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1502 - Am Abgrund zur Hölle

1502 - Am Abgrund zur Hölle

Titel: 1502 - Am Abgrund zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückschlägt, denn wir holen uns die, die unsere Welt zerstören.«
    »Aha. Und wer seid ihr?«
    Sie lächelte nur.
    »Die Toten? Leben sie wieder? Die alten Druiden, die man hier begraben hat?«
    Ich erwartete keine konkrete Antwort. Die gab mir die Banshee auch nicht. Sie wich aus und fragte stattdessen: »Willst du sie sehen? Willst du mit mir zum Abgrund der Hölle gehen?«
    »Wenn ich darf?«
    »Ja, komm mit.«
    Es war eine Aufforderung, der ich nicht widerstehen konnte. Bevor ich ging, drehte ich mich um, weil ich den Kontakt mit Suko aufnehmen wollte. Der hatte zugehört und hielt dabei unseren Schützling weiterhin im Griff.
    »Bleibst du hier?«
    »In Sichtweite«, sagte er. »Keine Sorge, ich werde rasch bei dir sein. Aber halt die Augen offen.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.« Ich drehte mich wieder um und sah, dass die Banshee noch immer an derselben Stelle stand, umflort von ihrem grünlichen Licht, das mich an Aibon erinnerte. Dieser Begriff war allerdings noch nicht zwischen uns gefallen.
    »Gehen wir?«
    »Du willst es wirklich?«
    »Ja.«
    »Dann komm.«
    Ich bewegte mich auf sie zu und wollte sie mit einem schnellen Schritt erreichen, was mir jedoch nicht gelang, denn kaum ging ich vor, da wich sie vor mir zurück. Ihr Körper kam mir so leicht vor, als würde er schweben. Es war auch nichts zu hören, und so glitt sie vor mir her wie ein Hauch.
    Genau dies bestätigte meinen Verdacht voll. Imelda war kein stoffliches Wesen, solange sie von diesem gelbgrünen Schein umflort wurde. Er war wie ein Schutz für sie, und ich rechnete nicht damit, dass ich sie normal anfassen konnte.
    Sie ging oder schwebte vor mir her, und es machte ihr nichts aus, mir den Rücken zuzudrehen. Furcht, dass ihr etwas geschehen könnte, schien sie nicht zu haben.
    In der Tat dachte ich auch nicht daran, meine Beretta hervorzuholen und ihr eine Kugel in den Rücken zu schießen. Wenn möglich, wollte ich hier eine friedliche Lösung erreichen.
    Die Banshee ging weiter, und ich sah, dass die Einbuchtung oder Höhle doch tiefer war, als ich vermutet hatte. Als hätte sich innerhalb des abgetragenen Hügels hoch eine große Luftblase befunden.
    Große Veränderungen erlebte ich nicht. Es senkte sich auch die Decke nicht herab, und ich erlebte auch keine Enge. Dafür folgte ich dem Schein mit der Gestalt im Zentrum und war froh, als die Banshee irgendwann stoppte.
    Auch ich hielt an, weil ich den Eindruck hatte, dass sie etwas von mir wollte.
    »Komm her…«
    »Okay.«
    Imelda blickte mit entgegen. Aber sie hatte sich schräg hingestellt, damit sie auch zur Seite schauen konnte. Als sie das mehrmals getan hatte, da war mir klar, dass wir das Ziel erreicht haben mussten. Ich setzte meine Schritte vorsichtiger, weil ich immer mit irgendwelchen eingebauten Fallen rechnete.
    Schließlich hatte ich sie erreicht, aber sie gab noch kein Wort der Erklärung ab. Imelda streckte mir nur die offene Hand entgegen, um mir zu zeigen, dass ich ihr fernbleiben sollte.
    Ich tat ihr den Gefallen und ging nicht zu nahe an sie heran. Wir verharrten beide auf der Stelle.
    Mir war bereits eine Veränderung in meiner Nähe aufgefallen. Es war nicht sichtbar, aber dafür konnte ich es spüren. In meiner unmittelbaren Nähe schien sich die Kompaktheit der Höhle aufzulösen.
    Es gab jetzt eine freie Fläche, die eigentlich gar nicht hierher gehören konnte.
    Ich blickte mich vorsichtig um, weil ich nicht unbedingt auffallen wollte.
    Das kümmerte Imelda nicht, denn sie sagte zu mir nur einen einzigen Satz: »Du bist am Ziel!«
    »Aha, und wo ist es?«
    »Geh noch einen Schritt vor, dann wirst du es sehen. Aber gib acht, dass du nicht fällst, denn vor dir lauert die Gefahr. Nur Wenige haben das gesehen, was du zu sehen bekommst.«
    »Ich bin gespannt.«
    Eine Sekunde später verhielt ich mich so, wie sie es mir geraten hatte.
    Ich näherte mich dem Abgrund sehr behutsam.
    Der Blick nach unten.
    »Das ist der Abgrund zur Hölle«, hörte ich Imelda in meiner Nähe sagen.
    Ich blickte nach unten und sah erst mal nicht viel, weil es zu dunkel war.
    Das änderte sich, als Imelda ihren Platz verließ und sich mir näherte.
    Jetzt breitete sich das Licht, das sie umgab, weiter aus. Es floss an mir vorbei, lief auch über den Rand des Abgrunds hinweg und fiel nach unten. Die Tiefe hatte ich mir weiter vorgestellt. Sie war es nicht. Der Grund befand sich nur eine Körperlänge unter mir.
    Nur war er nicht leer. Er war angefüllt mit grünlich

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