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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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abgesehen davon, dass damit niemandem geholfen wäre. Es gab keinen Grund, sie noch mehr zu verängstigen, als sie es ohnehin schon
    war.
    »Tut mir Leid, Mom, aber mehr gibt's dazu leider nicht zu sagen.«
    Joyce drang nicht weiter in sie. Sie nickte nur, streckte eine Hand aus und strich ihrer Tochter über das Haar. Für einen Augenblick entspannte sich die Jägerin. Eine nette, normale kleine Szene zwischen Mutter und Tochter, zu flüchtig selbst für einen Schnappschnuss.
    Dann war ihre Mutter verschwunden. Zurück blieb eine Buffy inmitten von Stapeln mit
Bunt- und Kochwäsche und ein wenig verwirrt über den kleinen Stich, den sie in diesem Moment verspürt hatte.

    *

    Lautlos schlich der Korred durch die Nacht. Selbst die Grashalme bogen sich kaum unter seinen hufbewehrten Füßen, während er das faszinierende Treiben der Menschen beobachtete und sein schier unerträgliches Verlangen niederkämpfte, sich näher an sie heranzupirschen. Ihr Anblick weckte aufs Neue seinen Hunger. Wie leicht war es, sich in Gedanken an tölpelhafte, hilflose Menschen zu verlieren, die sich wanden und krümmten und tanzten, tanzten, tanzten ...
    Würde es ihm gelingen, auch diese besondere Menschenfrau in seinen Bann zu zwingen? Würde auch ihre Lebensenergie ihn nähren, wenn sie ihrer sterblichen Hülle entfloh?
    Noch nicht, nicht heute. Erst musste er sich Klarheit darüber verschaffen, was genau es war, das sie so sehr von den anderen unterschied ...
    Abrupt hielt er inne. Seine Muskeln spannten sich, wachsam stand er da, lauschte und hob witternd die mächtigen Nüstern ... ja, er täuschte sich nicht. Außer ihm verbarg sich noch jemand in den nächtlichen Schatten, kein wirklich menschliches Wesen. Jemand, der ihm möglicherweise den ganzen Spaß verderben konnte.
    Nach einem letzten prüfenden Blick wurde er wieder eins mit der Dunkelheit.

    *

    Die nasskalte Nacht war fast vorüber. Der Mond hatte seine Bahn längst vollendet. Bald würde der Morgen grauen. Buffy konnte nicht umhin sich zu fragen, was, um alles in der Welt, sie eigentlich hier draußen noch zu suchen hatte. Jeder Vampir, der etwas auf sich hielt, würde es weit von sich weisen, diese Stunde zwischen Finsternis und Dämmerung noch als Nacht zu bezeichnen. Okay, sie hatte noch auf einen Abstecher in Willys Kneipe vorbeigeschaut,und war dort ein wenig hängen geblieben. Aber so lang nun auch wieder nicht.
    Was den einsamen Kicherer anbelangte ... er, sie oder es hatte sich weder hören noch blicken lassen, was bedeuten könnte - sie hatte keinen blassen Schimmer, was es bedeuten könnte. Blieb zu hoffen, dass die unselige Kreatur sich vor lauter Langeweile auf und davon gemacht hatte. Blieb außerdem zu hoffen, dass die unselige Kreatur sich nicht auf und davon gemacht hatte, um anderenorts ein paar Menschen zu jagen ...
    »Stopp. Denk nicht über Dinge nach, die du nicht ändern kannst. Versuch, das Positive zu sehen.«
    »Richtig. Das Positive. Wie zum Beispiel...«
    Okay, wenn man Samstagnachts Dämonen verprügelte, hatte man Sonntags einen Grund, länger zu schlafen. Das war auf jeden Fall ein Plus. Was noch?
    Buffy dachte einen Moment nach. »Nein. Das war's dann auch schon.«
    Und zudem war es bereits Sonntagnacht - genauer gesagt Montagmorgen. Sie durfte gar nicht daran denken. In Momenten wie diesem wusste sie die Annehmlichkeit eines sonntagnachmittäglichen Nickerchens erst wirklich zu schätzen ...
    Das schabende Geräusch einer Schuhsohle auf hartem Asphalt ließ sie jäh herumfahren, doch noch während sie ihren Pflock zog, trat die ihr so vertraute Gestalt aus dem Schatten heraus. Ihr Herz vollführte einen Sprung.
    Oh-Gott-oh-Gott, war das Einzige, was sie denken konnte. Adrenalin pumpte durch ihre Adern.
    »Angel«, hörte sie sich sagen, und nichts in ihrer Stimme verriet ihre innere Aufgewühltheit. »Mit dir hätte ich jetzt gar nicht gerechnet.«
    Sehr gut, dachte sie, das klang einigermaßen cool. Freundlich, aber distanziert. Fast ein wenig zu distanziert. Vielleicht hätten ein paar Eisklumpen weniger in der Stimme es auch getan. Doch falls es ihm aufgefallen war, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken. Wie immer wusste er seine Gedanken hinter der Maske des Geheimnisvollen und Unnahbaren geschickt zu verbergen.
    »Da treibt sich etwas in der Stadt herum«, erwiderte er ohne ein Wort der Begrüßung. »Etwas Neues. Oder vielmehr etwas sehr Altes. Es gehört nicht hierher. Könnte Ärger geben.«
    »Was du nicht sagst? Du wirst

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