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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte. Sag mir, Homunk: Da ES in so merkwürdiger und unverständlicher Weise daran interessiert ist, unsere Zellaktivatoren zurückzuerhalten, ist ES womöglich auch für das Verschwinden der anderen Geräte verantwortlich?"
    „Das ist eine groteske Anschuldigung ...", begann der Androide. „Es ist überhaupt keine Anschuldigung!" schrie Rhodan ihn an. „Es ist eine Frage!"
    Homunk verlor die Ruhe nicht. „Ich kann verstehen, daß du erregt bist", sagte er. „Aber du mußt versuchen, dein Temperament zu zügeln. Ich kenne die Fälle, von denen du sprichst, von Jen Salik über Geoffry Waringer bis zu Jennifer Thyron. Selbstverständlich hat ES mit dem Verschwinden der Zellaktivatoren nicht das geringste zu tun."
    „Wer hat die Geräte?"
    „Man weiß es nicht."
    „Man weiß es nicht!" äffte Reginald Bull den Androiden nach. „Wenn ES auf sechs Zellaktivatoren so ohne weiteres verzichten kann, warum dann nicht auf weitere zehn?"
    „Die Diskussion ist fruchtlos", erklärte Homunk steif. „Ihr kennt die Gründe. Ihr habt eure Aktivatoren jetzt abzugeben."
    Da dröhnte ein wütender Schrei durch die Stille der mechanischen Stadt, so laut, so, ohrenbetäubend, daß selbst der stets gefaßte Androide zusammenzuckte. „Wir haben abzugeben, sagst du?" donnerte der Haluter. „Wir haben abzugeben, als wären wir Ausschuß, der jetzt zum Abfall geworfen wird? Was für eine Art von Wesen ist dein Herr? Hält ES sich für eine Macht, die nach Belieben über Leben und Tod entscheiden darf und deren Entscheidung nicht angefochten werden kann, selbst wenn auf der Hand liegt, daß sie auf einem Irrtum beruht?"
    Aller Zorn, der sich in den vergangenen Minuten und Stunden in Icho Tolots Seele angestaut hatte, brach jetzt mit Macht nach außen. Er brüllte mit einer Lautstärke, die in den Ohren schmerzte und den Boden zürn Zittern brachte. „Ich bin ein Haluter!" schrie er Homunk an. „Ich nehme mein Leben nicht als Geschenk von einer Superintelligenz, die so verwirrt ist, daß sie den Ablauf der Zeit nicht mitverfolgen kann."
    Unvermittelt setzte er sich in Bewegung. Die bisher glänzende Oberfläche seiner Kampfmontur war matt geworden. Icho Tolot hatte die Substanz seines Körpers in den kristallinen Aggregatzustand versetzt und das Material seiner Kleidung ebenso. Er war ein lebendes Geschoß. Mit der Geschwindigkeit eines Projektils preschte er davon.
    Sein erstes Ziel war Homunk.
     
    *
     
    Der Androide warf sich zur Seite. Seine Reaktionsfähigkeit war beeindruckend. Icho Tolot schoß an ihm vorbei und schenkte ihm keine Beachtung mehr. Mit donnerndem Gebrüll, das von der Wölbung der Decke noch verstärkt wurde, stürmte er in die von rosaroter Helligkeit erfüllte Halle hinein. Perry Rhodan schrie hinter ihm her. In einer Lage wie dieser Amok zu laufen - oder eine Drangwäsche zu haben -, war sinnlos. Aber Rhodans Worte gingen in dem Lärm unter, den der Haluter verursachte.
    Mit einem Tempo, das kein Mensch hätte mithalten können, rannte er auf die fremdartigen Maschinen und Geräte zu, die entlang der rückwärtigen Hallenwand installiert waren.
    Bezüglich seiner Absicht gab es keinen Zweifel: Er wollte zerstören. Gewiß doch brauchte er nur sein mit unanfechtbarer, glasklarer Logik arbeitendes Planhirn zu befragen, um zu erfahren, daß er der Superintelligenz auf diese Art und Weise keinen ernsthaften Schaden zufügen konnte.
    Sicherlich wußte er das. Aber seine Handlungsweise war bar jeder Überlegung. Er empfand es als notwendig, seinen Zorn auszutoben.
    Mit der Geschwindigkeit und der Wucht einer Kanonenkugel prallte er gegen die Reihe der Maschinen. Jedermann erwartete, daß er die exotischen Aggregate zerstören und getrieben von der Wucht des Laufes, noch ein Loch durch die Wand brechen würde.
    Aber etwas Seltsames geschah. Icho Tolots dröhnendes Gebrüll brach plötzlich ab. Ein Schmerzensschrei gellte durch die mächtige Halle. Es gab einen donnernden Krach.
    Der Haluter taumelte rückwärts, verlor das Gleichgewicht, stürzte zu Boden. Der Turm schien zu zittern. Zwei Sekunden lang lag der Koloß reglos. Sein Geschrei war verstummt. Er war benommen - ebenso von der Wucht des Aufpralls wie von der Unglaublichkeit des Geschehens: Er, der Haluter, hatte nicht vermocht, ein simples Stück Gerät unter sich zu zermalmen!
    Mit wütendem Knurren fuhr er in die Höhe. Die drei großen Augen glühten im tiefen Rot des Zornes.
    Er sprang von neuem gegen die Reihe der Maschinen an. Da gellte ein

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