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15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under)

Titel: 15 Tante Dimity und die Geister am Ende der Welt (Aunt Dimity Down Under) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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sehr nette«, versicherte sie mir.
    » Gut, dann treffe ich noch heute Abend die Reisevorbereitungen«, sagte Cameron bestimmt. » Wenn noch zwei Plätze verfügbar sind, könnt ihr morgen Abend auf dem Weg nach England sein.«
    Nach dem Essen setzten wir Bree in ein Taxi und eilten durch die kalte Nacht zu unserem Hotel. Bei einer Tasse heißen Kakao erzählte ich Cameron die Kurzfassung von meinem Gespräch mit Bree.
    » Es ist fast schon eine Ironie des Schicksals«, sagte er, als ich geendet hatte.
    » Was meinst du damit?«
    Cameron legte einen Ellbogen auf die Theke. » Der alte McConchie hat sein Vermögen gemacht, als er auf Gold stieß. Sein ursprünglicher Claim lag in Skipper’s Canyon– nur ein paar Meilen von hier entfernt.«
    » Bree hat also nur einen Steinwurf entfernt von der Quelle des Vermögens gewohnt, das sie vielleicht geerbt hätte«, sinnierte ich. » Ob sie das wohl weiß?« Ich trank einen Schluck Kakao. » Gab es in Neuseeland auch einen Goldrausch?«
    » Aber ja«, sagte Cameron. » Wenn man mit dem Jetboot den Shotover River hinauffährt, sieht man noch, wie altes Bergwerkgerät im Wasser rostet. Unser Goldrausch kam Jahre später als der in Amerika, aber die Folgen waren die gleichen: Boom und Kollaps. Aus Zeltlagern wurden Städte, aus Städten wieder Ruinen, als das Gold versiegte. Der alte McConchie war schlauer als die meisten anderen. Er hat mit seinem Gewinn Kühlhäuser gebaut.«
    » Kühlhäuser?«, fragte ich und wärmte meine Hände an der Tasse.
    » Damals war Neuseeland Englands Schlachthaus«, erklärte Cameron. » Die meisten unserer Schafe landeten als Hammelkoteletts auf englischen Tellern. Aufgrund der riesigen Entfernungen musste das Fleisch in gekühlten Gebäuden aufbewahrt und in gekühlten Schiffen transportiert werden. Eine Zeit lang gehörte den McConchies die Hälfte aller Kühlhäuser in Neuseeland, aber kurz nach dem Ersten Weltkrieg gingen sie pleite.«
    » Wieso?«
    » Das Übliche«, meinte Cameron. » Als der alte McConchie starb, übernahm sein ältester Sohn die Geschäfte, aber er war nicht so clever wie sein Dad. Er verließ sich auf die falschen Leute, und die Firma brach auseinander.«
    » Was unangenehm ist«, sagte ich, » aber keine Ironie des Schicksals.«
    » Die Ironie des Schicksals ist, dass die McConchies auf Aubrey Pym herabblickten, weil er ein Goldgräber war, dabei hatten sie selbst die Grundlagen ihres Vermögens durch Goldgräberei erwirtschaftet.« Er schaute durch die Fenster der Bar zum Lake Wakatipu. » Was für eine lange, seltsame Reise, was? Einmal rauf und runter durch das Land und kreuz und quer. Aber wir haben es geschafft. Du bist sicher froh, dass am Ende alles gut geworden ist.«
    » Ohne dich und Donnas Kekse hätte ich es nicht geschafft«, sagte ich.
    Cameron lachte, trank seinen Kakao aus und erhob sich. » Ich gehe auf mein Zimmer. Es ist schon spät, und ich habe Donna versprochen, sie anzurufen, wenn wir Bree finden.«
    » Bestelle ihr einen schönen Gruß«, sagte ich. » Und Cameron, ich möchte, dass du weißt…«
    » Bis morgen«, unterbrach er mich. » Frühstück im Speisesaal um halb neun.« Mit einem liebenswürdigen » Gute Nacht« machte er sich auf den Weg in sein Zimmer.
    » Gute Nacht!«, rief ich ihm nach. Ich fühlte mich leicht ernüchtert. Schließlich hatte ich ihm sagen wollen, dass ich ihm aus ganzem Herzen für all das dankbar war, was er auf sich genommen hatte, um den Traum der Schwestern Pym wahr werden zu lassen. Jetzt sah es so aus, als müsste ich mit meinem Dankeschön noch etwas länger warten. Ich schüttelte den Kopf, trank den Becher leer und begab mich auf mein Zimmer, um meinem Ehemann die guten Nachrichten zu übermitteln.
    Das Nachbeben ereignete sich, als ich im Begriff war, mich von Bill zu verabschieden. Zuerst hatte ich angenommen, ein schwerer Laster sei am Hotel vorbeigefahren oder eine besonders heftige Windböe sei auf das Gebäude zugefegt, aber dann fiel mir wieder das Erdbeben vom Nachmittag ein.
    » Die Erde wackelt mal wieder«, sagte ich nonchalant.
    » Wirklich?«, fragte Bill. » Und wie ist das so?«
    » Komisch«, antwortete ich. » Aber nicht wirklich erschreckend. Stell dir vor, du würdest in einer großen Schüssel mit Wackelpudding liegen. In der Minibar rappelt es, aber bisher ist nichts im Zimmer umgefallen. Liegt vielleicht auch daran, dass die Nachttischlampen an den Nachttischen festgeschraubt sind. Das war in jedem Hotelzimmer so, aber mir war nicht

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