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1505 - Der blinde Blutsauger

1505 - Der blinde Blutsauger

Titel: 1505 - Der blinde Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor, dass Walter seinen Platz verließ, ohne Bescheid zu geben. Aber wenn er auf die Toilette musste, brauchte er das natürlich nicht.
    »Achtung, Achtung!« Er hörte den Ruf und auch das Anschlagen der Glocke. Dieser Laut war das Zeichen für Paula. Sie fuhr mit ihrem Wagen durch die beiden Etagen und war die Chefin der fest angestellten Reinmachefrauen, wovon es nur zwei gab. Sie und eine junge Hilfe.
    Paula war sehr korpulent, aber wenn sie arbeitete und sich bewegte, dann machte sie vielen etwas vor.
    Phil Jurado hielt sie an.
    »Hi, Paula.«
    Sie nickte. Dann sagte sie: »Irgendwie siehst du aus, als hättest du Probleme.«
    »Ja, du hast recht.«
    »Gut. Wie soll ich dir helfen?«
    »Ich suche Walter.«
    Paula verzog ihren herzförmig geschnittenen Mund. »Ist er denn gegangen?«
    »Bestimmt nicht nach draußen. Aber er hat seinen Posten verlassen, ohne sich abzumelden.«
    Paula nagte an ihrer Unterlippe. »Verstehe«, sagte sie mit leiser Stimme, »verstehe. Aber ich kann dir auch nicht helfen, ehrlich nicht. Ich hab ihn nicht gesehen, und deshalb weiß ich auch nicht, wann er weggegangen ist.«
    »Danke.«
    »Frag doch die Chefin.«
    »Mach ich auch.« Jurado kam noch eine Idee, die er Paula sofort mitteilte. »Könntest du ein Auge auf den Eingang haben und Walters Job mit übernehmen?«
    »Wenn du willst.«
    »Das wäre mir schon recht. Dauert ja nicht lange. Ich möchte nicht, dass einer unserer Schützlinge auf den Gedanken kommt, einen Ausflug zu machen.«
    »Ist schon okay.«
    »Gut, ich bin dann bei Stella.«
    »Geh nur.«
    Phil ging, aber er hatte ein komisches Gefühl, wenn er in sich hineinhorchte. Es war eigentlich alles völlig normal, und trotzdem steckte eine innere Unruhe in ihm. Sie hatte sich regelrecht festgehakt, und dabei war es nicht mal zu einem außergewöhnlichen Vorfall gekommen.
    Nur dass Walter noch weg war, was man von ihm nicht gewohnt war. Er war auch nicht durch seinen Pieper zu erreichen, und auch das beunruhigte ihn.
    Phil wollte mit Stella reden. Auch ihretwegen machte er sich Sorgen. Sie hatte sich die ganze Zeit über nicht mehr gemeldet. Um diese Zeit hätte sie das Büro längst verlassen müssen, was aber nicht passiert war.
    Und dann war Phil Jurado noch etwas aufgefallen, worüber er mit Stella reden musste. Nicht bei allen Insassen, aber bei einigen von ihnen hatte er seltsame Wunden am Hals gesehen. Als hätten sich die Menschen dort gekratzt. Komisch war nur, dass es bei so vielen geschehen war.
    Dafür hatte er keine Erklärung.
    Egal, es war ihnen nichts weiter passiert. Sie verhielten sich normal, aber auf seine Fragen hin hatte er keine befriedigenden Antworten bekommen. Niemand konnte ihm sagen, woher die Kratzer stammten, die eigentlich wie kleine Bisse ausgesehen hatten.
    Vor der Tür zum Büro der Heimleiterin blieb er stehen. Phil war es gewohnt, den Raum jeden Tag zu betreten, aber jetzt glaubte er, dass es eine Premiere war. So zumindest fühlte er sich bei seiner inneren Nervosität.
    Er klopfte an, glaubte ein »come in« zu hören, öffnete die Tür und betrat das Büro, in dem es recht schattig war. Es lag daran, dass Stella die Jalousie nicht ganz hochgezogen hatte, so war das Tageslicht schon recht gedämpft.
    Stella Doyle saß hinter dem Schreibtisch. Eine Position, die Phil alles andere als fremd war, aber in diesem Fall wunderte er sich schon über die Haltung der Frau, denn Stella war auf ihrem Sitz zusammengesunken und starrte ins Leere.
    Sie hatte ihn trotzdem gesehen und hob mit einer müden Bewegung die rechte Hand. Mit ebenso müder Stimme sagte sie: »Hallo Phil.«
    »Grüß dich.«
    »Komm, setz dich.«
    Das tat Jurado gern. Es war ja wie ein Ritual, aber diesmal verlief es anders. Die Heimleiterin blieb in ihrer doch recht müden Haltung sitzen, und auch ihr Blick war längst nicht so klar wie sonst.
    »Geht es dir immer noch nicht besser?«, fragte Phil besorgt.
    Stella hob die Schultern.
    »Ich weiß nicht so recht, Phil. Ich denke mal, dass ich für heute außer Gefecht gesetzt bin. Ich fühle mich schlapp und dabei doppelt so schwer wie sonst.«
    »Das sehe ich dir an.« Phil Jurado ließ sie nicht aus den Augen. Und da er dies tat, fiel ihm auch das Pflaster auf der linken Halsseite auf. Sofort stieg die Erinnerung in ihm hoch. Er dachte an die Insassen, bei denen ihm die Kratzwunden am Hals aufgefallen waren.
    Keiner von ihnen hatte sie mit einem Pflaster bedeckt, aber Stella trug auf der linken Halsseite ein solches.
    »Hast du

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