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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Freund zu stoßen.
    ***
    Ihr silbernes Haar glänzte so auffallend, daß ich annahm, es mit Silberdämonen zu tun zu haben. Nun gibt es aber solche und solche Silberwesen – harmlose und gefährliche. Welcher Gruppe ich diese drei zuordnen mußte, wußte ich noch nicht.
    Die Frau war eine wilde Schönheit mit unübersehbaren Reizen, die Männer strotzten vor Kraft. Mit geweihten Silberkugeln konnte ich gegen sie mit Sicherheit nichts ausrichten, deshalb ließ ich den Colt Diamondback verschwinden.
    Einen Augenblick sah es so aus, als wollten sie mich mit ihren gehörnten Reittieren über den Haufen reiten, doch dann zügelten sie sie und sprangen ab.
    Ich merkte, daß mir der Schweiß auf der Stirn stand. Diese Silberkrieger wirkten gefährlich, und ich war allein. Da ich in die Silberwelt paßte wie die Faust aufs Auge, musterten sie mich neugierig.
    Sie kamen nicht näher, waren vorsichtig und argwöhnisch.
    Vielleicht glaubten sie, ich wäre ihnen auf irgendeine Weise überlegen.
    Die Frau schüttelte ihre dichte Silbermähne und musterte mich eingehend. Ich hatte den Eindruck, daß ich ihr gefiel. Nun, das konnte nicht schaden.
    Ich versuchte ihnen klarzumachen, daß ich in friedlicher Absicht auf ihre Welt gekommen wäre. Sie wollten wissen, woher ich kam, ich sagte es ihnen.
    Ich schien der erste Mensch zu sein, mit dem sie es zu tun hatten, und es verblüffte mich, daß sie meine Sprache auf Anhieb beherrschten. Ein Phänomen, dem ich schon auf vielen Welten begegnete.
    »Wie heißt du?« wollte das wilde Mädchen wissen.
    »Tony Ballard«, antwortete ich. »Und wie ist dein Name?«
    »Otuna.«
    »Ich bin Theck«, sagte der Silbermann links von ihr.
    »Und ich Arson«, sagte der rechte.
    »Ich suche meine Freunde«, sagte ich und beschrieb sie.
    »Wir haben niemanden gesehen«, erwiderte Theck.
    Ich eröffnete ihnen, daß Mr. Silver und Metal Silberdämonen waren, und erzählte, wodurch wir getrennt worden waren.
    »Wird nicht leicht sein, sie zu finden«, sagte Otuna. »Sie können über ein weites Gebiet verstreut sein.«
    »Habt ihr ein gemeinsames Ziel?« fragte Arson. »Vielleicht findest du deine Freunde dort wieder.«
    Die Idee war nicht schlecht. Jeder, der durchgekommen war, würde wahrscheinlich früher oder später bei Shrogg auftauchen.
    »Wir wollten zu Shrogg, dem Weisen«, sagte ich. »Kennt ihr ihn?«
    »Jeder kennt Shrogg«, sagte Otuna.
    »Wo lebt er? Ist es schwierig, ihn zu finden?« fragte ich erregt.
    »Wenn du willst, bringen wir dich zu ihm«, bot mir Otuna an.
    Diesmal schien das Glück auf meiner Seite zu sein.
    Otuna wies auf ihr Reittier, unter dessen seidig glänzendem Fell sich harte Muskeln abzeichneten. Das Tier war groß und stark genug, um uns beide zu tragen. »Du reitest mit mir«, sagte das Silbermädchen.
    Das war mir lieber, als bei Theck oder Arson aufzusteigen, obwohl ich nichts gegen die beiden hatte. Es lag in der Natur der Sache.
    Theck und Arson stiegen auf. Otuna schwang sich elegant auf ihr Reittier. Sie machte eine hervorragende Figur dort oben. Jetzt beugte sie sich zu mir herunter und streckte mir die Hand entgegen.
    Soviel Glück muß der Mensch erst mal haben, ging es mir durch den Kopf. In dieser zerklüfteten Einsamkeit drei hilfsbereiten Silberdämonen zu begegnen…
    Ich griff nach der Hand des Silbermädchens und ließ mich von ihr hochziehen. Sie verfügte über eine beachtliche Kraft. Vicky Bonney mußte es mir nachsehen, daß mir Otuna gefiel. Sie vereinigte in sich Kraft und Schönheit in einer Weise, wie ich es noch nie erlebt hatte.
    Ich fragte mich, zu wem Otuna gehörte. Zu Theck oder zu Arson?
    Oder zu keinem von beiden? Waren sie lediglich ihre brüderlichen Freunde?
    »Halt dich gut an mir fest«, riet mir das Silbermädchen. »Mein Reittier ist sehr schnell und sehr wild.«
    Ich legte meine Arme um ihre Mitte. Sie forderte mich auf, näher an sie heranzurücken.
    »Hoffentlich haben Theck und Arson nichts dagegen«, sagte ich.
    »Ich möchte mich mit ihnen nicht verfeinden.«
    »Ich gehöre weder dem einen noch dem anderen«, stellte das Silbermädchen klar.
    »Freut mich, zu hören«, sagte ich.
    Otuna trieb ihr Tier mit Zurufen und Fersenschlägen an; es sauste los wie der Blitz, und aus seinem Maul kamen Laute, die zwischen Wiehern und Knurren lagen.
    Dumpf trommelten die Hufe auf den Boden. Theck und Arson folgten uns. Wir entfernten uns vom Kratergebiet.
    Höchstwahrscheinlich würde ich als erster bei Shrogg eintreffen.
    Ich würde den

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