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151 - Der Barbarenfürst

151 - Der Barbarenfürst

Titel: 151 - Der Barbarenfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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von Thermac nichts anhaben konnten?
    Mich beschlich gleich nach dem Grenzübertritt ein eigenartiges Gefühl. Ich kann es nicht erklären. Irgend etwas schien auf uns alle Einfluß zu nehmen. War das Sabras große Zauberkraft? Jene Kraft, die sich Ronsidor unbedingt einverleiben wollte, damit er der mächtigste Mann auf der Silberwelt war?
    Thermac war anders als die übrige Silberwelt. Dieses Gebiet war kultiviert, hier gab es keine Wildnis. Mir fielen Plantagen auf, die sorgfältig gepflegt wurden. Ich sah große unbekannte Früchte, die in ausladenden Trauben an hohen Pflanzen hingen. Ich bemerkte arbeitende Männer und Frauen.
    Thermac war das am dichtesten besiedelte Gebiet, erklärte man mir.
    Über Ronsidor sprachen die Männer mit großer Verachtung und ohne Furcht. Sie waren davon überzeugt, daß es ihm niemals gelingen würde, Thermac zu zerstören und zu überrennen.
    Wir kamen an kleinen, kralähnlichen Siedlungen vorbei, und wenig später erreichten wir Sabras Palast, ein Gebäude mit silbern gesprenkelten Marmorsäulen, groß und imposant.
    Bevor wir es betraten, versuchte ich abzuschätzen, wie weit die beiden Vulkane voneinander entfernt waren.
    Etwas weniger als zehn Kilometer, nahm ich an. Vielleicht auch nur acht – und breit war Thermac ungefähr auch bis zehn Kilometer, wenn Meates Skizze stimmte.
    Palastwachen übernahmen uns und führten uns in einen großen Saal, in dem das heilige Feuer brannte. Es loderte in einer riesigen Silberhand, die aus dem spiegelnden Steinboden ragte.
    Solange Sabra ihre Kräfte besaß, würde dieses Feuer brennen. Die Flammen waren gewissermaßen das Symbol ihrer Macht. Hier wurde Sabras Zauber sichtbar. Wenn das Feuer erlosch, war es vorbei mit den Kräften, die Thermac vor allem Bösen beschützten.
    Ich brannte darauf, die mächtige Zauberin kennenzulernen. Wie sah sie aus? Ich versuchte sie mir vorzustellen: eine reife Frau, gepflegt und von feierlicher Schönheit, eine ehrfurchtgebietende Persönlichkeit, ernst und anmutig. Mit einer Stimme so dunkel wie die Nacht, und ungemein erregend.
    Das war für mich Sabra, die Herrscherin von Thermac.
    Deshalb war ich auch einigermaßen enttäuscht, als ich sah, wie sie tatsächlich aussah.
    Sie war klein und pummelig, hatte einen kugelrunden Kopf und keinen Hals. Um etwas größer zu wirken, hielt sie sich kerzengerade, und in ihren Augen befanden sich so viel Güte und Wärme, wie ich es noch nie erlebt hatte.
    Sie brauchte nicht groß zu sein. Sie hatte innere Größe .
    Meate bot ihr, wie sie es vorgehabt hatte, ihre Dienste an. Sabra musterte sie angetan und nickte wohlwollend. Damit hatte Meate einen »Job«.
    »Ihr habt euch für euren Besuch einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht«, sagte Sabra mit einer hohen, singenden Stimme. Sie kam mir wie eine schlechte Schauspielerin vor, die ihren Text zwar gelernt hatte, aber nicht natürlich bringen konnte.
    Wir machten ihr klar, daß wir uns den Zeitpunkt nicht aussuchen konnten. Das Tor, durch das wir gekommen waren, hatte uns einfach in diese Zeit geworfen.
    »Ronsidor steht wieder einmal vor Thermacs Toren«, sagte Sabra.
    »Er wird einfach nicht klüger. Was immer er bisher anstellte, es fruchtete nicht, aber er läßt sich nicht entmutigen.«
    Wir erfuhren, daß jeder innerhalb der Grenzen Thermacs von Sabras Kraft profitierte. Ihr Zauber stärkte die Krieger, verlieh den Arbeitenden Kraft und Ausdauer, beeinflußte das Wachstum und die Fruchtbarkeit der Pflanzen. Es gab keine Krankheit auf Thermac. Dies hätte das Paradies sein können, wenn es Ronsidor nicht gegeben hätte.
    »Meine Kraft wölbt sich wie ein schützender Schild über Thermac«, sagte Sabra. »Mein Zauber bewahrt dieses Gebiet vor dem Untergang. Daran darf sich nichts ändern. Man spricht seit langem davon, daß Ronsidor eine Wunderwaffe schaffen möchte, mit deren Hilfe er mir meine Kraft rauben kann, doch glücklicherweise handelt es sich hierbei nur um ein hartnäckiges Gerücht. Würde Ronsidor tatsächlich eine solche Waffe besitzen, dann hätte er sie schon längst gegen mich eingesetzt.«
    »Wir wollen hoffen, daß er niemals über eine solche Waffe verfügen wird«, sagte Mr. Silver.
    Dann sprach er von Shrogg, dem Weisen, und er fragte nervös, ob der Alte sich tatsächlich hier aufhielt.
    Mir kam es vor, als senkte sich über Sabras große Augen ein düsterer, trauriger Schleier. Unwillkürlich rieselte es mir kalt über den Rücken.
    Sollte Shrogg am Ende nicht mehr leben?
    Bei einem

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