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1505 - Der blinde Blutsauger

1505 - Der blinde Blutsauger

Titel: 1505 - Der blinde Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch, was du haben möchtest.«
    »Blut, ich will Blut.«
    Die Antwort sah ich als positiv an, denn sie bewies mir, dass ich verstanden worden war.
    »Komm her, Eve, du brauchst nur geradeaus zu gehen. Ich warte auf dich. Und wahrscheinlich riechst du mein Blut bereits und kannst es kaum erwarten, es zu trinken.«
    Sie öffnete den Mund noch weiter, und dann zuckte ihre Zunge aus der Öffnung. Die Spitze umfuhr ihre Lippen, als wollte sie ihren Mund ganz genau nachzeichnen. Dann bewegte sie ihre Hände. Sie schloss sie zu Fäusten, öffnete sie wieder und ließ sie gestreckt, als sie den ersten Schritt auf mich zu machte.
    Sie konnte nicht erkennen, dass ich mich außerhalb des Käfigs befand.
    Das würde sie bald spüren, wenn ihre vorgestreckten Hände die Stangen zu fassen bekamen; Die Sucht war wie ein Motor, der sie antrieb. Sie hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Aus ihrem offenen Mund drangen kleine spitze Schreie.
    Mit den Schuhen hackte sie auf den Boden, was bei ihren recht spitzen Absätzen leicht war.
    Plötzlich schlug sie mit beiden Händen zu und hinein ins Leere. Sie roch mich, aber ich stand nicht dort, wo sie mich gern gehabt hätte. Deshalb prallten die Hände auch gegen die Stäbe, und aus ihrem Maul drang ein schauriges Heulen.
    In wilder Wut schlug sie die Hände gegen die verschiedenen Stäbe, aber sie suchte auch die Lücken und drückte ihre Arme hindurch, um mich außerhalb des Käfigs zu fassen.
    Ich stand weit genug weg oder wich aus. Eve konnte es nicht begreifen, denn das frische Blut war so nahe, nur kam sie nicht heran, und das ließ sie fast durchdrehen.
    Bis ich ihr entgegen kam.
    Ich wartete einen günstigen Zeitpunkt ab und umfasste dann ihre rechtes Handgelenk. Sie spürte den Kontakt zwischen uns beiden. Ein freudiges Heulen wehte aus ihrem Mund. Sie streckte auch den anderen Arm durch eine Gitterlücke, um mich besser packen zu können.
    Ich ließ es zu und gab ihr auch hier die Hand. Aber ich hielt zugleich mein Kreuz fest, und genau das bedeutete für sie das Ende.
    Sie hielt meine Hand und damit das Kreuz auch weiterhin fest, als wären beide zusammengeklebt.
    Dann passierte es.
    Es hatte nicht anders kommen können. Sie brüllte auf.
    Ich sah, wie ihr Körper hoch zuckte und er sich dann auf die Zehenspitzen stellte. Sie warf den Kopf von einer Seite zur anderen. Das Gesicht bestand fast zur Hälfte nur aus einem offenen Maul. Sie riss ihre Hand von meiner los, und beim Wegziehen sah ich den Abdruck des Kreuzes wie ein dunkelrotes Brandmal in ihrer Haut.
    Es war für Eve vorbei. Noch hielt sie sich auf den Füßen und stolperte so weit zurück, bis sie mit dem Rücken gegen die Gitterstäbe prallte.
    Genau dort sackte sie zusammen.
    Sie war von dem schrecklichen Fluch und vor einem unseligen Vampirdasein befreit worden. Aus der sitzenden Position fiel sie zur Seite und rollte sich zusammen. Verkrümmt blieb sie auf dem Zellenboden liegen.
    Ich nickte. Es war das Zeichen, dass ich es geschafft hatte, doch den Triumph des Siegers verspürte ich nicht.
    Eve hatte erlöst werden müssen, aber dies alles beinhaltete auch eine gewisse Tragik, gerade bei einer so jungen Frau wie sie…
    ***
    Mit einer langsamen Bewegung drehte ich mich zur Seite. Suko und Alfonso Corti warteten auf mich. Mein Freund nickte mir zu und lächelte dabei. Corti aber starrte mich an, als wäre ich gerade frisch vom Mars eingeflogen, um ihn damit zu überraschen, dass ich kein grünes Männchen war.
    »Was ist mit ihr?«, flüsterte er. »Ich habe sie erlöst.«
    »Sie ist tot, nicht?«
    »So kann man es auch nennen.« Corti war bestimmt kein Waisenknabe.
    Sonst wäre er nicht so hoch gekommen. Was er jedoch hier erlebt hatte, war eine Premiere gewesen, und die ging ihm an die Nieren.
    Er zitterte, er versuchte zu sprechen, was ihm nur mühsam gelang. »Ich weiß nicht, aber - wie ist das möglich?«
    »Lassen wir das.« Ich war froh, dass er mein Kreuz nicht gesehen hatte, und ließ es schnell in der Tasche verschwinden. Corti musste nicht alles wissen.
    Er wandte sich an Suko. »Ist sie auch wirklich tot?«
    Der Inspektor hob die Schultern. »Gehen Sie in den Käfig, öffnen Sie ihn und schauen Sie nach.«
    »Nein, nein, auf keinen Fall.« Er riss beide Arme hoch. »Das werde ich nicht tun. Bitte…«
    »Dann geben Sie mir den Schlüssel.«
    Conti begriff nicht sofort und starrte Suko an.
    »Den Schlüssel, bitte.« Jetzt erst begriff er. »Ja, ja, klar.« Er kramte in seiner Jackentasche. »Hier -

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