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1509 - Der Dunkle und sein Schatten

Titel: 1509 - Der Dunkle und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beweise. Hat er keine, soll er alle Anschuldigungen zurücknehmen."
    Gesil blickte Loydel streng an.
    Sie glaubte zwar, was er über die Manipulationen gesagt hatte - und sie hielt das nicht für absolut unmöglich, aber sie mochte es nicht, wenn jemand etwa von jemand anderem behauptete, was er nicht beweisen konnte.
    Zudem gönnte sie dem streitsüchtigen Zweiten Piloten einen kleinen Dämpfer. „Nun, ja!" stotterte Loydel. „Nun ja ist kein Beweis!" erklärte Gesil. „Verdammt!" schrie Loydel. „Ich nehme alles zurück, was ich nicht beweisen kann. Aber ich komme diesem ..."
    „Loydel!" sagte Gesil warnend. „Ich komme diesem Gummikloß schon noch auf die Schliche", beendete Loydel den Satz, drehte sich um und startete zum Schiff zurück.
    Juliane und Ismalde lachten. Gesil schmunzelte. „Warum lachst du nicht auch?" fragte sie und meinte Levlos Adaiman damit.
    Doch der Syntroniker antwortete nicht. Er konnte gar nicht antworten, denn er war verschwunden. „Wo ist er hin?" wandte sich Gesil an ihre Begleiterinnen. „Levlos?" rief Juliane und sah sich suchend um. „Eben war er noch hier. Er kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben."
    „Ich habe ihn auch nicht weggehen sehen", erklärte Ismalde. „Und weggeflogen ist er auch nicht.
    Er trug nur eine leichte Bordmontur, dieses braune Zeug, das er immer trägt und das irgendwie klebrig aussieht."
    „Wahrscheinlich ist er einer der Menschen, die man weder kommen noch gehen sieht", meinte Gesil schulterzuckend. „So etwas gibt es."
    Sie setzte ihren Weg zur Bodenschleuse des Schiffskopfes fort. „Ich fragte", sagte Per-E-Kit unvermittelt und scheinbar ohne Sinn.
    Gesil blieb stehen und blickte zurück. Der Kontide stand noch da, wo sie eben alle noch gestanden hatten. „Was fragst du?" erkundigte sie sich. „Fragen, ob Erlaubnis, zu Ingenieur gehen."
    „Was ist los mit dir?" fragte Juliane verwundert. „Seit wann radebrechst du? Du hast doch immer fließend Interkosmo gesprochen."
    „Nicht anders können", sagte Per-E-Kit.
    Er rollte ein paar Sekunden hin und her, dann bewegte er sich schwabbelnd in Richtung des Werkstattschiffs. „Sein verändertes Verhalten beunruhigt mich", sagte Gesil. „Vielleicht sollten wir ihn in diesem Zustand nicht gehen lassen."
    „Ob er etwa wieder hypnosuggestiv beeinflußt wird?" überlegte Juliane laut. „Wenn ja, dann sind psionische Kräfte im Spiel, denn von entsprechenden Geräten ist nichts zu sehen", meinte Gesil. „Bestimmt handelt er unter Zwang", sagte Juliane. „Gesil, wenn du erlaubst, folge ich ihm und passe auf, daß er keine Dummheiten macht."
    „Einverstanden", erwiderte Gesil. „Und paß bitte auch auf, daß ihm nichts geschieht!"
    „Mache ich!" versprach Juliane und ging hinter dem Kontiden her, der sich unverändert auf das Werkstattschiff zubewegte.
     
    *
     
    Juliane Runetra wartete darauf, daß Per-E-Kit stehenblieb und sie ansprach, weil sie ihm folgte.
    Doch der Kontide schien sie nicht zu bemerken. Er rollte schwabbelnd dahin und taumelte manchmal ein paar Meter nach links oder rechts.
    Eine Nachwirkung der Alkoholdusche? überlegte die Pilotin.
    Per-E-Kit erreichte die KISHMEE und prallte gegen das Schott der Bodenschleuse, die sich in der mittleren Landestütze befand, die senkrecht aus der Unterseite der Kommandokugel bis zum Boden ragte.
    Das Schott öffnete sich.
    Per-E-Kit konnte es jedoch nicht nutzen, denn er war ein paar Meter rückwärts gerollt.
    Das Schott schloß sich wieder.
    Der Kontide gab ein paar blubbernde Geräusche von sich. Dann sagte er etwas, aber nicht auf Interkosmo, sondern in einer vollkommen fremden Sprache. Anschließend rollte er wieder an.
    Das Schott öffnete sich.
    Diesmal rollte Per-E-Kit durch die Öffnung.
    Das Schott schloß sich wieder.
    Juliane ging schneller.
    Als sie die Bodenschleuse erreichte, öffnete das Schott sich auch vor ihr. Schnell huschte sie hinein.
    Unmittelbar vor ihr befand sich die Öffnung eines Antigravlifts. Die Röhre war von bläulichem Leuchten erfüllt.
    Ohne zu zögern, vertraute Juliane sich dem Lift an.
    Sie schwebte langsam hoch, passierte mehrere Ein- und Ausstiegsöffnungen, blieb aber im Lift, weil sie den Kontiden nirgends sah.
    Dann endete der Lift, und als vor Juliane abermals ein Schott aufglitt, sah sie, daß sie bis in die Zentrale der Kommandokugel geschwebt war. Zahlreiche Holoflächen zogen sich im Kreis an den Wänden des diskusförmigen Raumes von knapp 10 Meter Durchmesser entlang. Unter und

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