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1506 - Eine Welt der Linguiden

Titel: 1506 - Eine Welt der Linguiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur eines: Einfach nicht hinhören und genau das tun, was man selbst für nötig hält."
    Alaska Saedelaere räusperte sich. Reginald Bull drehte sich nach ihm um. „Was willst du?" fragte er ungnädig. „Es gäbe noch eine andere Möglichkeit", sagte Alaska gedehnt. „Und zwar?"
    „Wir schützen einen Konflikt vor und bitten um Rat und Hilfe."
    Perry Rhodan runzelte die Stirn. „Du meinst, sie könnten einen Ehrenkodex ähnlich dem unserer Ärzte haben?" fragte er. „Eine Art Beistandspflicht?"
    „Es scheint mir einige Hinweise darauf zu geben", erwiderte Alaska Saedelaere schwerfällig. „Mir kommen die Linguiden eher wie geldgierige Quacksalber vor", bemerkte Bull schlecht gelaunt. „Wenn wir uns auf so etwas einlassen, haben wir sie am Hals und werden sie womöglich nie wieder los.
    Abgesehen davon, daß es mir vor ihren Honorarforderungen graut. Wenn für jede kleine Hilfeleistung gleich ein ganzer Planet draufgeht, dann bin ich doch lieber dafür, daß wir unsere Probleme ohne die Hilfe der vielgelobten Friedensstifter lösen."
    „Wir werden es zunächst bei einigen der Kolonien versuchen", entschied Perry Rhodan.
    Aber es war überall dasselbe: Man verweigerte ihnen schon den Einflug in die Systeme, behauptete, es seien ohnehin keine Friedensstifter anwesend, andere Gesprächspartner gäbe es für die Galaktiker nicht, und herbeirufen können man auch niemanden.
    Wo sich denn die Friedensstifter alle aufhielten? Überall und nirgends. „Sie sind beschäftigt. Es gibt genug Probleme, mit denen sie sich befassen müssen." Ende und aus. „Die haben sich untereinander abgesprochen", behauptete Bull. „Da steckt doch eine Absicht dahinter. Ich wette, daß es die Friedensstifter selbst sind, die da genaue Anweisungen gegeben haben."
    Immerhin - im nächsten System verplapperte sich einer. Falls es überhaupt ein Versehen war und nicht etwa Absicht. „Hier bei uns ist zur Zeit kein Friedensstifter", sagte ein Linguide, der genauso anonym blieb wie sein Kollege im Teshaar-System. „Aber wenn ihr Aramus Shaenor sprechen wollt, müßt ihr ins Sedeider-System fliegen. Er hält sich zur Zeit auf dem Planeten Teffon auf."
    „Teffon?"
    Der Linguide hatte bereits abgeschaltet. Vielleicht hatte man ihm auch einfach das Mikrofon weggenommen. „Sedeider", rief jemand aus dem Hintergrund. „Das ist das ehemalige Zayazza-System. Da saßen früher die Blues."
    „Worauf warten wir dann noch!"
     
    *
     
    Sie erreichten Teffon, setzten ihren üblichen Funkspruch ab und erwarteten die gewohnte Antwort. Aber diesmal war alles anders. „Hier spricht Moron Zembal in der KAUF AN l", sagte eine Stimme, die sehr selbstsicher klang. „Ich bin ein Schüler des Friedensstifters Balasar Imkord und habe eine Nachricht für den Terraner Perry Rhodan zu überbringen. Ich bitte um die Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen."
    Für einen Augenblick war es sehr still. Alles hielt den Atem an. „Erlaubnis erteilt", sagte Rhodan schließlich. „Wir senden ein Peilsignal."
    Moron Zembal unterbrach die Verbindung. Die Ortung zeigte ein winziges Beiboot, das sich langsam näherte. „Ein Ablenkungsmanöver", behauptete Reginald Bull. „Endlich haben wir eine Spur gefunden, und wir hätten eine Chance, an diesen angeblichen Friedensstifter heranzukommen, und schon passiert etwas.
    Die wollen uns nur von diesem Planeten weglocken."
    „Laß uns doch erst einmal anhören, was er zu sagen hat", schlug Rhodan vor.
    Moron Zembal erwies sich als erstaunlich jung - aber man mußte zweimal hinsehen, um das zu bemerken, denn etwas anderes überdeckte diese Tatsache. Dieses Etwas war schwer zu beschreiben. Es lag in seiner Haltung, in der Geschmeidigkeit seiner Bewegungen, in seinen Blicken, und es war sehr beeindruckend.
    Dieser junge Linguide zog wie ein Magnet die Blicke auf sich, und das lag beileibe nicht an der Fremdartigkeit seiner Erscheinung.
    Als er sprach, wurde es noch viel deutlicher. „Die Meister Balasar Imkord und Dorina Vaccer bitten euch, nach Drostett zu kommen", sagte er. „Sie hoffen, daß ihr der Einladung folgen werdet."
    Er sprach Interkosmo ohne den geringsten Akzent. Seine Stimme war nicht laut, aber mühelos zu verstehen, und er wirkte freundlich, höflich und nur ein klein wenig distanziert - der perfekte Kurier, von den Zehenspitzen bis zum Scheitel seiner löwengelben Mähne. „Welchen Grund sollten sie haben, daran zu zweifeln?" fragte Rhodan sarkastisch. „Wir haben deutlich genug zu verstehen gegeben,

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