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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gesicht, der stets zu
einem Flachs aufgelegt war, dessen Freundlichkeit man schätzte! Aber hinter
dieser Gutmütigkeit verbarg sich die Gefährlichkeit einer Bombe, die jeden
Augenblick explodieren konnte. Es war Larry, als vernähme er Kunaritschews
Stimme, wie damals, als er ihm zum ersten Mal begegnete.
    »Mein Name ist Kunaritschew... Iwan Kunaritschew. Sie haben Ihre
Sache gut gemacht, Towarischtsch . ..« Und er streckte
ihm die Hand entgegen, die Larry ergriff. Die gleiche Hand, nach der er jetzt
noch einmal griff und sie drückte, als wolle er Abschied nehmen. Endgültig!
    Der Kreis schloß sich, und neue Bilder und Eindrücke drängten sich
ihm auf.
    Es galt, eine traurige Pflicht zu erfüllen.
    Iwan Kunaritschew mußte übergeführt werden. In dem kleinen Dorf
Dotscha wollte er beerdigt sein. Dort stammte er her, und Larry sah sich im
Geist bereits vor dem frischen Grabhügel in einem dörflichen Friedhof stehen,
vor einem schlichten Grabstein, der den Namen des Freundes trug.
     
    ●
     
    Tausend Gedanken gingen ihm in diesen Sekunden durch den Kopf.
    Er konnte sich frei bewegen, war Herr über seinen Willen und
seinen Körper. Er stieg die Stufen zum teuflischen Thron Satanas’ empor. Das
riesige Bild des Unheimlichen war erloschen, ebenfalls das Glosen.
    Tiefe Dunkelheit herrschte.
    In dieser Dunkelheit stieg X-RAY-3 den quadratischen Schacht
hinab, durch den Kunaritschew gekommen war. Insgesamt fünfzehn Stufen führten
nach unten. Die feuchte, übelriechende Luft aus der Kanalisation schlug ihm
entgegen und raubte ihm beinahe den Atem.
    Hier unten stieß sein Körper gegen etwas Weiches, etwas, das sich
nicht mehr rührte.
    Dr. Satanas! Er war hierher abgestürzt und hatte sich das Genick
gebrochen.
    Larry bückte sich, um den Körper umzudrehen. Aber er griff ins
Leere ... In der Dunkelheit zeigte sich für Bruchteile von Sekunden noch ein
tiefschwarzer Schatten, dessen Ränder leicht phosphoreszierend glühten. Die
Gestalt auf dem Boden löste sich auf und verschwand. Satanas ging ein in das
Reich, das er so sehr verehrt hatte.
    Hatte ihn der Teufel persönlich geholt, um all die Fragen, die
jetzt noch bestanden, all die Untersuchungen, die normalerweise folgen mußten,
im Sand verlaufen zu lassen?
    Diese Frage beschäftigte ihn, als es geschah ...
    Ein leises, sirrendes Signal ertönte in seinem PSA-Ring.
    X-RAY-3 hielt den Atem an.
    Dieses Signal war noch nie zuvor ausgelöst worden, solange er im
Dienst der PSA stand!
    Im Training aber war ihnen eingeschärft worden: wenn dieses Signal
ertönte, mußte jeder Agent und jede Agentin unverzüglich New York und die
Zentrale aufsuchen, gleich an welchem Ort der Welt sich die Angehörigen der PSA
gerade aufhielten.
    Etwas von ungeheurer Wichtigkeit war geschehen.
    Eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf, während er die glitschigen
Stufen nach oben kletterte.
    Sollte ihnen der Tod von X-RAY-1 mitgeteilt werden?
    Larry Brent verließ die Station, hatte Glück und bekam an der
nächsten Straßenecke ein Taxi. Mit ihm fuhr er umgehend zum Central Park,
betrat dort durch die geheime Tür den geheimen Lift und ließ sich in die Tiefe
tragen. Gleichmäßige Helle, unendliche Ruhe. Seine Schritte hallten durch den
Korridor mit den zahlreichen Türen.
     
    ●
     
    Sein Büro lag weit vorn. Es trug die Aufschrift X-RAY-3.
    Larry wunderte sich, daß außer ihm niemand anwesend war. aber das
brauchte nicht unbedingt besorgniserregend zu sein. Agentinnen und Agenten, die
an fernen Plätzen der Welt im Einsatz waren, konnten unmöglich hier sein, wenn
das Signal erst vor zwanzig Minuten ausgelöst worden war.
    Er suchte sein Büro auf. Wie in zahllosen Trainingsstunden geübt,
nahm er Platz an seinem Schreibtisch und drückte den Knopf der Sprechanlage,
die ihn mit dem Büro von X-RAY-1 verband.
    Erregung hatte ihn gepackt.
    Was würde geschehen?
    Würde überhaupt etwas geschehen?
    Dr. Satanas hatte den Tod von X-RAY-1 bestätigt. Das konnte ein
Täuschungs-, ein Schreckmanöver gewesen sein und brauchte nichts zu bedeuten.
Aber die Abgebrühtheit, mit der Satanas weiterhin vorgegangen war, zeigte doch,
daß die Dinge so sein konnten, wie er sie darstellte.
    Und was dann geschah, ließ Larry Brents Herz fast stehen.
    Aus dem Lautsprecher klang eine Stimme.
    Es war die Stimme von X-RAY-1, und das, was diese Stimme sagte,
bewies, daß Satanas mit jedem Wort die Wahrheit gesagt hatte!
     
    ●
     
    »Ich habe Sie hierher rufen lassen, X-RAY-3. Sie - als einzigen.
Wenn

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