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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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wegkommt.«
    Obwohl das, wie sie nicht ohne Stolz vermerkte, nicht allzu häufig vorgekommen war, seit sie sich in dieser Stadt befand. Nicht, dass die Vampire es nicht immer wieder versuchten. Auch heute waren sie wieder da, pünktlich wie die Maurer.
    Die Schwierigkeit bei der Sache bestand darin, sich stets in den nachtdunklen Schatten zu halten, während man die Vampire zu pfählen versuchte, bevor sie Lunte riechen konnten oder jemand aus einem der Krankenhausfenster blickte und Zeuge wurde, wie ein blonder Teenager auf einen Menschen einstach - eine menschenähnliche Gestalt zumindest -, der prompt zu Staub zerfiel.
    Aber es hatte auch nie jemand behauptet, dass ihr Job ein Honigschlecken wäre.
    Buffy schlich sich an eine Vampirfrau heran, eine tonnenförmige Untote, die zu Lebzeiten wohl einige Zentner auf die Waage gebracht haben musste, und tippte ihr auf die Schulter. Sie fuhr herum und stieß ein bedrohliches Knurren aus.
    »Überraschungstelegramm«, flötete Buffy und stieß zu.
    Nummer eins.
    Zwei weitere Vampire näherten sich ihr von hinten. Sie verlagerte ihr Gewicht auf die Fußballen, beugte ein wenig die Knie und wartete auf...
    Jetzt!
    Buffy wirbelte herum und sprang, den Pflock in der ausgestreckten Hand, auf einen der Vampire zu, der daraufhin um Gleichgewicht ringend zurücktaumelte. Aus der Bewegung heraus versetzte sie sodann dem zweiten einen mächtigen Tritt, der ihn dem Beispiel seines Kumpanen augenblicklich folgen ließ. Noch bevor der erste sich wieder fangen konnte, rammte sie ihm den Pflock in die Brust; gleichzeitig spürte sie, wie der andere Untote sie von hinten zu packen versuchte, bückte sich unter seinem Griff hindurch, stieß mit dem Pflock nach hinten und riss ihn entschlossen nach oben. Nummer zwei und drei, dachte sie grimmig. Wer will noch mal, wer hat noch nicht?
    Scheinbar niemand. Der reinste Spaziergang heute Nacht. Giles würde erfreut sein, das zu hören. Sicher, die eigentliche Jagd fiel nicht unbedingt in sein Ressort, aber er hasste den Gedanken, dass Buffy diesen Teil des Jobs ohne seine Hilfe erledigen musste.
    Aber worin hätte diese Hilfe auch bestehen sollen?
    Doch er wäre nicht Giles, wenn er sich keine Sorgen machen würde. Wie auch immer, hier war sie jedenfalls fertig, und noch dazu in Rekordzeit. Wenn sie sich beeilte, konnte sie noch einen kleinen Umweg über den Friedhof machen und dort nach dem Rechten ...
    Da war es wieder.
    Buffy spürte das mittlerweile allzu bekannte Kribbeln im Nacken und vernahm das nicht minder vertraute Kichern. Sie drückte sich in den Schatten, die Faust um den Pflock geballt, und versuchte die Quelle des Geräusches zu lokalisieren. Und während sie angestrengt lauschte, veränderte der Klang des Gekichers auf bedrohliche Weise seinen Charakter. Buffy hätte schwören können, dass es sich kaum mehr von einem Knurren unterschied. Anscheinend war die nachtaktive Frohnatur es leid, seine Beute lediglich zu beobachten.
    »Schon klar. Aber Knurren kann jeder. Lass uns endlich zu Potte kommen, Dumpfbacke, okay? Ein kleines Freundschaftsspiel, wenn du so willst. Der Gewinner bekommt den Wanderpokal.«
    Keine Reaktion. Selbst das Prickeln in ihrem Nacken hatte aufgehört.
    »Feigling«, murmelte Buffy.
    Aber Feiglinge hatten dummerweise die Angewohnheit, sich schwächeren Opfer zuzuwenden.
    Na klasse, dachte Buffy.
    Wirklich klasse.

    *

    In der Sicherheit schwarzer Schatten stand der Korred und zitterte.
    Doch die Nacht war lau, die Luft mild und trocken. Etwas anderes machte ihm zu schaffen, zerrte an seinen Nerven, ein Ziehen, ein Rufen und Raunen, das ihn mit einer seltsamen Ruhelosigkeit erfüllte - und seinen Hunger weckte.
    Abermals wurde der Korred von einem Schauer geschüttelt, seine im diffusen Licht rotbraun schimmernde Behaarung schien zu eigenem Leben zu erwachen. Ja, es stimmte, er fühlte sich immer noch zu diesem Menschenkind hingezogen, das eine solche Kraft ausstrahlte. Aber ... er würde es niemals wagen, es durch sein Knurren herauszufordern. Noch nicht. Nicht, bevor er nicht seine volle Stärke erlangt hatte. Und sein Hunger gestillt war.
    Er schnupperte und rümpfte angewidert die Nase. Diese Menschen legten eine erstaunliche Beharrlichkeit an den Tag, wenn es darum ging, die weiche Erde mit hartem Stein zu bedecken und die Luft mit unangenehmen Gerüchen zu verpesten. Sie lebten in dicht an dicht gebauten Häusern, mit winzigen viereckigen Wiesen und lächerlichen Zäunen davor. Selbst die Bäume hatten

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