1509 - Der Dunkle und sein Schatten
Angelegenheit zu klären.
Falls er dann immer noch stur bleibt, werde ich diesen Planeten ohne ihn verlassen, sobald unser Grigoroff wieder in Ordnung ist."
„Ich sage es ihm", versprach Achill und ging abermals.
Diesmal dauerte es nur zwei Minuten, bis er zurückkam. „Per-E-Kit nimmt dein Angebot an, Gesil", teilte er freudig bewegt mit. „Er wird sofort erscheinen."
Sekunden später öffnete sich die Tür zu Davids Unterkunft. Der Ertruser kam heraus, dicht gefolgt von dem Kontiden. „Ich bin froh, dich gesund wiederzusehen", sagte Gesil. „Woher willst du wissen, ob ich gesund oder krank bin!" erwiderte der Kontide. „Du weißt ja gar nichts über meinen Metabolismus. Zumindest psychisch bin ich krank, sehr krank sogar. Ich fürchte mich, und ich bin zutiefst verunsichert."
Gesil spürte, daß Per-E-Kit nicht übertrieb. Er war aufgeregt, aber nicht hysterisch - und er fürchtete sich vor etwas. „Du mußt mir glauben, daß weder meine Leute noch ich versucht haben, dich hypnosuggestiv zu beeinflussen", versicherte sie ihm. „Wenn du zur Kooperation bereit bist, können wir die Geschichte vielleicht aufklären.
Bitte, sage mir, inwiefern hypnosuggestive Gewalt gegen dich angewendet werden sollte!"
„Ich glaube dir, Gesil", sagte der Kontide nach einer Weile. „Leider sind meine Erinnerungen an den Beeinflussungsversuch sehr verschwommen. Ich weiß nur noch, daß ich Djuuri erwarten und mit ihm oder es etwas erledigen soll, daß mit dem Geist von Manuthe zu tun hat."
Es fuhr wie eine Flammenlanze durch Gesil.
Manuthe!
Das war Teil ihres letzten Traumes gewesen. Etwas hatte sie bewegen wollen, Gropnor bis auf weiteres nicht zu verlassen, sondern zu warten, bis er kam und bis Manuthe wieder frei war.
Sie hatte befürchtet, daß dieses Etwas aus den Tiefen ihres eigenen Geistes gekommen war. Aber nun, da sie wußte, daß Per-E-Kit mit ähnlicher Zielrichtung beeinflußt worden war, zweifelte sie daran. Das erleichterte sie einerseits, andererseits zwang es zu einem ganz anderen Denkansatz. „Wann hat der Beeinflussungsversuch bei dir stattgefunden?" wandte sich Juliane Runetra an den Kontiden. „Wann?" wiederholte Per-E-Kit nachdenklich. „Das muß gewesen sein, kurz nachdem ich mit einem starken Gift überschüttet wurde."
„Mit einem starken Gift?" wiederholte Gesil. „Im Festzelt bekamst du Alkohol über die Kombination geschüttet. Das ist natürlich ein Nervengift, wenn auch normalerweise kein tödliches. Aber du trugst deine Kombination. Folglich bist du nicht direkt mit ihm in Kontakt gekommen."
„Nicht direkt", gab der Kontide zu. „Aber meine Kombination besitzt Sensoren, die in ganz bestimmten Fällen die von ihnen aufgenommenen Einflüsse in Empfindungen umwandeln. Die wirken dann so ähnlich, als wäre ich mit dem betreffenden Einfluß direkt in Kontakt gekommen."
„Nach der Rauferei mit den Gropies warst du verschwunden", stellte Gesil fest. „Ich war in Panik geraten", erklärte Per-E-Kit. „Anscheinend habe ich dabei meinen Deflektorschirm aktiviert, so daß ich unsichtbar wurde. Irgendwann kam dann der hypnosuggestive Angriff. Ich fürchtete eine Erneuerung und floh. Erst hier kam ich wieder zu mir. Die Siganesen nahmen Kontakt mit mir auf - und ich bat sie um Asyl. Wahrscheinlich bildete ich mir in meiner Panik den hypnosuggestiven Angriff nur ein. Was meinst du, Gesil?"
„Ich denke, er war real", antwortete Gesil. „Auf mich wurde nämlich in ähnlicher Weise Einfluß genommen - und zwar in meinem letzten Traum. Zwar kann ich mich an nichts erinnern, das Djuuri hieß, aber das mit dem Geist von Manuthe war auch bei mir dabei. Ob die Puppies etwas damit zu tun haben?"
„Die Puppies?" wiederholte der Kontide. „Von ihnen erfuhr ich erst durch David. Diese Wesen sind mir ein Rätsel. Ihre Aggressivität kann nicht normal sein. Vielleicht fühlen sie sich bedroht. Wartet einmal! Mir ist, als hätte ich während des fremden Beeinflussungsversuchs unartikulierte Hilfeschreie gehört.
Könnten vielleicht die Seelen der Puppies um Hilfe gerufen haben - und ich hörte es deshalb, weil die Beeinflussung einen natürlichen Schutzwall um mein Bewußtsein durchlöchert hatte?"
„Das klingt sehr weit hergeholt", warf Ismalde Deuser ein. „Von wem sollten sich die Puppies wohl bedroht fühlen?"
„Beispielsweise von den Prospektoren", meinte Juliane. „Sie haben immerhin die Umwelt der Puppies verändert. Vielleicht übt auch das von ihnen gewonnene Ynkelonium einen
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