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15 - Todestanz

15 - Todestanz

Titel: 15 - Todestanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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Schritten hinterher. Jeden Augenblick ...
    Aha! Giles bog um die Ecke, packte seinen Gegenspieler an der Schulter und riss ihn herum.
    »Rupert!« Ethan Rayne lächelte ihn mit geheuchelter Unschuld an. »Was für ein erfreulicher Zufall. Ich war gerade auf dem Weg zu dir.«
    »Du zeigst erste Anzeichen von Todessehnsucht, Ethan.«
    Sein einstiger Weggefährte setzte eine zutiefst gekränkte Miene auf, als er versuchte, die Hand des Wächters abzuschütteln. »Immer langsam mit den jungen Pferden, Rupert. Ich bin lediglich auf der Durchreise und wollte dir nur mal guten Tag sagen ... Wie geht es eigentlich deinen jungen Schützlingen?«
    »Reiz mich nicht, Ethan. Ich bin wahrhaftig nicht in Stimmung für deine kleinen Spielchen.« Nicht jetzt, und auch nicht in Zukunft, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Ja. Ich weiß. Ein Moralapostel, das ist aus unserem alten Ripper geworden.«
    »Muss ich wirklich wiederholen, was ich eben über deine Todessehnsucht gesagt habe?«
    Ethans Lächeln wich gespielter Besorgnis. »Es gibt wieder Ärger in der Stadt, hab ich Recht?«
    Giles fühlte, wie sich seine Muskeln spannten. Wut kochte in ihm hoch. Mit seiner Frage hatte Ethan einen wunden Punkt getroffen. Wie konnte dieser Kerl es wagen -
    Nur nicht die Nerven verlieren, brachte er sich gleich wieder zur Räson. Ethan wollte, dass ihm der Kragen platzte. Daran hatte er schon immer eine höllische Freude gehabt. Besser, man ließ sich gar nicht erst darauf ein.
    Nachdem er seinen aufwallenden Zorn in die Schranken gewiesen hatte, fragte Giles mit ruhiger Stimme: »Was weißt du, Ethan? Hast du vielleicht irgendetwas damit zu tun?«
    Der andere schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich glaube, das ist gar nicht nötig, mein lieber Ripper. Dieses wunderschöne kleine Städtchen ist mehr als in der Lage, selbst für ausreichend Chaos zu sorgen. Nicht, dass ich für die hier lebende Artenvielfalt nichts übrig hätte ... Hast du schon mal darüber nachgedacht, den ganzen Laden einfach auszuräuchern?«
    Giles' Finger schlossen sich enger um Ethans Hemdkragen, und er zog ihn näher an sich heran. »Ich schwöre dir Ethan, sollte ich herausbekommen, dass du auch nur das Geringste mit dem, was in dieser Stadt geschieht, zu tun hast ...«
    »Vorsicht, Rupert. Du möchtest doch kein unnötiges Aufsehen erregen, oder? Deine Umgangsformen entsprechen nicht eben den gängigen Vorstellungen von einem Schulbiliothekar.«
    Damit hatte er bedauerlicherweise Recht. So sehr es Giles auch widerstrebte, die Wahrheit nicht hier und jetzt aus Ethan herauszuquetschen, besann er sich und ließ den Schurken los.
    »Schon viel besser!«, sagte Ethan und zupfte sein Jackett zurecht. »Ich nehme an, du hast nichts Konkretes gegen mich in der Hand, stimmt's?«
    Auch das entsprach der Wahrheit. Giles hatte so seine Vermutungen, doch leider keinerlei Handhabe, ihm die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit in die Schuhe zu schieben - so gern er es auch getan hätte.
    »Verschwinde, Ethan.«
    Mit einem niederträchtigen Grinsen auf den Lippen ließ Ethan ihn stehen. Giles blickte ihm nachdenklich hinterher und kehrte schließlich wieder zu seinem Wagen zurück.
    Na prächtig, dachte er. Ein Korred, der Rat der Wächter, und nun auch noch Ethan. Eine Massenrevolte der Vampire wäre das kleinere Übel gewesen.

    *

    Willow machte es sich im Schneidersitz auf dem Sofa in Giles' Wohnzimmer bequem.
    » Okay«, begann sie, den Blick auf den Bildschirm ihres Laptops gerichtet. »Sie hatten Recht, Giles. Sheila Humphries. Sie ist diejenige, die wusste, wie das Horn eines Einhorns aussieht, auch wenn sie hinterher behauptete, es sei keines gewesen, obwohl es doch eines war.«
    »Einhorn?« Giles hatte wieder diesen Ausdruck im Gesicht, den er immer bekam, wenn eine neue Abnormität auf den Plan trat. Bevor er den eigentlichen Grund für ihr Treffen vergessen konnte, würgte Buffy das Thema rigoros ab.
    »Tut mir Leid, Giles, die Einhornjagd muss warten. Keine Zeit für lange Geschichten, das einzig Interessante daran ist, um es kurz zu machen, dass diese Sheila offenkundig mehr über paranormale Dinge weiß, als sie sollte. Was sie nicht unbedingt entlastet.«
    »Ja«, stimmte Giles ihr zu, »das dürfte sie auf unserer Liste von Verdächtigen ziemlich weit nach oben bringen.«
    »Jedenfalls«, fuhr Willow fort, »hat sie eine wirklich unheimliche Familiengeschichte. Das würde zumindest erklären, woher sie ihre Kenntnisse hat. Und wieso sie in der Lage war, den Korred

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