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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Damals, als die Sache
mit >M< ihre Abteilung beschäftigte. Da entkamen Sie mit knapper Mühe.
Aber auch ich bin Ihnen entkommen .«
    X-RAY-1 war totenbleich. »Damals hoffte ich, daß sich Ihr Name auf
der Liste befand, den ich von der Polizei und dem FBI über die Festgenommenen
erhielt. Leider war das nicht der Fall. Ich hoffte immer, von Ihnen zu hören.
Sie sind von Grund auf schlecht. Sie müssen das Gesetz mißachten, Sie können
nicht anders. Ron Silker, der kleine Gangster, der mir stets ans Leben wollte,
ist zu Dr. Satanas geworden !«
    »Es stimmt fast«, berichtete sein Gegenüber. »Meine Begegnung mit
>M< war seinerzeit ausschlaggebend für meinen weiteren Entwicklungsweg.
Ich begriff, daß ich Überlegenheit gewinnen konnte, wenn ich die geheimnisvolle
Welt der Dämonen anrief, wenn es mir gelänge, Kontakt aufzunehmen. >M<
gab seinerzeit den Anstoß. Es folgten noch viele andere >M’s<. Meine
größte Erfahrung machte ich, als Richard Marlin in mein Leben trat .«
    »Richard Marlin?«
    Gallun hatte diesen Namen nie gehört.
    »Er war ein ausgezeichneter Techniker und Elektroniker .« Man hörte Satanas’ Stimme an, daß es ihm Freude
bereitete, über diese Dinge zu sprechen. »Er war überzeugt davon, daß man die
Schrecken der Vorzeit auch in der Gegenwart, in diesem Zeitalter der Technik,
Wiedererstehen lassen könnte. Marlin hatte eines erkannt: ein Großteil des
technischen Fortschritts war offenbar dazu angetan, der Menschheit kein Glück,
sondern Sorgen und Angst und sogar den Tod zu bringen. Noch größere, noch
schnellere Flugzeuge! Wozu dienten sie? Man konnte bessere Maschinen bauen, die
Bomben in feindliche Ziele tragen können. Die Entdeckung der Atomenergie hat
den Menschen mehr Angst gebracht als Hilfe. Selbst die Autos in unseren Straßen
sind zum Fluch für die Menschheit geworden. Kilometerlange Staus, verstopfte
Straßen in den Städten, steigende Unfallziffern. Ganz zu schweigen von der
Zunahme der Luftverschmutzung, die wiederum die Gesundheit der >Erfinder<
und >Verbraucher< beeinträchtigt. Lungenkrebs, Kehlkopfkrebs steigen
sprunghaft an. Aber die Menschen lieben die Technik. Sie lieben den Tod! Von der
Natur, vom Natürlichen überhaupt, haben sie sich immer weiter entfernt. Marlin
forschte. Es konnte doch gut möglich sein, daß die Wissenschaftler, die soviel
Neues erfanden, die die Menschheit mit umwerfenden technischen Errungenschaften
überraschten, Handlanger des Teufels waren. Zu allen Zeiten gab es doch diesen
beunruhigenden Gast, der die Menschen verführte, um die Seelen zu fangen und zu
quälen. Zu allen Zeiten aber auch gab es Menschen, die freiwillig den Kontakt
zum Teufel suchten. Nicht nur in der fernen Vergangenheit, wie wir in zahllosen
Berichten nachlesen können. Marlin versuchte es in der neueren Zeit. Und es war
einfacher, als allgemein geglaubt wird. Marlin weihte mich ein in seine
Forschungen. Er war ein Enttäuschter, einer der die Menschen haßte, der ihnen
Schwierigkeiten machen wollte. Wir paßten zusammen, wir ergänzten uns prächtig .«
    Dr. Satanas lachte leise.
    »Eines verstehe ich nicht«, widersprach X-RAY-1. »Es geht mir
nicht in den Kopf, daß man den Weg zum Teufel sucht, daß man von ihm besessen
ist und genau weiß: eines Tages fordert er seinen Tribut. Hier auf dieser Erde,
im Diesseits, mag man durch satanische Hilfe überlegen sein, zu Reichtum und
einem zweifelhaften Glück kommen. Aber um welchen Preis, Silker ...«
    »Satanas«, verbesserte der unheimliche Besucher ihn. »Ich bin
stolz auf diesen Namen .«
    »Stolz auf den Untergang? Stolz darauf, daß der Teufel Ihre Seele
besitzt?«
    Wieder das leise, gefährliche Lachen aus dem Mund des Besuchers.
    »Er besitzt nicht meine Seele, Mister Gallun. Und er wird sie nie
besitzen. Dafür hat Marlin gesorgt .«
    Auf Galluns Stirn bildete sich eine steile Falte. Wie war dieser
orakelhafte Ausspruch zu verstehen?
    »Ich könnte Ihnen Einzelheiten erzählen«, fuhr Satanas fort. »Aber
das kostet Zeit. Und die habe ich nicht .«
    Ein leises Klicken. Gallun kannte das Geräusch. Dieser Laut
entstand, wenn eine Smith & Wesson Laser entsichert wurde.
    Sein Gesicht wurde starr wie eine Maske.
    »Schade, daß Sie jetzt nicht sehen können, was ich in der Hand
halte. In der Rechten eine Schußwaffe. Eine Laser. Von
der PSA entwickelt. Sie gehört Fred Lansing alias X-RAY-10. Er wollte
ursprünglich seinen Arzt aufsuchen. Das erfuhr ich. Doktor Morris ließ mich
zuerst ein. Zu seinem Leidwesen.

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