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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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klang streng, doch das Verständnis, das aus seinen Augen sprach, strafte seine Stimme Lügen. »Zuerst und vor allem musst du diesen Korred aufspüren und unschädlich machen, bevor er zu einer ernsthaften Bedrohung wird.«
    Ihre Blicke trafen sich, und beide waren sich darüber im Klaren, dass es dafür möglicherweise bereits zu spät sein würde. Buffy vernahm die Stimmen von Xander und Willow, die darüber mutmaßten, wie viel Trödel und Unrat die hintere Abstellkammer wohl beherbergen mochte. Und einmal mehr wurde ihr bewusst, dass keiner ihrer Freunde, egal, wie oft sie ihr geholfen, ja selbst ihr Leben für sie aufs Spiel gesetzt hatten, wirklich wusste, wie es tief in ihrem Innern tatsächlich aussah.
    Sie war die Jägerin. Giles war der Wächter. Und alles, was in Sunnydale geschah, geschah in ihrem Zuständigkeitsbereich.
    Ein Leben lang würde Blut an ihren Händen kleben.
    »Ja, schon klar«, tönte Xander und riss sie aus ihren düsteren Gedanken, »und wie wollen Sie sich, während wir mit der Schlepperei beschäftigt sind, diese Bibliothekarsgefolgschaft vom Halse halten?«
    »Diese ?«
    Ein Kichern drang aus Willows Ecke und Buffy verdrehte angesichts der Verwirrung des Wächters die Augen. »Die LA's, Giles«, half sie ihm auf die Sprünge. »Lehramtsanwärterinnen. Erinnern Sie sich nicht mehr - Ihre Groupies?«
    »Denen nicht entgangen ist, dass dies hier ein prima Ort zum Rumhängen ist?«, fügte Xander hinzu und ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. »Vorausgesetzt, sie müssen nicht allesamt wegen einer Besprechung beim Rektor antanzen. Wie jetzt.«
    Buffy grinste. »Und sie belagern die Bibliothek ganz bestimmt nicht allein deshalb, weil sie alle so versessen auf Bücher sind, Giles.«
    »Ihr - ihr müsst euch irren.«
    »Nein, sie hat es treffend umschrieben«, ließ sich nun auch Cordelia vernehmen. »Etwas umständlich vielleicht, aber durchaus treffend.«
    Giles nahm seine Brille ab und putzte sie ein wenig gründlicher als erforderlich. Kurz nur, ganz kurz, zuckten seine Mundwinkel und verzogen sich zu einem kaum wahrnehmbaren Lächeln. Ms er die Brille wieder aufsetzte und sie der Reihe nach anblickte, war er wie ehedem die Ernsthaftigkeit in Person.
    »Xander«, schnappte Cordelia. »Hör auf damit.«
    »Ich? Ich habe doch gar nichts gemacht.«
    »Nein, bloß nicht. Du glotzt und sabberst wie ein ... wie ein Unterstufenschüler.«
    »Hey, ich habe lediglich versucht, diese College-Miezen beim Anblick von Giles nachzuahmen.«
    Buffy hörte ihnen bereits nicht mehr zu. Ihre Gedanken kreisten schon wieder um den Korred. Was für ein Wesen war das, und wo kam es her? Angel schien etwas darüber zu wissen, aber leider gehörte Angel derzeit nicht zu ihren favorisierten Informanten. Die Begegnungen mit ihm waren zu unangenehm, zu schmerzhaft. Und zu gefährlich. Besser, wenn sie ihm einige Zeit aus dem Wege ging.
    Doch wenn er wirklich etwas wusste, aus erster Hand, wie er angedeutet hatte, war es dann nicht das kleine Opfer wert, sich noch einmal mit ihm in Verbindung zu setzen? Ausschließlich im Interesse der Sache natürlich.
    Sie sah Giles an und presste ihre Lippen aufeinander. Nein, dachte sie, besser nicht.
    »Giles?«, fragte Willow plötzlich. »Er wird jemanden töten, oder? Der Korred, meine ich. Es wird eskalieren, erst die Haustiere, dann
    ihre Besitzer.«
    »Das hab ich doch schon vor Wochen gesagt«, merkte Cordelia an.
    »Nicht unbedingt«, wandte sich Giles an Willow. »Man kann die Korred nicht mit ... nun, zum Beispiel Vampiren vergleichen. Diese Wesen müssen nicht dauernd Menschen töten, um fortzubestehen.«
    Buffy fand Giles' Ausführungen einen Hauch zu optimistisch.
    »Und was ist, wenn er aus purer Langeweile jemanden umzubringen versucht?«, meldete sich Xander zu Wort. »Ich kann nur hoffen, dass in den nächsten Nächten etwas Spannendes im Fernsehen kommt.«
    »Sein Interesse am Fernsehen ist denkbar gering«, klärte Buffy ihn auf. »Ich bin es, wofür er sich interessiert. Er rennt mir hinterher, lauert mir auf, beobachtet mich - irgendwie muss ich wohl etwas Faszinierendes an mir haben. Solange ich einfach so weitermache ... was immer das auch heißen mag, ist er jedenfalls abgelenkt und für andere keine Gefahr. Richtig?«
    »Das, äh, wäre zumindest eine Theorie, ja. Obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob Langeweile das richtige Wort ist.«
    Willow nickte. »Ich finde, die Theorie hat einiges für sich. Ich für meinen Teil könnte mich durchaus mit

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