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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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unsere Zeit. Sie kommen mit ins Kommissariat! Ich
bin überzeugt davon, daß wir noch in dieser Nacht Ihr Geständnis aufs Papier
bringen. Warum leugnen Sie? Die Dinge liegen doch klar auf der Hand !«
    »Ich leugne nicht. Ich versuche nur, Ihnen die Zusammenhänge
deutlich zu machen, und die liegen leider anders und sind komplizierter als Sie
sie gern hätten, Captain .« Kunaritschew war noch immer
die Ruhe selbst. »Aber sie haben recht«, fuhr er fort. »So kommen wir nicht
weiter. Die Zeit verrinnt, und wir treten immer auf der Stelle. Ich möchte
Ihnen einen Vorschlag machen .«
    »Na, darauf bin ich aber gespannt .«
    »Ich nenne Ihnen jetzt eine Telefonnummer .«
    »Doch nicht die von Ihrer Freundin ?« grinste Shatter .
    »Nein. Das käme zu teuer. Die Telefongebühren wären zu hoch.
Kleines Ferngespräch im Inland. Nach Washington, Captain. Es ist die Nummer des
Innenministeriums .«
    Shatter grinste immer breiter. »Und Sie sind sicher, daß sich dort
um diese Zeit noch jemand meldet? Sie denken, man macht dort Nachtschicht,
Ihnen zuliebe ?«
    »Die Nummer, die ich Ihnen nenne, führt zu einem besonderen
Apparat. Mein Name ist Iwan Kunaritschew, meine Bezeichnung lautet X-RAY-7.
Erwähnen Sie, was hier vorgefallen ist! Sie erhalten volle Aufklärung durch die
PSA, direkt, Captain. X-RAY-1 wird Ihnen Ihre Fragen beantworten, davon bin ich
überzeugt, und Sie werden mir spätestens in fünf Minuten diese häßlichen
Armbänder wieder abnehmen, und wir werden Blutsbrüder sein, dafür lege ich
meine Hand ins Feuer !«
     
    ●
     
    »Hoffentlich verbrennen Sie sich die dann nicht«, knurrte Shatter.
»Ich mache den Spaß mit. Mit dem Innenministerium habe ich noch nie geplaudert.
Nennen Sie mir die Nummer !«
    Iwan tat es.
    Shatter wiederholte sie und bat Dr. Latskin dann, ob er den Apparat
in dessen Arbeitszimmer benutzen dürfe. Latskin und Shatter verließen den Raum.
    Iwan sah ihnen nach. Er war da in eine üble Situation
hineingeraten. Nur X-RAY-1 konnte noch Klarheit schaffen, daß er wirklich
derjenige war, für den er sich ausgab.
    Das ganze Geschehen ging ihm an die Nieren. Die Tatsache, daß er
Janette O’Casey erschossen hatte, wollte ihm nicht aus dem Sinn.
    Er war absichtlich getäuscht worden!
    Nachdem er das Krankenzimmer verlassen hatte, mußte Janette aus
dem Bett gestiegen sein, um noch mal hinter dem Vorhang nachzusehen. Sie hatte unter
einer beinahe krankhaften Angst gestanden, daß sie beobachtet würde, daß da
etwas war, was sie die ganze Zeit über spürte und wovon er, Kunaritschew,
nichts registrierte. Hatte Janette O’Casey unter geheimnisvollem, hypnotischem
Zwang gehandelt?
    Sie stand unter Schmerzen, als er das Zimmer verließ, dennoch
brachte sie es fertig, in überraschend kurzer Zeit aus dem Bett zu steigen, zum
Fenster zu gehen, und sich von dort aus dann - ebenfalls wie in Trance - wieder
ihrem Bett zu nähern. Dann war der markerschütternde Schrei erfolgt. Aus dem
Mund der Janette O’Casey, die zu diesem Zeitpunkt plötzlich im Bett auftauchte
- oder aus dem Mund derjenigen, die erkannte, daß sie ihrem Schicksal nicht
mehr entrann?
    Das würde sich wohl nie mehr klären lassen.
    Iwan sah, wie die Tür zum Büro Dr. Latkins zuklappte.
    Kunaritschews Miene blieb ernst. In drei Minuten würde Shatter
sich bei ihm entschuldigen.
    Es dauerte nur zwei Minuten, ehe die beiden Männer wieder
zurückkamen.
    Shatter blickte unverändert. Ebenso Latskin.
    Der Captain ging direkt auf den Russen zu.
    »Nun ?« fragte Iwan interessiert, und ein
ungutes Gefühl beschlich ihn.
    »Den Innenminister habe ich in der Tat bekommen .«
    »Na, sehen Sie! Und er hat Sie dann mit X-RAY-1 verbunden ?«
    »Hat er... X-RAY-1 läßt Sie schön grüßen. Er ist über Ihren
Einsatz nicht informiert. Ein Agent, auf den Ihre Beschreibung und Ihre
Bezeichnung paßt, gibt es in der PSA nicht !«
     
    ●
     
    Iwan Kunaritschew glaubte sich verhört zu haben.
    »Sagen Sie das noch mal ?« begann er
dumpf. Man sah ihm an, daß er es nicht glaubte.
    Das Blut in seinen Ohren rauschte, sein Herz begann schneller zu
schlagen. X-RAY-1 verleugnete ihn?
    Shatter wiederholte seine Mitteilung noch mal. Wort für Wort. Man
sah ihm an, daß er es richtig genoß.
    »Das gab es nicht! X-RAY-1 und Shatter hatten nicht miteinander
gesprochen .«
    Kunaritschews Hirn arbeitete auf Hochtouren.
    Was hier geschah, ähnelte einer Farce. Hier wurde ein teuflisches
Spiel getrieben und niemand außer ihm durchschaute es.
    Dr.

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