend. » Die beiden sind Gärtnerinnen. Jedes Mal, wenn sie einen Spaten in die Erde stechen, sehen sie Furchterregenderes als dich.«
    Bree rang sich ein Lächeln ab, aber sie schien noch immer Zweifel zu haben.
    » Du musst das Gefühl haben, dass alles ein bisschen plötzlich auf dich einstürzt«, sagte ich, » und ich will wirklich keinen Druck auf dich ausüben, aber Ruth und Louise bleibt nicht mehr viel Zeit. In den letzten Tagen ging es ihnen wieder besser, aber ich glaube, das hält nicht an. Niemand lebt für immer.«
    » Wie war das? Keinen Druck?«, meinte Bree trocken und legte ihr Kinn auf die Hand.
    » Du musst ja nicht nach England ziehen«, sagte ich. » Du kannst so lange bleiben, wie du willst– dieses Paradies wartet schließlich immer auf dich. Es sei denn, es explodiert, zerbricht in alle Stücke oder wird weggeweht.«
    Brees Lächeln wurde deutlich breiter.
    » Ich will auch keinen Druck ausüben«, ergänzte Cameron. » Aber wenn dich jemand aus einem brennenden Haus zieht, sagst du ja auch nicht: › Einen Augenblick, bitte, das kommt alles so plötzlich.‹ Du lässt dich retten und sagst hinterher«– er sah mich an : »› Danke, dass du mir das Leben gerettet hast.‹«
    Ich riss die Augen auf, nachdem der Groschen bei mir gefallen war.
    » Das ist passiert?«, rief ich so laut, dass sich mehrere Gäste zu unserem Tisch drehten.
    Cameron nickte. » Ein defektes Kabel hatte in unserem Schlafsaal ein Feuer verursacht. Ich versuchte übers Treppenhaus zu fliehen, wurde aber vom Rauch ohnmächtig. Wenn Bill mich nicht entdeckt und hinausgetragen hätte, wäre ich verbrannt.«
    » Wer ist Bill?«, fragte Bree.
    » Mein Mann«, antwortete ich und blickte auf Lake Wakatipu. » Mein Mann, der Held.«
    » Bree«, sagte Cameron. » Deine Urgroßtanten haben dir einen Rettungsring zugeworfen. Ich kann dir nur raten, ihn zu ergreifen. Lori und ich wohnen im Novotel. Dort erreichst du uns, wenn du dich entschieden hast…«
    » Ich komme mit«, sagte sie unvermittelt.
    » Wirklich?« Ihr plötzlicher Sinneswandel überraschte mich.
    » Ja. Ich will mich persönlich bei meinen Urgroßtanten bedanken. Und… ich muss fort von hier.« Ihre Lippen bebten kurz, aber dann gab sie sich ganz geschäftsmäßig. » Ich packe heute Abend und rufe morgen Holly an. Gegen halb neun kann ich fertig sein. Soll ich Sie im Hotel treffen?«
    » Komm und frühstücke mit uns im Hotelrestaurant«, schlug ich vor. » Du kannst deine Sachen in meinem Zimmer lassen, bis wir auschecken. Und falls wir aus irgendeinem Grund noch eine Nacht bleiben müssen, kannst du bei mir schlafen.«
    » Im Novotel?« Bree machte große Augen. » Das wird eine ziemliche Abwechslung zu all den Jugendherbergen sein.«
    » Eine nette?«, vermutete ich.
    » Eine

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