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1505 - Der blinde Blutsauger

1505 - Der blinde Blutsauger

Titel: 1505 - Der blinde Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht geirrt, als ich glaubte, deine Stimme zu hören.«
    »Nein, das hast du nicht.« Ich hatte den Kopf gedreht und schaute die blonde Bestie an, die nicht so aussah, sondern mehr wie eine Barbiepuppe mit ihren sehr blonden Haaren und dem perfekten faltenlosen Gesicht, wozu auch der schlanke Körper passte, dessen Figur tadellos war, und von der manche Männer träumten.
    Allerdings war ich trotzdem überrascht, obwohl ich sie gut kannte, denn Justine trug an diesem Tag nicht ihre enge Lederkleidung, die den Körper ansonsten wie eine zweite Haut bedeckte. Sie trug normale Kleidung. In einem schwarzen Pullover hatte ich sie noch nie gesehen.
    Er hatte einen großen V-Ausschnitt, sodass ein Teil der Brüste zu sehen waren. Eine enge braungraue Jeans war ihr wie auf den Leib geschneidert.
    Die Füße steckten in Stiefeletten aus weichem Leder.
    »He, was ist los?«
    »Wieso?«
    »Dein Outfit.«
    Sie lächelte mir zu, ohne mir dabei ihre spitzen Blutzähne zu zeigen.
    Dann setzte sie sich auf einen freien Platz und meinte: »Ich passe mich eben immer an.«
    »Ja, das sehe ich. Du bist von einer normalen Frau fast nicht mehr zu unterscheiden.«
    »Danke für das Kompliment.«
    »Bitte, kein Problem.«
    Sie schlug die Beine übereinander. »Ich habe etwas gehört, John, und dabei ist auch mein Name gefallen.«
    »Stimmt.«
    Sie deutete mit dem Finger auf mich. »Und jetzt brauchst du meine Hilfe, denke ich.«
    »So ähnlich.«
    Ihre Augen leuchteten, als sie fragte: »Geht es vielleicht um Vampire?«
    »Ja, so ist es.«
    »Herrlich.« Sie rieb ihre Handflächen gegeneinander. Justine benahm sich wie eine völlig normale Frau. Jemand, der sie nicht kannte, wäre nicht auf den Gedanken gekommen, in ihr eine Blutsaugerin zu sehen.
    Der hätte bei ihrem Aussehen sowieso an etwas anderes gedacht.
    »Worum geht es genau?«
    »Um eine blinde Blutsaugerin aus einem Blindenheim.«
    Nach dieser Antwort sagte sie zunächst einmal nichts. Sie war wohl überrascht, so etwas von mir zu hören, und sie konnte einfach nur den Kopf schütteln.
    »Stimmt das, Geisterjäger?«
    »Warum sollte ich lügen?«
    »Stimmt auch wieder.« Sie veränderte ihr Haltung und auch ihren Gesichtsausdruck.
    Sie saß nicht mehr so entspannt, und auch ihr Gesicht hatte einen nachdenklichen Ausdruck angenommen. Ein Fremder hätte sie jetzt erst recht nicht für eine Blutsaugerin halten können.
    Jane und ich schauten uns an, denn es war schon interessant, Justine zu beobachten. Wir hatten den Eindruck, dass sie über etwas nachdachte und auch etwas Bestimmtes wusste, es aber noch nicht aus den Tiefen ihres Gedächtnisses hervorholen konnte.
    Wir ließen ihr Zeit, den richtigen Weg zu finden, und dann nickte sie plötzlich.
    »Weißt du was?«, fragte ich.
    »Kann sein.«
    »Dann raus damit!«
    Sie winkte ab. »Lass mir Zeit«, sagte sie mit leiser Stimme. »Es kann sein, dass du da auf eine alte Spur gestoßen bist.«
    »Wieso?«
    »Ich kenne ihn auch nicht«, gab sie zu, »aber ich habe schon von ihm gehört.«
    »Von wem?«
    »Man nannte ihn den Baron.«
    »Er war adlig?«, fragte Jane.
    »Ja oder nein. Ich kann es euch nicht sagen. Vielleicht hat er sich auch selbst den Namen gegeben. Jedenfalls hatte der Baron eine besondere Eigenschaft. Er war blind.«
    Das passte!
    Jane und ich reagierten gleich. Wir saßen plötzlich stocksteif in unseren Sesseln. Ich spürte das leichte Rieseln auf meinem Rücken, und ich dachte daran, dass ich genau das Richtige getan hatte, der blonden Bestie einen Besuch abzustatten.
    »Na, was sagt ihr?«, fragte sie lächelnd.
    »Warte ab, Justine. Ich sage noch nichts. Ich möchte dich nur etwas fragen.«
    »Kann ich mir vorstellen.«
    »Ist dieser blinde Baron eigentlich vernichtet worden? Oder gibt es ihn noch immer?«
    »Er existiert möglicherweise noch.«
    »Okay.« Meine Haltung spannte sich. »Aber du hast ihn persönlich nicht gekannt?«
    »So ist es.«
    »Wie und wann…«
    Justine ließ mich nicht ausreden. »Es ist perfekt«, flüsterte sie. »Der Baron hat den idealen Unterschlupf gefunden. Er selbst ist mit Blindheit geschlagen. Wo hätte er sich besser verstecken können als in einem Heim für Blinde?«
    »Wie ist es denn zu seiner Blindheit gekommen?«, erkundigte sich Jane Collins.
    »Das kann ich dir sagen. Man hat ihn geblendet. Man hat ihn gefangen und tat ihm dies an.«
    »Und man hat ihn nicht vernichtet?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Justine funkelte Jane an. »Verdammt noch mal, ich weiß nicht alles.

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