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1506 - Liliths böser Kosmos

1506 - Liliths böser Kosmos

Titel: 1506 - Liliths böser Kosmos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dünner wurde und letztendlich stoppte, weil es keinen Nachschub mehr gab.
    Blut und etwas anderes…
    Auch jetzt stand Suko vor einem Rätsel. Doch dabei wollte er es nicht belassen. Suko war es gewohnt, die Wahrheit herauszufinden, und da die Flüssigkeit noch frisch und nicht eingetrocknet war, konnte er sich Hoffnungen machen.
    Wieder schaltete er die Leuchte an. Der Strahl traf das starre Gesicht der Figur. Dann drehte er die Lampe zur Seite und ließ den Kegel über die leicht dampfende Masse gleiten und musste erkennen, dass sie leicht durchsichtig war.
    Etwas schwamm in diesem Blutstrom mit, aber es hatte seine eigentliche Form verloren. Es war zerrissen oder zerstückelt worden, und Suko blieb bei seinem Vergleich mit dem Plasma.
    Etwas gab ihm zu denken. Es irritierte ihn auch so sehr, dass er es kaum glauben konnte. Innerhalb der Blut-und Plasmamasse zeichnete sich etwas ab.
    Da gab es Formen, da gab es Umrisse, die sich ständig veränderten und trotzdem zu erkennen waren.
    Die Konturen eines Gesichts.
    Und genau das erkannte Suko. Er hatte es erst vor kurzem gesehen. Es gehörte der Lilith-Dienerin Leila…
    ***
    Ich hatte es eigentlich nicht gewollt, aber es war nicht anders gegangen.
    Ich konnte diesem Körper nicht mehr so schnell ausweichen, und so fielen wir beide zurück, wobei ich mich noch fangen konnte und nicht am Boden landete.
    Leila klammerte sich an mir fest, als wäre ich ihr Geliebter, den sie nicht mehr loslassen wollte. Ich hörte ihren schnellen und heftigen Atem dicht an meinem Ohr, und ich wusste, dass sie dem Kontakt mit dem Kreuz nicht hatte ausweichen können.
    Schließlich stützte Jane Collins mich noch ab, damit ich nicht doch noch stürzte. Und so blieb auch Leila auf den Beinen, die für mich keine Gefahr mehr darstellte. Sie war zudem nicht mehr in der Lage, mir den tödlichen Stoß zu versetzen. Ich brauchte mich auch nicht zu bemühen, denn sie besaß nicht mehr die Kraft, sich an mir festzuklammern. Ihre Hände lösten sich. Sie rutschte intervallartig nach unten, wollte sich festklammern, aber das war ihr nicht mehr möglich, und so schaute ich zu, wie sie zusammenbrach und vor meinen Füßen liegen blieb.
    Jane schüttelte den Kopf. »Mein Gott«, flüsterte sie, »ich habe es gewusst, ich ahnte es.«
    »Was ahntest du?«
    »Sieh dir das an!«
    Ich beugte mich vor.
    Leila war auf den Rücken gefallen. Die beiden Mantelhälften lagen rechts und links, sodass ihr Körper zu erkennen war.
    Mein Kreuz hatte ganze Arbeit geleistet und etwas Grauenvolles hinterlassen.
    Es hatte die Person verbrannt. In der Mitte des Körpers, wo sich die braune Haut abgezeichnet hatte, war nichts mehr vorhanden. Nur dunkle Knochenteile. Auch das Gesicht verdiente diesen Namen nicht mehr. Es war nur noch eine schwarze Masse.
    »Kannst du dir das erklären, John?«
    »Nein, nicht alles.«
    »Und das Wenige?«
    Ich hob die Schultern an. Ich stand vor einem Rätsel. Das Prinzip der Vernichtung war allerdings immer gleich. Diese Person war mit meinem Kreuz in Berührung gekommen. Auch wenn sie wie eine normale Frau ausgesehen hatte, war sie das nicht gewesen. Sie hatte von Liliths Kosmos gesprochen, und nun war uns klargemacht worden, dass dieser Kosmos sich auch in ihr breit gemacht hatte.
    Was gab es noch?
    Ja, den Kopf, auch das Gesicht, aber nirgendwo Blut.
    Das war auch Jane aufgefallen, und sie sprach mich darauf an. »Warum sehen wir kein Blut?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Aber jeder Mensch hat doch…«
    »Wirklich, Jane?«
    Sie winkte ab. »Zumindest jeder normale. Aber hier haben wir es nicht mit einem normalen Menschen zu tun.« Sie schüttelte sich, als hätte sie zu kalt geduscht. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Ich habe ja schon einiges gesehen, aber das hier ist einfach nicht zu erklären.«
    »Frag Lilith.«
    »Einen besseren Rat hast du nicht?«
    »Nein. Suko wird vielleicht einen wissen, aber der ist nicht mehr bei uns.«
    Ich schaute mich um, als wollte ich ihn suchen. Es war vergebene Liebesmüh, und ich dachte daran, dass Suko sich nicht freiwillig zurückgezogen hatte.
    Jane schnippte mit den Fingern. »Die Wolke, John, sie ist der eigentliche Grund. Es ist ihre Botschaft. Sie ist ihre Welt, in der sie sich versteckt hält. Du kannst nichts daran ändern. Wenn du die Wolke findest, dann findest du auch Suko.«
    »Und wie soll ich das anstellen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Mein Blick ruhte etwas länger auf Jane Collins als gewöhnlich. Sie sah es und schüttelte den

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