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1505 - Der blinde Blutsauger

1505 - Der blinde Blutsauger

Titel: 1505 - Der blinde Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angeschlagen, und er wusste jetzt, dass etwas auf ihn zukam.
    Er kannte den Feind nicht. Er hatte ihn nie zuvor gesehen, aber er war sich sicher, dass er sich nicht irrte.
    Sekundenlang nach der Unterbrechung tat er nichts, und er bewegte sich auch nicht. Er blieb in seiner geduckten Haltung stehen.
    Hinter ihm lag Walter. Die linke Halsseite des Hausmeisters war fast aufgerissen, denn nach dem ersten Zubeißen hatte es den Blutsauger hingerissen. Er hatte sich nicht mehr halten können und mit seinen Eckzähnen die dünne Halshaut förmlich zerfetzt.
    Das warme Blut hing noch an seinen Lippen. Ein paar Tropfen waren dabei nach unten gefallen und hatten auf dem dunklen Telefon ein makabres Muster hinterlassen.
    Eine vernünftige Antwort hatte er von seinem nächsten Opfer nicht bekommen. Aber er glaubte nach wie vor an sich und dass irgendjemand unterwegs war, der eine Gefahr für ihn bildete.
    Es musste schon ein besonderer Mensch sein, denn von ihm ging eine Aura aus, die er ungeheuer deutlich spüren konnte.
    Einige Sekunden blieb er noch in seiner Position. Dann drehte er sich um und schlich lautlos auf die Tür zu.
    Nur kein Geräusch verursachen. Nur den anderen nicht warnen.
    Sein ungemein sensibles Gehör nahm etwas wahr. Es war ein Geräusch, das von der Treppe her zu ihm klang, und dabei konnte es sich nur um die Schritte eines Menschen handeln, auch wenn dieser versuchte, sie zu dämpfen.
    Der blinde Blutsauger sah nichts. Aber er konnte sich gut in einen Menschen hineinversetzen. Der Mensch war auf Licht angewiesen, er allerdings nicht. Im Dunkeln lagen seine Vorteile, und nur Augenblicke später hörte er die Schritte lauter werden.
    Kein Zögern mehr ab jetzt.
    Der Baron löschte das Licht im gesamten Keller!
    ***
    Wieder mal eine Treppe in den Keller.
    Ich wusste nicht, wie oft in meinem Leben ich die Stufen in eine unbekannte Kellerwelt schon gegangen war, aber das würde wohl niemals aufhören.
    Und fast immer hatte sich das Gefühl eingestellt, das mich auch in diesem Fall überkam. Ein leichtes Kneifen im Magen. Ein Ahnen, dass etwas Gefährliches auf mich lauerte. Mit allen Möglichkeiten rechnen.
    Darauf musste ich mich einstellen.
    Einen Vorteil besaß ich hier im Gegensatz zu manch anderem Fall. Ich musste nicht im Dunkeln in diese unbekannte Welt hinabsteigen. Es gab das Licht, und so sah ich, dass die Treppe nicht besonders lang war. Ich schaute hinab bis zur letzten Stufe, sah einen kleinen Vorraum mit einer Tür.
    Es war für mich nicht zu erkennen, ob sie offen stand oder ganz geschlossen war. Im Moment zählte das nicht, weil ich mich auf verdächtige Geräusche konzentrierte, die allerdings nicht an meine Ohren drangen. Es blieb einfach nur still. Wie es sich eben für einen Keller gehört, der als Abstellraum diente.
    Ich hatte die Hälfte der Treppe bereits hinter mich gebracht und wurde immer sicherer. Kein Angriff. Keiner, der etwas von mir wollte. Auch die Tür wurde nicht aufgerammt.
    Die nächsten Stufen legte ich schneller zurück und befand mich schon in der Nähe der Tür, als sich schlagartig alles veränderte.
    Und das lag an meinem Kreuz.
    Es warnte mich!
    Die leichten Wärmestöße konnte ich einfach nicht ignorieren. Sie huschten in Brusthöhe über meine Haut hinweg und signalisierten mir, dass sich in der Nähe eine Gefahr zusammengeballt hatte.
    In der Nähe?
    Das konnte nur bedeuten, dass die Gefahr, die einen schwarzmagischen Ursprung hatte, hinter der Tür lauerte. Wäre nichts gewesen, hätte mich das Kreuz auch nicht gewarnt.
    Ich blieb natürlich stehen und hielt den Atem an. Ich wollte mich auf keinen Fall verraten, aber ich wusste jetzt, dass ich noch vorsichtiger sein musste. Jemand wartete auf mich, und er lauerte nur darauf, dass ich die Tür öffnete und die mir unbekannte Welt dahinter betrat und damit in eine Falle lief.
    Ich schaute mir die Tür genauer an. Sie war eine schlichte Kellertür.
    Aber darum ging es mir nicht. Ich wollte herausfinden, in welche Richtung sie aufging.
    Man konnte sie von meiner Seite her aufstoßen, und das kam mir sehr entgegen.
    Einen Schritt vorgehen, die Tür auframmen und dann schauen, wer sich dahinter verbarg. Zum Glück war es hell, da konnte ich auf meine Leuchte verzichten.
    Sicherheitshalber ging ich noch einen Schritt nach vorn. So war ich nahe an der Tür.
    Der Schritt war getan. Ich wollte jetzt meine Waffe ziehen, um mich auch wehren zu können, wenn ich hinter der Tür angegriffen wurde.
    Es kam alles

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