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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem kleinen Badezimmer veränderte sich. Die Luft wurde stickig
und trüb, und Satanas fühlte die Anwesenheit der unsichtbaren Geister, die er rief
und die ihn unterstützten.
    Seine Gesichtshaut nahm eine gräuliche Tönung an, wurde rötlich
und changierte dann in ein hektisches Gelb. Wie Nebel legte sich die flirrende
Luft auf sein Gesicht, auf dem plötzlich keine Sinnesorgane mehr zu erkennen
waren.
    Die Haut war eine einzige graue, schwammige Masse, die
Sinnesorgane in dem blubbernden Teig konnte man nur noch ahnen.
    Satanas’ Hände kamen in die Höhe und lösten das graue, teigige
Gesicht, das aussah, als wäre es von einer Säure zerfressen, einfach ab.
Darunter war das Fleisch ebenfalls grau und blutleer und erinnerte an die fahle
Blässe einer Leiche.
    Ein ungeheuerlicher, unbeobachteter Vorgang spielte sich ab.
    Wie eine winzige Insel wirkte das frische, gut durchblutete
Hautstück aus der Stirn des toten PSA-Leiters.
    Die Stimme des unheimlichen Gastes wurde beschwörender.
Dumpfklingende Formeln kamen über seine Lippen, und die unerklärliche,
geisterhafte Spannung in dem kleinen Badezimmer verstärkte sich.
    Die Zellen aus dem Gesicht von X-RAY-1 wucherten rasend schnell
wie in Zeitrafferaufnahme auf dem grauen Untergrund und ergriffen von ihm
Besitz. Die Baupläne des gesamten Körpers waren in jeder einzelnen Zelle
verankert. Diese biologische Tatsache machten sich die Geister und Dämonen, die
er zwang, zunutze und ließen einen Vorgang ablaufen, der aufs höchste
ungewöhnlich und erschreckend, aber doch möglich war.
    Eine neue Nase entstand. Es war die leicht gebogene Nase von
X-RAY-1 alias David Gallun!
    Neue Augen formten sich aus dem teigigen Fleischbrei. Es waren die
Augen von X-RAY-1!
    Die Form der Ohren, des Mundes ... das freundliche, väterlich
wirkende Gesicht eines sympathischen Menschen entstand.
    Auch die Proportionen des Körpers veränderten sich. Satanas’ Leib
wurde etwas fülliger, und die Kleidungsstücke spannten sichtlich auf seinem
Körper.
    Aus Dr. Satanas wurde David Gallun alias
X-RAY-1!
     
    ●
     
    Es war noch jemand in der Nähe.
    Dieser Mann hieß Simon Sabatzki, war Nachrichtenagent und ein
Computer-As.
    Vor einigen Wochen hatte X-RAY-1 ihn nach New York in die Zentrale
gebeten. Seit dieser Zeit arbeitete Simon, ein unscheinbarer und unauffälliger
Zeitgenosse, daran, die Programme der riesigen Computer-Anlage zu überprüfen
und neue Ideen zu entwickeln.
    Das hatte seinen Grund.
    In der letzten Zeit hatte sich eine Gefahr ergeben, die niemand
erwartet hatte.
    X-RAY-1 war als Leiter der PSA besonders gefährdet. Seit langem
stand fest, daß ein Hauptgegner der Psychoanalytischen Spezial-Abteilung seinen
Tod wollte. Dieser Feind war der rätselhafte Dr. Satanas.
    Sabatzki war ein Spezialist der Spitzenklasse. Er konnte jeden
Code knacken, und mit dem Wissen, das ihm zur Verfügung stand, hätte er sich in
den Hauptcomputer der Chase Manhattan Bank einschleichen und auf jedem
beliebigen Konto Manipulationen vornehmen können. Auf diese Weise hätte er sich
- ohne aufzufallen - Millionen-Dollar-Beträge auf ein eigenes Konto überweisen
können.
    Aber Sabatzki war kein Gangster, der seine Fähigkeiten in den
Dienst einer unehrlichen Sache stellte.
    Seine Anwesenheit in dem kleinen Kontrollraum, unmittelbar neben
dem Büro von X-RAY-1 entsprang einer anderen Notwendigkeit. Alle
Sicherheitsvorkehrungen, die schon getroffen worden waren, um das Leben von
X-RAY-1 zu schützen, wurden überprüft und sollten noch verbessert werden. Die
beiden großen Hauptcomputer der PSA, genannt »Big Wilma« und »The clever
Sophie« hatten das sogenannte »Todes- Spiel« in allen Variationen durchgespielt
und dabei noch neue Möglichkeiten entwickelt. Für jeden bis jetzt denkbaren
Fall gab es ein genaues Programm, an denen Sabatzki mitgewirkt hatte und die im
Notfall peinlichst genau eingehalten werden mußten. Denn wenn etwas geschah,
ging es Schlag auf Schlag, und niemand konnte sich erlauben, auch nur eine
Sekunde zu verlieren.
    Der Mann in der kleinen Kammer saß vor den flachen, rechteckigen
Bildschirmen und testete einen Simultan- Fall, als es geschah.
    Blitzschnell veränderten sich die Zeichen auf den Schirmen.
    Gefahr!
    Rote Warnlichter blinkten auf, und eine im Büro von X-RAY-1
installierte Geheimkamera übertrug ein Bild, das Simon fassungslos anstarrte.
    X-RAY-1 lag am Boden! Tot! Mitten zwischen seinen Augen schimmerte
ein kleiner, blutiger Fleck. Das Todesmal des Dr.

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