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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sein Leben lang das
Verbrechen bekämpft hatte, wurde selbst wie ein Verbrecher gejagt und
verblutete durch eine Kugel aus einer Polizeiwaffe. Aber man konnte Captain
Shatter keinen Vorwurf machen. Er hatte seinen Vorschriften entsprechend
gehandelt, und wie sich die Dinge abgespielt hatten, mußte er so und nicht
anders handeln. Die Ursache - lag bei Satanas, der dieses schaurige Spiel
raffiniert eingefädelt hatte.
    »Wie ich hierherkomme, willst du wissen ?« fragte Kunaritschew unvermittelt fortfahrend. »Zu Fuß, Towarischtsch. Ich war
so unverschämt, heute nacht in meinem Büro zusammenzubrechen. Ich war mehrere
Stunden lang besinnungslos. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich nicht mehr
allein in meinem Büro. Ich hatte Besuch ... ein junges, hübsches Mädchen. Sie
sah ernst aus und ließ mich wissen, daß du über beide Ohren im Dreck steckst...
Sie nannte sich Jane ...»
    »Jane Malinsky?«
    Kunaritschew lächelte schmerzlich. »Hätte mich auch gewundert,
wenn du sie nicht gekannt hättest. Sie wußte eine Menge von dir zu erzählen und
forderte mich auf, dir zu helfen. Sie beschrieb die Gegend hier so genau, daß
ich sie gar nicht verfehlen konnte ... ich nahm den kürzesten Weg durch die
Kanalisationsschächte. Jane hat mir diesen Tip gegeben. Du mußt bei dem Mädchen
einen Stein im Brett haben, Towarischtsch ... ein Schacht führt genau zum
Tempel... diesen Schacht benutzen auch die meisten derjenigen, die Satanas zu
seinen Freunden zählen kann, sie werden seine Leiche finden, wenn sie den Weg
gehen ... und sich wundern, daß ihr großer Meister .nicht mehr die vielen
schlimmen Worte aus dem Geheimen Buch der Totenpriester vorlesen wird ...
diesmal hat es ihn erwischt, Towarischtsch ... es ist gut, daß ich noch
gekommen bin, so hatte das Ganze wenigstens noch einen Sinn . ..«
    Seine Stimme klang leiser und schwächer. Kalter Schweiß perlte auf
seiner Stirn. Iwan Kunaritschew kämpfte mit dem Tod.
    Er hatte selten einen Kampf verloren. Diesen mußte er verlieren!
    Larry hatte noch, ohne daß der Russe es eigentlich registriert
hatte, die Wunde stark abgebunden. Aber da war der Schuß oberhalb des Herzens!
Kunaritschew war bleich und atmete kaum noch.
    »Warum zwei, Towarischtsch - wenn einer genügt«, preßte er hervor.
»Vielleicht treffe ich Jane . .. ich grüße sie dann
von dir ...«
    Die letzten Worte waren nur noch ein Hauch.
    Ein Ruck ging durch seinen Körper.
    Iwan Kunaritschew war tot.
     
    ●
     
    Larry Brent zog scharf den Atem ein, starrte auf den reglosen
Freund und konnte nicht fassen, daß sein Sterben die Wirklichkeit war. Vergangenes
lief wie ein Film vor seinem geistigen Auge ab.
    Die gemeinsamen Abenteuer! Stets ein Kampf auf Leben und Tod . ..
    Er sah Iwan und sich in Irland, bei dem beinahe aussichtslosen
Unterfangen gegen das Höllenbiest, jenes Geschöpf aus Blut und Erde, das durch
die magische Kraft blutrünstiger Druidenpriester zu unvorstellbarem Leben
erwacht war. Er sah sie beide auf hoher See, gemeinsam an einem stillen Bach
beim Forellenangeln. Ruhige Stunden, ohne die Angst und die Hektik im Nacken,
die zu ihrem Alltag gehörte! Er sah Kunaritschew als lebendige Mumie, als
dieser vom Fluch der Sphinx getroffen worden war, und man das Schlimmste
fürchten mußte, er sah ihn in vielen Stationen seines Lebens, als er -
geheimnisvoll lächelnd - jene kleinen Pakete aus der Zollstation des New Yorker
Kennedy Airports holte, in denen der schwarze Tabak geschickt wurde, dessen
Herkunft er nie preisgab. Larry hatte stets vermutet, daß eine Frau
dahintersteckte. Der Tabak kam aus Rußland, aus einem kleinen, abgelegenen
Dorf, gut zweihundertünfzig Kilometer von Moskau entfernt.
    Aus dem Tabak, der dort angebaut wurde, hatte Kunaritschew seine
gefürchteten Selbstgedrehten produziert, die ihm den Spottnamen »Vampirkiller«
eintrugen.
    Auch die erste Begegnung mit Iwan Kunaritschew ging Larry durch
den Sinn.
    Damals als er in die PSA eintrat und - ohne es zu wissen - von der
Trainingsleitung der neu ins Leben gerufenen Institution einem strengen
Überlebenstest unterworfen wurde.
    Er war durch das Mauerwerk gebrochen in der Hoffnung, einer
gefährlichen Sekte entkommen zu sein, die seine Hinrichtung beschlossen hatte.
    Auf der anderen Seite - empfing ihn Iwan Kunaritschew, noch ohne
Bart, kräftig und breitschultrig, ein Mann wie ein Bär mit einem rötlichen
Gesicht, dessen Haut an die zarte Farbe eines Ferkels erinnerte.
    Kunaritschew mit seinem runden, gutmütigen

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