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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bringen Unglück über unser Dorf.«
    »Das Unglück ist bereits da!« stellte ich richtig. »Und zwar schon viel länger, als Sie in Crickford leben. Es wird Zeit, daß jemand diesem grausamen Spuk ein Ende bereitet.«
    Ich hätte ihm erzählen können, mit was für Kalibern der schwarzen Magie ich schon fertiggeworden war, doch ich wollte nicht damit prahlen.
    Mein Entschluß stand fest: Ich wollte Xandia Scwarcz den Kampf ansagen, und ich war zuversichtlich, sie vernichten zu können. Victor McGoohan hielt mich jedoch nicht für fähig.
    Es lag bei mir, ihm zu beweisen, daß er sich irrte.
    ***
    Der Inselkontinent Haspiran war der Hölle vorgelagert. Rebellen und Ausgestoßene lebten dort. Wer Asmodis nicht genehm war und das Glück hatte, von ihm nicht vernichtet, sondern nur verbannt zu werden, ließ sich in diesem Reich voller Gefahren nieder – einige für immer, andere träumten von einer Rückkehr in die Hölle und würden diesen Schritt auch irgendwann wagen.
    Yora brachte Mortimer Kull nach Haspiran, um ihn dort zu pflegen. Sie tötete einen Drachen und deckte mit dessen Schuppen das Dach einer primitiven Hütte.
    Auf Haspiran wuchsen Heilkräuter, die eine ungemein starke Wirkung hatten. Yora kannte sie und wußte vor allem, in welcher Zusammensetzung sich ihre heilende Wirkung noch erhöhen ließ.
    Dieses Wissen um die richtige Dosierung war sehr wichtig, denn wenn man davon auch nur geringfügig abwich, konnte das katastrophale Folgen haben.
    Kull verließ sich auf die Dämonin, die offensichtlich Gefallen an ihm gefunden hatte. Er vertraute ihr, gab sich ganz in ihre Hand, denn er wußte, daß es auch ihr darum ging, ihn so rasch wie möglich wieder auf die Beine zu stellen. Schließlich ließ sich mit einem Mann in Kulls derzeitiger Verfassung nichts anfangen. Genau genommen war Mortimer Kull zur Zeit sogar ein Klotz an Yoras Bein.
    Der neue Dämon lag auf dem Boden. Er schlief. Der flackernde Schein des Feuers ließ bewegte Schatten auf seinem entspannten Gesicht tanzen.
    Yora beugte sich über ihn. Er gefiel ihr von allen Schwarzblütlern, die sie kannte, am besten. Deshalb hatte sie ihm, als er unbewaffnet gegen Tarsa, die Höllenschlange, kämpfte, ihren Seelendolch zugeworfen. [3]
    Eine Zeitlang hatte Frank Esslin, der Söldner der Hölle, unter Yoras Schutz gestanden. Sie hatte dafür gesorgt, daß er auf der Prä-Welt Coor zum Mord-Magier ausgebildet wurde.
    Später hatte sie ihre Hand schützend über den Werwolfjäger Terence Pasquanell gehalten, nachdem es diesen auf die schwarze Seite verschlagen hatte. Er war damals blind gewesen, und sie hatte ihm die Augen des Todes verschafft, damit er wieder sehen konnte.
    Dämonische Kräfte befanden sich in diesen Augen. Kräfte, derer sich Pasquanell so lange bedienen konnte, wie ihm Yora die Augen ließ. Sie konnte sie jederzeit zurückfordern. Deshalb konnte man Terence Pasquanell nur als Dämon auf Zeit ansehen.
    Sowohl Frank Esslin als auch der Werwolfjäger kamen für Yora als ständige Begleiter nicht in Frage. Das waren in ihren Augen keine Männer, die Großes zu leisten imstande waren.
    Von Mortimer Kull hatte sie eine andere, höhere Meinung. Einst ein Mensch (wie Esslin und Pasquanell), hatte er es geschafft, zum echten Dämon zu werden, und nicht nur das. Es war ihm sogar gelungen, in den Höllenadel aufzusteigen. Wer so etwas schaffte, dem waren auch noch viele weitere große Taten zuzutrauen.
    Wenn Yora diesen herausragenden Mann also rechtzeitig an sich band, würde sie an seinem Aufstieg zwangsläufig teilhaben.
    Mortimer Kulls Ehrgeiz war stark ausgeprägt, und sein Machthunger war kaum zu stillen.
    Nach mehr Macht strebte jeder in der Hölle. Mortimer Kull besaß die Fähigkeit, Macht an sich zu reißen – und die würde er dann mit Yora teilen.
    Er bewegte sich. Die Dämonin legte ihm die Hand auf die Schulter, und Kull riß sofort die Augen auf. Er wollte sich aufrichten, doch Yora hinderte ihn daran.
    »Es ist alles in Ordnung, beruhige dich. Du bist in Sicherheit. Ich passe auf, daß dir nichts geschieht«, sagte sie.
    »Auf Haspiran kann man sich niemals völlig sicher fühlen«, bemerkte der Professor.
    »Warst du schon einmal hier?«
    »Nein, aber ich habe von vielen Gefahren gehört, die es auf diesem Inselkontinent gibt.«
    »Es sind Gefahren, mit denen ich fertigwerde«, behauptete Yora überzeugt. Sie hielt eine Tonschale in der Hand, in der eine kobaltblaue Flüssigkeit dampfte. »Trink das«, forderte sie ihn

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