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1506 - Eine Welt der Linguiden

Titel: 1506 - Eine Welt der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie sprach. „Sind diese Berichte authentisch?" fragte er. „Glaubst du, daß Balin Weydar seine Zeit damit verschwendet hat, sich Märchen auszudenken?"
    „Aber warum waren wir dann nicht gewarnt?"
    Dorina Vaccer erhob sich in einer schnellen, fließenden Bewegung. „Weil wir dumm waren", sagte sie schroff.
     
    *
     
    Wir waren nicht nur dumm, sondern auch arrogant, dachte sie, als sie alleine war. Es geschieht uns ganz recht, daß wir jetzt eins auf den Nase bekommen haben. Aber warum mußten es gerade diese beiden Linguiden sein?
    Sie hatten nichts damit zu tun.
    Aber waren es nicht fast immer die Unschuldigen, die am schwersten unter solchen Fehlern zu leiden hatten?
    Eines war sicher: Von jetzt an konnte man es nicht länger totschweigen. Man mußte es dem Volk der Linguiden ins Gedächtnis zurückrufen - jedem einzelnen. Denn von nun an würde man mit weiteren Vorkommnissen dieser Art rechnen müssen.
    Aber wenn man es an die Öffentlichkeit brachte, dann würden im Sog der alten Berichte und der aktuellen Nachrichten auch andere Dinge an die Oberfläche gelangen.
    Teffon! dachte sie, und sie mußte die Augen schließen, denn für einen Augenblick wurde ihr schwindlig vor Angst. Nein! Das darf niemals geschehen!
    Bis jetzt hatte keine zwingende Notwendigkeit dazu bestanden, es zu erforschen. Die Zahl der Opfer war fast auf Null gesunken, seit es das Tabu gab. Außerdem hatte es genug andere Probleme gegeben, die dringender zu sein schienen. Man mußte nicht nach zusätzlicher Arbeit suchen. Vor allem aber stand allen diesbezüglichen Forschungen genau das im Wege, was auch Amdan Cutrer erkannt hatte: Experimente am lebenden Objekt schieden von vornherein aus.
    An jedem lebenden Objekt. Kein Linguide würde sich jemals dazu hergeben, mit diesem Gesetz zu brechen.
    Wenn man das Gesetz nicht brach, konnte man es nicht erforschen. Wenn man es nicht erforschte, konnte man auch nichts dagegen unternehmen.
    Und wenn man nichts dagegen unternahm ...
    Sie erinnerte sich an etwas, das ihr alter Lehrer einmal gesagt hatte: Das kommt davon, wenn man nach den Sternen greift!
    Aber sie konnten jetzt nicht plötzlich damit aufhören. Selbst wenn sie darauf verzichtet hätten, sich über weitere Sonnensysteme zu verbreiten, war es inzwischen zu spät. Das Galaktikum war auf sie aufmerksam geworden.
    Man würde keine Ruhe geben, bis man nicht endlich auch das letzte Geheimnis der Linguiden gelüftet hatte. Teffon.
    Es mußte etwas geschehen, und zwar schnell.
    Zuallererst mußte man mit den Galaktikern sprechen, insbesondere mit den Terranern. Und dann natürlich mit diesem Pelzwesen. Man mußte ihnen klarmachen, daß das Verbot von Transmittern - und Teleportation, nachdem man nun einmal wußte, daß es so etwas gab - sehr ernste Gründe hatte. Nur so konnte man sicherstellen, daß die Fremden sich auch danach richten würden.
    Auch andere Gründe sprachen für ein solches Gespräch.
    Das Galaktikum war sehr mächtig, und der Einfluß der Terraner innerhalb dieser Organisation war sehr groß.
    Also waren auch die Terraner mächtig. Zwei Terraner waren im Zusammenhang mit dem ersten Unfall gestorben. Das Pelzwesen hatte offenbar unter dem zweiten Unfall auch leiden müssen, obwohl es immerhin - glücklicherweise - mit dem Leben davongekommen ist. Aber es mochte die ganze Angelegenheit als eine schwere Bedrohung empfunden haben.
    Was, wenn die Terraner auf die Idee kamen, diese Vorfälle als feindlichen Akt zu werten? Wenn sie auf den Gedanken verfielen, sich zu rächen?
    Natürlich würden selbst sie es nicht schaffen, die Linguiden in einen Krieg zu verstricken - nie und nimmer.
    Nicht, solange es wenigstens noch einen einzigen Friedensstifter gab, und selbst wenn sie alle ausgelöscht waren, gab es da immer noch die Schlichter. Einige von ihnen waren sehr gut. Sie würden vielleicht Mühe haben, mit den Terranern und den anderen Galaktikern fertig zu werden, aber sie würden es schaffen.
    Nur - um welchen Preis?
    Es gab Schwierigkeiten im Galaktikum. Die Blues wußten das, und was den Blues bekannt war, das erfuhren auch die Linguiden. Aber das galt auch umgekehrt. Die Blues hatten über die Fähigkeiten der Linguiden gesprochen, und die Folge davon war gewesen, daß man diese beiden Terraner geschickt hatte.
    Eine fatale Entscheidung. Zwei tote Terraner zogen vier Raumschiffe an. Nicht auszudenken, wie viele noch kommen mochten.
    Wenn man den Terränern nun zeigte, was die Linguiden konnten - wie würden sie sich

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