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1508 - Spur der Hoffnung

Titel: 1508 - Spur der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kontakte mit fremden Planeten einen anderen Verlauf. Üblich war ein Funkkontakt, dann eine offizielle Begrüßung, oft auch eisig oder vorsichtig, aber immer mit Lebewesen, die zu den Verantwortlichen eine Beziehung hatten oder zu diesen selbst gehörten.
    Hier auf Ponam war das anders. „Ich besorge euch ein gutes Quartier", fuhr der rothäutige Gotar eifrig fort. „Ganze achthundert Bubar kostet das."
    „Was soll denn das bedeuten?" begehrte Gesil auf.
    Tamara Juntersman schob sich an ihre Seite. „Der Bubar ist die hiesige Währung." Die kleine Blondine bewies, daß sie alle möglichen Informationen über Ponam eingeholt und in ihrem Kopf gespeichert hatte. „Ja, wir sind hier auf einem Planeten, der sich rückwärts entwickelt hat. Halbe Milchstraßen oder Galax sind hier nicht gefragt. Das Geld klingt hier etwas anders."
    „Siebenhundert Bubar", sagte der junge Gotar. „Dafür führe ich euch zum besten Hotel von Tarpeel."
    Gesil brach mit einer deutlichen Geste dieses erste Gespräch mit dem Ponambewohner ab. „Wir gehen weiter", teilte sie ihren Begleitern mit. „Es muß hier auch kompetentere Typen geben. Ich habe keine Lust zu feilschen."
    Die Gotar folgten ihnen nicht, nur der junge Rothäutige heftete sich auf ihre Fersen. „Vierhundert Bubar!" stieß er hervor und verhaspelte sich dabei mehrfach. „Ihr braucht einen Führer, wenn ihr hier fremd seid. Ich bin Ressonn, euer Führer. Zweihundert Bubar für drei Tage, ist das kein Angebot?
    Zweihundert Bubar für acht Tage? Denkt an meine Familie. Ich habe sieben Kinder und zwei Paar kranke Eltern."
    „Paarweise?" schnauzte Nikki Frikkel den Gotar an. „Für wie blöd hältst du uns denn?"
    Gesil deutete in Richtung der dichteren Bebauung und ging weiter. Und alle folgten ihr. Der jammernde Gotar, der sein Angebot inzwischen auf unter hundert Bubar reduziert hatte, folgte der Gruppe wie ein winselnder Köter. Die anderen Gotar, deren Zahl sich ständig vergrößerte, folgten in größerem Abstand.
    Gesil und ihre Begleiter schritten weiter. Weit voraus waren große Bauten zu sehen, aber hier reihten sich zu beiden Seiten noch niedrige Häuser in einfachem Baustil aneinander. Auch in den Seitenstraßen ergab sich kein anderes Bild. In der Randzone von Tarpeel regierte das einfache Leben.
    Sie schritten zügig voran und beachteten die zerlumpten Gotar am Straßenrand nicht weiter
     
    4.
     
    Ein Ton erklang. Sonor, durchdringend, auffordernd. Er berührte auch die Terraner, die inzwischen mehrere hundert Meter in die staubige Stadt eingedrungen waren. „Akustisches Signal aus mehreren Lautsprechern", analysierte Togo schnell. „Diese Lautsprecher hängen hier fast alle zwanzig Meter. Auch in den ersten beiden Seitenstraßen habe ich sie bemerkt."
    Die Gotar reagierten auf dieses Signal höchst merkwürdig. Sie erstarrten und blickten mit halb geschlossenen Augen in die Höhe. Dabei beugten sie ihre Körper soweit nach hinten, daß die Terraner jeden Augenblick damit rechneten, daß sie umkippten.
    Gesil und ihre Begleiter blieben stehen. Ein uralter Gravogleiter kam ihnen entgegen. Das Gefährt war noch oben offen. Zwei besser gekleidete Gotar standen darin, und auch sie nahmen beim Erklingen des sonoren Tones die starre Haltung an. Der Gleiter wurde dadurch führerlos und geriet ins Trudeln. Er stürzte nur wenige Meter vor der Gruppe auf den staubigen Boden. „Sind hier denn alle übergeschnappt!" schimpfte Nikki Frickel und brachte sich mit einem Sprung in Sicherheit. „Und nun sprecht mir nach, denn durch mich, den Pontimach Torghet wird die Wahrheit verkündet!" verlangte eine männliche Stimme aus den zahllosen Lautsprechern. „Gelobt seien Buba und Karil!"
    Und alle umherstehenden Gotar in ihrer seltsamen Betstellung wiederholten: „Gelobt seien Buba und Karil!"
    Dieses Spiel setzte sich so fort. Aus den Lautsprechern erklang jeweils ein Satz, den alle Bürger stumpfsinnig wiederholten. „Ich lege nie mehr Hand an den technischen Frevel!"
    „Ich befolge die Gesetze des Priesterkollegiums!"
    „Ich beachte die Anweisungen der Sittenpolizei!"
    „Ich glaube nicht an die bösen Worte des Wanderpredigers Per-E-Kit!"
    „Ich verdamme das Böse in Nawrit!"
    „Gelobt seien Buba und Karil!"
    Damit war dieses Gebet beendet. Die Gotar bewegten sich wieder normal. „Hast du alles gespeichert?" wandte sich Gesil an Togo. Der Roboter bejahte. „Zwei neue Begriffe", sagte Tamara Juntersman. „Per-E-Kit und Nawrit. Auf sie bin ich bisher bei

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