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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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stimmte Panner ihm zu, während er es sich auf einem Stuhl bequem machte. »Bitte. Machen Sie doch weiter. Ich werde mucksmäuschenstill sein.«
    »Eher mucksschlangenstill«, raunte Buffy Willow ins Ohr. »Schleimig und mit gespaltener Zunge. Und die Mäuse sind wir.«

    *

    Mit dem Versprechen, nach der Schule noch einmal vorbeizuschauen, um mit der Lagebesprechung fortzufahren, waren die Jugendlichen wieder in ihre Klassen geeilt - ohne Zweifel froh darüber, den abschätzenden Blicken Panners entronnen zu sein. Giles musste zugeben, dass er für einen Augenblick gehofft hatte, ihr Aufbruch würde ihn ebenfalls zum Gehen veranlassen. Es war nicht so, dass er ihm nicht traute. Viel mehr beunruhigte ihn sein eigenes in letzter Zeit häufig so aufbrausendes Temperament.
    Und Panner war tatsächlich nur wenige Minuten länger geblieben. Nach einigen belanglosen Fragen, deren Scheinheiligkeit förmlich zum Himmel schrie, hatte er den Notizblock und das Aufnahmegerät wieder eingepackt und sich verabschiedet.
    Ob frustriert oder erleichtert darüber, dass er die erste Runde hinter sich gebracht hatte, vermochte Giles nicht zu sagen.
    Nachdem er nun endlich wieder allein war, nutzte er die Gunst des Augenblicks, begab sich an seinen Schreibtisch und nahm das Telefonbuch zur Hand, um seine Erkundigungen bei örtlichen Motels, Hotels und Pensionen nach einem kürzlich eingetroffenen Gast, dessen Beschreibung sich mit Ethan Raynes Erscheinungsbild deckte, fortzusetzen.
    Doch erneut blieb seine Suche ohne Ergebnis.
    Was, wenn es um Ethan ging, nicht viel heißen musste, dachte er grimmig. Dieser Mann war ein wahrer Meister in der Kunst des Abtauchens. Doch vielleicht würde er sich, wenigstens dieses eine Mal, mit reinem Drohgebaren zufrieden geben.
    Doch nein, eher wuchsen Schweinen Flügel. Es musste einen bestimmten Grund für Ethans Anruf geben. Und worin auch immer er bestehen mochte, er bedeutete für sie alle ganz bestimmt nichts Gutes ...
    Nachdem er alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte, blieb ihm nichts weiter übrig, als zu warten, bis Ethan sich wieder bei ihm meldete - oder, dachte Giles finster, bis etwas geschah, womit er ihn festnageln konnte, vorzugsweise mit einem spitzen Gegenstand. Er legte das Telefonbuch zurück in die Schreibtischschublade und wandte sich wieder den alltäglichen Aufgaben eines Schulbibliothekars zu, wie zum Beispiel dem Einsortieren zurückgebrachter Bücher, wenngleich ihre geringe Anzahl nicht eben von epidemieartig an der Sunnydale High ausgebrochenem Lesehunger zeugte. Er seufzte, als sein Blick auf eine beinahe unberührt aussehende Ausgabe des Wildtöters fiel.
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand an dieser Schule auch nur einen einzigen Blick in dieses Buch geworfen hat.« Obwohl einige Lehrer James Fenimore Cooper durchaus auf ihrer Leseliste führten, die kürzlich aufgrund des Bibliotheksbestands an bedeutenden Beiträgen Amerikas zur Weltliteratur erstellt worden war. »Wenn sie mir nur früh genug Bescheid sagen würden, welche Werke sie in ihrem Unterricht zu besprechen gedenken«, murmelte Giles mürrisch, »wäre das wesentlich effektiver.«
    Ein verhaltenes Kichern ließ ihn herumfahren und mit der Hand automatisch nach einem imaginären Pflock greifen, nur für den Fall, dass sich ein Korred in seine Bibliothek verlaufen hatte.
    Doch stattdessen sah er sich zwei Lehramtsstudentinnen gegenüber.
    »Entschuldigung«, sagte die kleinere von ihnen, Elaine, wie ihm nach der kurzen Schrecksekunde wieder einfiel. Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    »Wir wollten nur fragen, ob die aktuelle Los Angeles Times schon gekommen ist.«
    »Ähem, ja. Sie liegt dort drüben auf dem Tisch mit all den anderen Zeitungen. Ich hatte leider noch keine Gelegenheit, sie durchzusehen.«
    »Vielen Dank.«
    Sie grinste ihn kokett an, hakte sich bei ihrer Freundin unter - wer konnte sich schon all die Namen merken? - und steuerte mit ihr auf den Tisch zu, um sich über die Zeitungen herzumachen.
    Eingedenk Buffys Ansicht über Zufälle griff sich Giles ein paar Bücher, die passenderweise in das dem Tisch am nächsten stehende Regal gehörten, und trug sie zu ihrem Bestimmungsort, wohlweislich auf den quietschenden Bücherwagen verzichtend.
    »Wie hast du heute Nacht geschlafen?«, hörte er Elaine die andere Studentin fragen. »Besser?«
    »Oh, ja. Viel besser. Ich kann mich gerade noch daran erinnern, wie mein Kopf das Kissen berührt hat. Das Nächste, was ich gehört habe, war

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