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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht, weil ich nicht will! So, Larry
Brent, zeige ich meine Macht über meine Feinde, die nicht meine Freunde werden
wollen! Ich knechte dich! Du wirst bei vollem Bewußtsein den Untergang deiner
Freunde und dein eigenes langsames Sterben miterleben! Es gibt nichts, was
dieses Ende noch verhindern könnte. Ich, Dr. Satanas, durch großartige Fügung
und eigenen Willen zu einem Teil des Teufels geworden, zeige dir hier mein
wahres Gesicht, und die Gesichter derjenigen, die ich in der letzten Zeit
getragen habe. Du kennst sie !«
     
    ●
     
    Larry war wie an die Stelle gebannt.
    Er war von dem unheimlichen Geschöpf auf dem Thron nur noch
höchstens vier Schritte entfernt. Er hielt die Smith & Wesson Laser in der
Rechten, und sein Zeigefinger lag gekrümmt am Abzugshahn, doch er war unfähig,
ihn weiter nach hinten zu ziehen. Er war wie gelähmt, begriff aber alles.
    Der Verdacht, den er seit geraumer Zeit gehabt hatte, bestätigte
sich. Satanas kehrte regelmäßig an einen geheimen Ort zurück, um neue Kräfte zu
schöpfen. Dieser geheime Ort lag mitten in New York - und niemand hatte das
geahnt!
    Satanas bestätigte dem Agenten Wort für Wort, was dieser sich nun
selbst zusammenreimen konnte, und das, was er bisher nicht gewußt hatte, das
teilte der Teuflische ihm triumphierend mit.
    Während Satanas berichtete, wechselte er in schneller Folge sein
Aussehen. Immer der Kopf war es, der sich veränderte. Einmal saß dort ein
gepflegter junger Mann, ein andermal ein brummiger Alter, ein drittes Mal ein
Biedermann, dann eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren, schließlich erkannte
Larry Brent sich dort selbst wie in einem Spiegelbild, dann konnte er Kunaritschew
erkennen, dann viele fremde Gesichter, die Satanas im Lauf seines
verbrecherischen Daseins angenommen hatte.
    »Ich brauche die Zellen eines Opfers nur ein einziges Mal. Dann
kann ich deren Gesichter ablegen, und doch kann mein Ich das Aussehen der
einmal gespeicherten Zellen wieder annehmen. Der biologische Fahrplan ist
enthalten. Ich kann heute Larry Brent und morgen Morna Ulbrandson sein oder
Iwan Kunaritschew. Sicher interessiert es dich, Brent, wie alles angefangen
hat. Richard Marlin, ein Techniker und Sucher, der sich der Schwarzen Magie und
dem Okkultismus verschrieben hatte, wollte seinen alten Traum wahrmachen: er
wollte eine Maschine beseelen. Er schuf einen Roboter. Perfekt in seiner Art,
in seiner Form und seinen Funktionen. Aber dieser Roboter lebte nicht. Ihm
fehlte die Seele. Marlin rief und betete den Teufel an. Der erhörte ihn. Sie
gingen einen Pakt ein. Satan ließ ihn wissen, daß er bereit sei, den Roboter
zum Leben zu erwecken, wenn ein Mensch seine Seele und sein Leben dafür
freiwillig opfere. Ich war bereit dazu. Die Arbeit an Marlins Seite hatte mir
Freude bereitet. Ich sah mich am Ziel 1 meiner Träume. Mit Satanas
Hilfe konnte ich all das erreichen, was ich schon immer wollte. Ich brachte
alle Voraussetzungen mit: ich war von Grund auf schlecht und böse. Es bereitete
mir seit jeher Freude, Verbrechen zu begehen, andere Menschen zu belügen, zu
bestehlen und zu hintergehen. Zu ermorden, wenn es darauf ankam. Schon als Kind
fühlte ich das Verlangen in mir, Lebewesen zu vernichten. Vielleicht war ich
nie ein Mensch gewesen, vielleicht war meine Mutter eine Hexe, die sich mit dem
Herrn der Finsternis einließ? Ich hatte keine Furcht davor, mein Leben, und
meine Seele zu opfern. Ich wußte: in Wirklichkeit verlor ich nichts. Mein
Lebensweg war von vornherein so bestimmt. Mein Körper wurde vernichtet. Ron
Silker existierte nicht mehr - nur noch seine Seele. Die fuhr in den Roboter
Marlins und erfüllte ihn mit Leben. Der Roboter nahm menschliches Aussehen an.
Das Aussehen von Dr. Satanas. Eine verteufelte Elektronik schuf neue chemische
Verbindungen. Das wiederum ermöglichte mir, jedes Gewebe zu analysieren und
nachzubilden. Keine gewöhnliche Elektronik reagierte so, wohlgemerkt, es war
die, die der Teufel selbst beeinflußt hat. Das alles liegt Jahre zurück. Was
bin ich? Bin ich Roboter? Bin ich Mensch? Bin ich Dämon? Von jedem ist etwas in
mir vereint. Die drei Dinge kommen zusammen, und noch ein viertes kommt hinzu,
Larry Brent. Manchmal bin ich der wahrhaftige Satan, dessen Namen ich gewählt
habe, unter dem ich zum Mythos der neuen Zeit werden wollte. Und daran wird
mich niemand mehr hindern. Für Stunden Satan zu sein bedeutet: neue Kraft
schöpfen, neue Erkenntnisse gewinnen. Zum Beispiel diese: es gab einst

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