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150 - Larry Brents Totentanz

150 - Larry Brents Totentanz

Titel: 150 - Larry Brents Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kunaritschew!
     
    ●
     
    Die Dinge entwickelten sich in einem solchen Tempo, daß Larry
Brent später die Einzelheiten kaum noch chronologisch ordnen konnte. Iwan
Kunaritschew taumelte um den Thron herum. Der begann sich im gleichen
Augenblick um seine eigene Achse zu drehen.
    Auch Satanas wirbelte herum und wollte dem unerwarteten Besucher
in die Augen sehen.
    Larry, starr wie eine Statue, war zum Zusehen verurteilt. Vor ihm
liefen die Dinge ab, wie auf einer Kinoleinwand.
    Satanas sprang auf.
    Der dunkle, brodelnde Schlund in der Mitte des riesigen
teuflischen Symbols an der Wand hinter dem Thron, schloß sich. Ein Rauschen und
Brüllen erfüllte die Luft, als würden sämtliche eingesperrten und gequälten
Seelen der Hölle ein teuflisches Zisch- und Pfeifkonzert veranstalten.
    Vor ihm vibrierte die Luft, und das Glosen verschwand. Fast
undurchdringliche Dämmerung herrschte plötzlich.
    Kunaritschew und Satanas standen sich gegenüber.
    Sie hielten beide eine Waffe in der Hand. Der Russe drückte zuerst
ab. Lautlos und grell bohrte sich das Laserlicht in die Brust des Gegners.
    Der drückte ebenfalls ab. Satanas benutzte die erbeutete Waffe des
PSA- Agenten Fred Lansing.
    Der tödliche Strahl teilte die Dunkelheit. Kunaritschew taumelte.
    Er warf die Arme empor. Schwarz wie die Nacht war es schlagartig
rundum.
    Keuchen, Stöhnen, Schaben, als würde jemand über den Sockel
kriechen.
    Geräusche, wie sie entstanden, wenn zwei Männer miteinander
kämpften.
    Larry biß die Zähne aufeinander, warf sich nach vorn und riß sich
los aus dem Bann, der in diesen Sekunden nachließ. Satanas und seine Geister
hatten keine Kontrolle mehr über seinen Willen!
    Er flog förmlich über den glatten, kahlen Boden hinweg, jagte über
die steinernen Fliesen, und seine Füße schienen kaum den Boden zu berühren.
    Ein dumpfer Fall, ein markerschütternder Schrei!
    Kunaritschews Stimme?
    Larry gefror das Blut in den Adern.
    Schon erreichte er die unterste Treppenstufe, die zum Sockel
hinaufführte, wo der grausige Thron stand.
    Eine Gestalt rutschte ihm entgegen, groß und kräftig. Er fing sie
auf.
    Iwan Kunaritschew!
    Der Russe blutete aus einer Wunde, oberhalb der Hüfte, und sein
Gesicht war schmerzhaft verzerrt.
    Vorsichtig bettete Larry den Freund unten vor der Treppe auf den
Boden.
    Wie kam Iwan zu der Verletzung an der Hüfte? Was war geschehen?
    Larry riß kurz entschlossen Hemd und Hose des Freundes auf, um an
die Wunde heranzukommen. Sie war zum Teil verkrustet, mußte aber durch die
Gewaltanstrengung, die X-RAY-7 sich abverlangt hatte, wieder aufgerissen sein.
    Iwan Kunaritschew atmete schwer. Er berichtete von den
Ereignissen, die sich im Krankenhaus und mit Janette O’Casey abgespielt hatten,
während Larry mit raschem Blick die nähere Umgebung überprüfte. Die Dunkelheit
hatte sich etwas aufgelockert, es war wolkig; das Glosen tauchte die Umgebung
in eine unheimliche, gespenstische Atmosphäre.
    Von Satanas blieb keine Spur. Er war wie vom Erdboden verschluckt.
Als Larry sich etwas nach vorn beugte, erblickte er genau hinter dem Thron
einen quadratischen Schacht, in den eine steile, schmale Treppe nach unten
führte.
    Von dort unten war Iwan gekommen - von dort mußte Satanas
hinuntergestürzt sein.
    Er konnte sich nicht genau informieren. Kunaritschews Zustand war
bedenklich. Er konnte den Freund nicht allein lassen.
    »Laß«, murmelte der Russe. Sein Gesicht verzerrte sich
schmerzlich; Larry sah das Einschußloch oberhalb des Herzens, aus dem winzige
Blutstropfen quollen. Dort hatte der Strahl aus Satanas Laserwaffe ihn
getroffen. »Das alles ist... vergebliche Liebesmühe, Towarischtsch .«
    »Unsinn«, preßte X-RAY-3 hervor. »Das kriegen wir wieder hin .« Er zog seine Jacke aus, knüllte sie zusammen und bettete
Iwans Kopf darauf.
    »Nein! Diesmal nicht... irgendwann hat alles mal ein Ende. Aber es ist gut, daß es so ist. Diesmal ist er uns nicht entkommen,
Towarischtsch. Wir haben’s geschafft! Satanas ist da, wo er hingehört. Beim
Teufel. Er war kein Mensch. Er war ein Schädling, und Schädlinge muß man
ausrotten .«
    X-RAY-7 atmete tief durch, und ein leises Zittern lief durch
seinen Körper.
    Larry Brent hatte schon manchen sterben sehen und wußte: hier
konnte auch ein Arzt nicht mehr helfen!
    Kunaritschew war schwach. So hatte Brent ihn nie zuvor gesehen.
Die Kugel aus der Waffe eines Polizisten machte ihm zu schaffen. Welche Ironie
des Schicksals! Ausgerechnet Kunaritschew, ein Mann, der

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