Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
vor wie eine frisch geladene Batterie, stark und leistungsfähig, ausdauernd und gefährlich für jeden Feind. Er dachte sofort wieder an Morron Kull, mit dem er noch eine Rechnung zu begleichen hatte.
    Er trat vor die Hütte und nahm die Umgebung zum erstenmal bewußt wahr. Pechschwarze Bäume, von Parasiten umschlungen, ragten ringsum auf.
    Yora trat hinter ihn und schob die Hände unter seinen Armen durch. Er spürte den Druck ihrer Brüste und drehte sich in ihren Armen langsam um. Ihre Gesichter waren einander so nahe, daß einer den Atem des anderen trank.
    »Soll ich dir zeigen, wie stark mich dein Trank gemacht hat?«
    fragte er grinsend.
    »Ich brenne darauf, es zu erfahren«, antwortete sie, und er kehrte mit ihr in die Hütte zurück.
    ***
    McGoohan betastete zitternd sein Gesicht. Er hatte sich erhoben und lehnte kalkweiß an der Hauswand. Als er das Blut an seinen Fingern sah, riß er die Augen auf.
    »Sehen Sie, was sie getan hat. Dieses gottverdammte Miststück! Ich konnte sie nicht berühren, für mich war sie Luft, aber sie konnte mich kratzen, schlagen und treten. Dieses Weib ist eine wirkliche Plage…«
    » War «, verbesserte ich den Wirt.
    »Wie?« fragte er verwirrt.
    »Sie war eine Plage«, sagte ich. »Es gibt sie nicht mehr.«
    Victor McGoohan sah mich ungläubig an. »Sie meinen, Sie haben Xandia Scwarcz vernichtet?«
    »Sie haben doch gesehen, wie sie sich auflöste.«
    »Das kann einer von ihren hundsgemeinen Tricks gewesen sein. Xandia ist ein hinterhältiges Weib. Sie hat sich aufgelöst, um Sie zu täuschen. Sie wiegt Sie in Sicherheit, um wieder zuzuschlagen, wenn Sie nicht damit rechnen. Xandia wird Ihnen in den Rücken fallen, Mr. Ballard. Sie müssen sich von nun an sehr vorsehen.«
    »Es ist vorbei mit dem Spuk, Mr. McGoohan«, sagte ich. Damit er mir glaubte, erklärte ich ihm die Doppelfunktion meines silbernen Feuerzeugs.
    Seltsamerweise glaubte er an schwarze Kräfte, nicht aber an weiße.
    Er konnte sich nicht vorstellen, daß es Waffen gab, die geeignet waren, die Kräfte des Bösen in die Schranken zu weisen oder gar aufzulösen.
    »Der Spuk kann noch nicht zu Ende sein, Mr. Ballard«, sagte der Wirt und blickte an mir vorbei.
    Ich drehte mich um und sah, was er meinte. Der Geisterbaum stand noch da, und solange es ihn gab, mußte es – nach McGoohans Meinung – auch Xandia noch geben.
    Aber die Vision der Geistereiche war undeutlich geworden. Die Konturen des Galgenbaums waren nicht mehr scharf abgegrenzt.
    Ich war davon überzeugt, daß er im Begriff war, sich aufzulösen.
    »Vielleicht konnten Sie die Höllenkraft schwächen«, bemerkte McGoohan leise. »Aber bestimmt nicht vernichten.«
    Ich widersprach ihm nicht. Der Baum sollte beweisen, daß meine Worte stimmten. Mehr und mehr verblaßte das Bild, und schließlich war die Eiche verschwunden.
    McGoohan wurde unsicher. Hatte ich am Ende doch die Wahrheit gesagt? War der grausame Spuk, unter dem Crickford so lange gestöhnt hatte, tatsächlich zu Ende?
    »Sie können Tony glauben, Mr. McGoohan«, sagte Cardia. »Man wird in Crickford nie wieder von Xandia Scwarcz hören.«
    Seltsamerweise nahm der Wirt das von Cardia an. »Dann… dann …«, stammelte er. »Kommt rein, kommt alle rein, ich gebe einen aus.«
    »Das ist nicht nötig, Mr. McGoohan«, sagte ich.
    »Dieser unglaubliche Sieg muß doch gefeiert werden. In Crickford haben die Menschen das Leben verlernt. Wir dachten, für immer mit unserer Angst vor Xandia leben zu müssen. Ein neues Zeitalter bricht an! Es wird aufwärts gehen mit Crickford. Ich muß das meinen Freunden erzählen. Wir werden ein großes Fest veranstalten und…«
    »Später«, sagte Cardia. »Zuvor versorge ich Ihre Verletzungen.«
    »Ach, die paar Kratzer.«
    »Wir wollen doch nicht, daß eine böse Infektion daraus wird«, sagte die Hellseherin.
    »Xandia trug den Schmutz von Jahrhunderten unter ihren Fingernägeln«, gab Cnahl zu bedenken.
    Der aufgeregte Wirt ließ sich überreden. Wir betraten zum zweitenmal das Gasthaus, und zehn Minuten später klebten mehrere Pflasterstreifen in McGoohans Gesicht.
    Okay, ich hatte – gewissermaßen im Vorbeigehen – einer tückischen Teufelsbraut den Garaus gemacht, aber deswegen waren wir eigentlich nicht nach Crickford gekommen.
    Wir waren hier, weil Cardia behauptet hatte, unter dem Galgenbaum würde sich ein Zeittor befinden. Ich trat ans Fenster und schaute hinaus. Da war nicht die geringste Spur eines transzendentalen Tores. Sollte sich

Weitere Kostenlose Bücher