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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Cardias Zauberkugel geirrt haben?
    Die Hellseherin hatte doch Übung im Auffinden von Dimensionstoren. Ich wollte nicht glauben, daß etwas schiefgelaufen war.
    Der Wirt drängte uns einen selbstgebrauten Schnaps auf, der nur zu ganz besonderen Anlässen getrunken wurde, wie er uns verriet.
    Das Zeug schmeckte verdammt gut, war aber so gefährlich stark, daß ich daran nur nippte, denn ich brauchte einen klaren Kopf.
    Allmählich erkannte ich die Bereitschaft des Wirts, mir alles zu glauben, was ich sagte. Er hatte erkannt, daß ich es mit der Wahrheit sehr genau nahm.
    Als ich ihm den eigentlichen Grund unseres Hierseins darlegte, als ich zum erstenmal das Zeittor erwähnte, das wir suchten, nickte McGoohan, als wüßte er, wovon ich sprach.
    »Da war mal ein Brunnen neben dem Galgenbaum«, erzählte der Wirt. »Dem sollen angeblich manchmal Wesen entstiegen sein, die keine Menschen waren. Ab und zu kamen – so erzählt man sich – geheimnisvolle Fremde in unser Dorf, stiegen in den Brunnen und wurden nie wieder gesehen. Es ging das Gerücht, daß sich im Brunnen das Tor zu einer anderen Welt befände.«
    »Ich sehe keinen Brunnen«, sagte ich.
    »Damit dieses Treiben aufhört, hat man ihn zugeschüttet und eingeebnet. Außerdem grub man an dieser Stelle ein geweihtes Kruzifix ein.«
    »Hatte man damit Erfolg?« wollte ich wissen.
    McGoohan nickte. »Es tauchten keine geheimnisvollen Fremden mehr in unserem Dorf auf.«
    Ich warf einen enttäuschten Blick nach draußen. Mußten wir erst wieder den Brunnen graben, um auf die Silberwelt zu gelangen?
    Diese Aussichten waren wenig erfreulich. Und eine zeitraubende Angelegenheit war das Ganze obendrein.
    Ich erklärte dem Wirt, wohin das verschüttete Tor führte und daß es für uns sehr wichtig gewesen wäre, so bald wie möglich auf die Silberwelt zu kommen.
    »Es gab mal einen Stollen, der vom Keller dieses Hauses in den Brunnenschacht führte«, erzählte McGoohan. »Man hat ihn zugemauert, damit diese geheimnisvollen Fremden nicht diesen anderen Weg einschlugen.«
    Ich schöpfte Hoffnung. »Haben Sie etwas dagegen, daß wir den Stollen öffnen?«
    »Sie dürfen alles, Mr. Ballard. Sie haben Xandia Scwarcz vernichtet. Wie könnte ich Ihnen da einen Wunsch abschlagen?« erwiderte der Wirt.
    Ich bat ihn, uns den zugemauerten Stollen zu zeigen. Es stellte sich heraus, daß das Gasthaus zwei übereinanderliegende Keller hatte.
    Benützt wurde nur der obere. In den darunterliegenden hatte Victor McGoohan seinen Fuß noch nicht oft gesetzt. Angeblich war ihm dort unten immer sehr unheimlich zumute.
    Vielleicht sprach sein Unterbewußtsein auf die Kraft des Tores an. Wir warteten, bis McGoohan eine morsche Holztür aufgeschlossen hatte.
    Sie klemmte. Ich mußte dem Wirt helfen, sie zur Seite zu drücken.
    »Ist ganz verzogen«, bemerkte McGoohan. »Durch die Feuchtigkeit. Dort unten sind die Wände so naß, als hätte man sie mit einem Schlauch bespritzt.«
    Aus diesem Grund gab es im zweiten Keller auch kein elektrisches Licht, weil das lebensgefährlich gewesen wäre. Bei dieser hohen Feuchtigkeit wäre der Keller zur tödlichen Stromfalle geworden.
    McGoohan leuchtete uns den Weg mit einer dicken Stablampe.
    Nässe glänzte auf den Stufen und an den Wänden. Ratten nahmen fiepend Reißaus. Die fühlten sich anscheinend überall wohl.
    Modergeruch hüllte uns ein. Selbst wenn sich dort unten kein transzendentales Tor befunden hätte, konnte ich verstehen, daß es dem Wirt unangenehm war, diesen Keller zu betreten. Dieses ungesunde, rheumafördernde Klima rief auch bei mir einiges Unbehagen hervor.
    McGoohan leuchtete immer voraus und dann hinter sich, damit wir sahen, wohin wir traten. Er führte uns durch einen gewölbten Gang, der unvermittelt vor einer Backsteinmauer endete.
    »Dahinter befindet sich der Stollen«, sagte er.
    »Wie dick ist die Mauer?« wollte ich wissen.
    McGoohan zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.«
    »Wir werden es feststellen«, sagte ich und fragte, was er uns an Werkzeug zur Verfügung stellen könne.
    Er schleppte zwei Spitzhacken, einen Spaten und ein Brecheisen an – alles war stark rostig. Cnahl nahm ihm eine Spitzhacke ab, ich bat ihn um die andere, dann forderten wir McGoohan, Cardia und Sammeh auf, zurückzutreten, und begannen mit der Arbeit.
    In McGoohans Augen war der dünne Cnahl ein alter, verbrauchter Mann, deshalb widerstrebte es ihm, tatenlos zuzusehen, wie er arbeitete.
    »Das kann ich doch tun«, sagte der Wirt. »Lassen

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