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150 - Aufbruch in die Silberwelt

150 - Aufbruch in die Silberwelt

Titel: 150 - Aufbruch in die Silberwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stets herausgefordert gefühlt.
    Die Geschicke der Hölle und der Welt zu lenken, das hätte ihm ungemein gefallen – und nach seiner Meinung war es möglich.
    Asmodis, der Fürst der Finsternis, hatte genug Feinde. Wenn es Mortimer Kull gelang, die um sich zu scharen, konnte er den Herrscher der Hölle entmachten.
    Schon einmal hatte das einer versucht: Loxagon, der Teufelssohn.
    Er war an diesem frevlerischen Vorhaben gescheitert. Inzwischen hatte er sich mit seinem Vater arrangiert, und sie teilten sich die Macht, aber Kull wußte, daß Loxagon lieber die ganze Macht in seinen Händen gehabt hätte.
    Wenn der Professor den Teufelssohn nun vor seinen Karren hätte spannen können, hätte Asmodis’ Höllenthron kräftig gewackelt, denn Loxagon war nicht nur ein starker, kriegerischer Teufel, er befehligte außerdem auch ein Heer, das ihm blind ergeben war.
    Kull wollte einmal ganz vorsichtig bei Loxagon vorfühlen. Kein offenes Wort durfte dabei fallen, nicht einmal eine Andeutung, aber Kull traute sich zu, Loxagons Unzufriedenheit schüren zu können, und vielleicht kam dann vom Teufelssohn selbst ein Bündnisangebot.
    »Woran denkst du?« fragte Yora hinter ihm.
    Er drehte sich langsam um. »An die Zukunft.«
    »An unsere Zukunft?«
    »Wenn du es möchtest, bleiben wir zusammen«, sagte Kull.
    »Wir beide sind zu großen Taten fähig.«
    »Der Meinung bin ich auch. Ich hasse nichts so sehr wie Gleichförmigkeit. Mein Ehrgeiz läßt es niemals zu, stillzustehen. Ich will immer alles«, sagte Kull. »Ob auf der Erde oder in der Hölle.«
    »Nun, auf der Erde gibt es für dich keine unüberwindlichen Grenzen, in der Hölle aber schon.«
    »Es kommt immer darauf an, wie man eine Sache vorbereitet und anpackt«, gab Mortimer Kull zurück. »Haspiran ist ein Tummelplatz unzufriedener Teufel. Hier leben viele Rebellen, Ausgestoßene, die gern in die Hölle zurückkehren würden, doch bisher hat sie noch keiner dazu ermutigt.«
    »Du willst dich auf ihre Seite stellen?«
    »Sagen wir, ich könnte mir vorstellen, sie für meine Zwecke zu benützen.«
    »Sie wurden von Asmodis verbannt«, sagte die Totenpriesterin.
    »Wenn du dich an ihre Spitze setzt und sie zurückführst, stellst du dich automatisch gegen den Fürsten der Finsternis. Das wird er sich nicht bieten lassen.«
    »Kommt darauf an, wie stark die Rebellen sind, die hinter mir stehen.«
    »Asmodis hat dich zum Dämon geweiht. Er kann dich jederzeit vernichten, wenn du Dinge tust, die ihm mißfallen.«
    »Wenn man ihn isoliert, hat er keine Macht mehr«, behauptete Mortimer Kull. »Loxagon ist sehr einflußreich, und er möchte seinen Vater schon lange ablösen…«
    Yora legte ihm die Hand auf den Mund. »Sprich nicht weiter.«
    Er nahm ihre Hand fort, hielt sie fest. »Würde es dir nicht gefallen, an der Seite des mächtigsten Mannes in der Hölle zu sitzen?«
    »Du willst Asmodis mit Hilfe von Loxagon stürzen, anschließend Loxagon kaltstellen und dich auf den Höllenthron setzen? Ist es das, was du vorhast?« fragte Yora ernst. »Davon muß ich dir dringend abraten, denn das würde dir nie gelingen. Du würdest auf dem Weg nach oben dein Leben verlieren. Weißt du, daß es meine Pflicht wäre, dich jetzt zu verlassen? Ich müßte mich zu Asmodis begeben und ihn informieren. Was glaubst du, wie lange du dann noch zu leben hättest?«
    »Du wirst mich nicht verraten«, sagte Mortimer Kull überzeugt.
    »Außerdem war’s nur ein Gedankenspiel.«
    »Ein sehr gefährliches Gedankenspiel.«
    »Du hast recht«, erwiderte Kull. »Wir wollen vergessen, was ich gesagt habe.«
    Er merkte, daß Yora noch nicht soweit war. Er mußte sie noch fester an sich binden, damit sie ihm nicht in den Rücken fiel, wenn er daranging, seine Pläne zu verwirklichen.
    Oder er mußte sich von ihr trennen.
    ***
    Ich irrte zwischen den Kratern umher; einige war ich hinaufgeklettert, um einen Blick hineinzuwerfen, doch ich wurde jedesmal enttäuscht.
    Wohin hatte es die anderen verschlagen? Sollte ich mich allein auf die Suche nach Shrogg begeben? Gesetzt den Fall, ich fand ihn – was ich mir kaum vorstellen konnte –, was dann? Sollte ich ihn überreden, mich auf die Erde zu begleiten? Das war schon das nächste Problem: Ich hatte keine Ahnung, wo es zurückging. Doch ich machte mich deswegen jetzt noch nicht kopfscheu. Ich befand mich ja noch nicht lange auf der Silberwelt. Theoretisch bestand die Möglichkeit, daß ich in den nächsten Minuten auf meine Freunde stieß – und Mr.

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