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1502 - Die letzte Frist

Titel: 1502 - Die letzte Frist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Signal durch die Halle. Icho Tolot stutzte unwillkürlich. Das jüngste Erlebnis hatte ihm einen großen Teil seiner Selbstsicherheit geraubt. Da sank es aus der Höhe herab: ein wabender, von bunten Schlieren durchzogener Vorhang aus Licht. Er fiel rings um den Haluter und kam zur Ruhe. Die Geräusche, die der Wütende von sich gegeben hatte, waren mit einemmal wie abgeschnitten. Durch den Lichtvorhang sah man, wie Icho Tolot sich verwirrt umschaute. Dann erschien ein Ausdruck unsäglichen Schmerzes in seinem Gesicht. Er öffnete den Mund wie zum Schrei; gewiß schrie er auch, aber der Energieschirm, der sich dem Auge als leuchtender Vorhang darbot, ließ keinen Laut passieren.
    Der Haluter machte eine Bewegung, als wolle er von neuem zu laufen beginnen. Er warf sich herum.
    Aber mitten in der Drehung ging ihm die Kraft aus. Die Beine knickten unter dem mächtigen Körper zusammen. Icho Tolot ging ein zweites Mal zu Boden. Die roten Augen verloren den Glanz des Zorns. Der große Haluter war bewußtlos.
    Der Lichtvorhang verschwand, als hätte es ihn nie gegeben. Icho Tolot regte sich noch immer nicht.
    Aus der Höhe der Kuppel sprach eine Stimme: „Rufe die Roboter und laß ihn an Bord des Raumschiffs schaffen. Wir brauchen ihn hier nicht mehr.
    Und dann kümmere dich um unsere Gäste."
    Homunk ging in die Halle. Perry Rhodan folgte ihm auf dem Fuß. Rhodan kniete neben dem halutischen Freund nieder und überzeugte sich, daß er zwar flach, aber regelmäßig atmete. Er war bewußtlos und schien keinen ernsthaften Schaden erlitten zu haben. Die Struktur seiner Körpersubstanz war wieder zu ihrem ursprünglichen Zustand zurückgekehrt. Auch das Material des Kampfanzugs glänzte wie zuvor.
    Rhodan sah auf, als er bemerkte, wie Homunk sich am Halsverschluß der Montur zu schaffen machte. Schweigend sah er zu, als der Androide die dünne Kette hervorzog, an der Icho Tolot seinen Zellaktivator trug. Homunk machte sich nicht die Mühe, dem Bewußtlosen die Kette über den Kopf zu streifen. Er durchtrennte sie mit einem Werkzeug, das er aus einer der Taschen seines Anzugs zum Vorschein brachte. „Ihr macht also Ernst", sagte Rhodan, nachdem Homunk die kleine Kapsel eingesteckt hatte. „Wir machen Ernst", bestätigte der Androide.
    Niemand hatte ihn einen Befehl geben hören. Aber plötzlich öffnete sich im Hintergrund der Halle eine Tür, von deren Vorhandensein man bisher nichts hatte ahnen können, und ein Transportroboter, der auf einem Antigravfeld schwebte, kam zum Vorschein. Er hatte die Gestalt einer rechteckigen Plattform von drei mal fünf Metern und war mit einem halben Dutzend kräftiger, flexibler Greifarme ausgestattet. Homunk war inzwischen wieder zum Tor zurückgekehrt, und Perry Rhodan beeilte sich, der Maschine aus dem Weg zu gehen. Der Transportroboter ergriff den schweren, reglosen Körper des Haluters mit vier seiner Arme und hob ihn auf die Plattform, als wöge er nur ein paar Kilogramm.
    Es war selten, daß man einen Haluter bewußtlos sah. Es ließ sich nicht sagen, wann Icho Tolot wieder zu sich kommen würde.
    Der Roboter schwebte davon: aus der Halle hinaus, quer über den Platz bis unter die Bodenschleuse der EIDOLON. Er ließ sich vom Antigravfeld aufnehmen, schwebte in die Höhe und war wenige Sekunden später verschwunden. Um Icho Tolot, entschied Perry Rhodan, brauchte man sich im Augenblick nicht zu sorgen. Er würde an einem passenden Ort deponiert werden und nach einer gewissen Zeit wieder zu sich kommen. Rhodan wandte sich an Homunk. „Du hast gehört, daß du dich um die Gäste kümmern sollst", sagte er bitter. „Also fang an, dich zu kümmern."
    „Ihr seid die Gäste nicht", antwortete der Androide. „Alles, was ich von euch will, sind die Zellaktivatoren."
    Er streckte fordernd die Hand aus. „Was geschieht, wenn wir uns weigern?" fragte Perry Rhodan. „Da sind schon zwei, die sich geweigert haben", sagte Homunk ungerührt. „Fellmer Lloyd und Ras Tschubai."
    Die Worte fuhren Perry Rhodan tief ins Herz. Keiner hatte sich mehr Gedanken über die beiden alten Weggefährten gemacht als er selbst. Was war aus ihnen geworden? Warum waren sie der Aufforderung, die Eirene ihnen überbracht hatte, nicht gefolgt? Konnte man anderes annehmen, als daß sie im Verlauf ihrer Expedition, weit draußen in der Eastside, den Tod gefunden hatten?
    Er griff unter den Halswulst seines SERUNS. Jetzt, da der Augenblick der Entscheidung gekommen war, empfand er kein Bedauern mehr. Er hatte das

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